Arbeitsmarktbericht April 2024

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im April 2024

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 13

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 110 Personen (-0,4 Prozent) auf 30.884 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 909 Personen oder 3,0 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,9 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vormonatsvergleich bei einem Wert von 6,1 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn bleibt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 7,0 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis weist ebenfalls mit 5,6 Prozent keine Veränderung zum Vormonat auf.

„Im April 2024 nimmt die Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk in absoluten Zahlen weiter ab, wenn auch geringfügig. Die Frühjahrsbelebung hat sich im Vergleich zum Vormonat etwas abgeschwächt“, stellt Anja Schmiedeke, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bonn, fest. „Allerdings stehen die Chancen für die 15- bis 25-jährigen weiterhin gut. Denn die Unternehmen in der Region haben auch großes Interesse an jungen Menschen, die bald von der Schule abgehen und noch eine Ausbildung suchen. Dies zeigt sich an der weiter deutlich steigenden Zahl an ausgeschriebenen Ausbildungsplätzen in diesem Monat.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im Vergleich zum Vormonat (von 30.994 auf 30.884 Personen). 
    
Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge in Arbeitslosigkeit um 9,5 Prozent. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit steigen um 3,1 Prozent im Vergleich zum März 2024.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 3,0 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im April ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 82 Personen auf 2.397 Personen gesunken (-3,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 32 Personen (+1,4 Prozent). 

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 178 Personen (+1,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 538 Personen (+5,3 Prozent). 

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 28 auf 10.735 Personen (+0,3 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 62 auf 1.159 Personen (+5,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 3 Personen (-0,3 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 93 Personen (+0,9 Prozent). 

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stagniert in diesem Monat auf dem Wert von 6,1 Prozent (+/-0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,2 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den März 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im März 2024 insgesamt 22 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 197 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat Februar 2024 waren es 31 Neuanzeigen für 426 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Oktober 2023 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 62 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 1.198 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen. 

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem 
verarbeitenden Gewerbe (27 Betriebe mit 964 Beschäftigten), dem Baugewerbe (16 Betriebe mit 50 Beschäftigten) und den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (8 Betriebe mit 45 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus Information und Kommunikation (3 Betriebe mit 105 Beschäftigten) sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ (3 Betriebe mit 20 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Der positive Trend auf dem Ausbildungsmarkt hält an: Sowohl das Interesse potentieller Auszubildenden als auch der Ausbildungsbetriebe nimmt weiter zu. So verzeichnet die Agentur für Arbeit Bonn im April 2024 3.824 junge Männer und Frauen, die an einem Ausbildungsplatz interessiert sind. Dies sind 376 Personen oder 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber wurden 4.139 Ausbildungsplätze gemeldet. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 717 Stellen oder 21,2 Prozent.

Die Agentur für Arbeit Bonn beteiligt sich im Mai 2024 an verschiedenen Veranstaltungen, die Schülerinnen und Schülern sowie jungen Erwachsenen Ausbildungsberufe näherbringen. Dazu gehören unter anderem das AZUBIMEETUP Handwerk Köln am 7. Mai (https://www.hwk-koeln.de/azubimeetup), eine Berufsinformationsmesse am 25. Mai auf dem Schulcampus Nümbrecht an der Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth und die Ausbildungsinformationstage am 15. und 16. Mai am Berufskolleg Siegburg. Die Beratungsfachkräfte der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn stehen hier für alle Fragen zur beruflichen Orientierung zur Verfügung. Sie unterstützen auch gerne bei der Entscheidung, welche Ausbildung in Frage kommt und helfen durch die Vermittlung konkreter Ausbildungsangebote. Schülerinnen und Schüler, die ihre Bewerbungsunterlagen mitbringen, bekommen hier auch einen Bewerbungsmappencheck. Daneben können Überlegungen für einen Plan B sinnvoll und notwendig sein: Dafür können Termine für weitere Beratungsgespräche direkt verabredet werden.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+780 Personen). 
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt ebenfalls (insgesamt: +129 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",

  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder

  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im April 9.227 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.922 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 760 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 452 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.467 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.470 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im April in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 3.968 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.259 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.001 und im Rhein-Sieg-Kreis 2.921 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen. 

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats April meldeten sich 6.035 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 526 Arbeitslose (+9,5 Prozent) mehr als im Vormonat. Darunter befanden sich 2.174 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 350 Personen (+19,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 201 Personen (+10,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im April 6.118 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 182 Personen (+3,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 763 (+14,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.950 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 256 (+15,1 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit mehr als im Vormonat und 269 Personen (+16 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen fällt im Vormonatsvergleich um 262 Stellen auf insgesamt 4.891 Stellen und fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,9 Prozent (-304 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt mit 1.395 Stellen im Vergleich zum Vormonat um 74 Stellen (-5,2 Prozent). Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 59 Stellen (-4,2 Prozent).