Mehr Arbeitslose im Juli - Arbeitslosmeldungen Geflüchteter aus der Ukraine nehmen weiter zu

Arbeitslosenzahl: 39.416 Veränderung gegenüber Vormonat: +1.660 bzw.  +4,4% Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: -1.162 bzw. -2,9% Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert): 9,3% (9,5%)

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 63

Arbeitslosenzahl im Juli gestiegen

Im Berichtsmonat Juli hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen zugenommen. Mit 39.416 Personen waren im Juli gegenüber dem Vormonat 1.660 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von +4,4 Prozent. Gegenüber dem Juli 2021 hat die Zahl der Arbeitslosen um 1.162 Personen    oder -2,9% abgenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 9,3% (Vormonat: 8,9%, Vorjahresmonat: 9,5%).

Arbeitslosenzahl in der Stadt Bremen gestiegen

Mit 29.467 arbeitslos gemeldeten Personen hat die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Juli um 1.407 Personen oder +5,0 Prozent zugenommen. Gegenüber dem

Vorjahresmonat Juli waren 1.353 Personen weniger arbeitslos gemeldet (-4,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 9,7% (Vormonat 9,2%, Vorjahresmonat 10,1%).                                                                                                  

Mehr Arbeitslose in Bremerhaven

In der Stadt Bremerhaven hat die Arbeitslosigkeit im Juli zugenommen. Mit 8.222 Personen gab es 144 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juni (+1,8%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich im Juli 442 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+5,7%). Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 13,7% (Vormonat 13,5, Vorjahr 12,9%).

Anstieg der Arbeitslosenzahl im Landkreis Osterholz

Im Berichtsmonat Juli hat die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz zugenommen. Mit 1.727 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 109 Personen oder +6,7 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Abnahme um 251 Personen oder -12,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 2,8% (Vormonat 2,7%, Vorjahresmonat 3,2%).

Zugang in Arbeitslosigkeit aus Beschäftigung hat zugenommen

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit hat mit 2.191 Personen im Juli gegenüber dem Vormonat um 332 Personen oder 17,9% zugenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 138 Personen oder +6,7 Prozent.

Zahl der Beendigungen der Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme hat         abgenommen

Der Abgang aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit hat mit 1.812 Personen gegenüber dem Vormonat um 68 Personen oder -3,6 Prozent abgenommen. Zum Vorjahresmonat Juli haben 493 Personen (-21,4%) weniger ihre Arbeitslosigkeit beendet.

Statement zum Arbeitsmarkt 

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Insgesamt waren im Juli mit 39.416 Personen 1.660 Arbeitslose mehr gemeldet als im Vormonat. (+4,4%). Die Arbeitslosenquote ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf nun 9,3% gestiegen.  Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen: Nach Schul- oder Studienabschluss haben sich -wie in jedem Jahr- mehr junge Menschen übergangsweise arbeitslos gemeldet. Die Jugendarbeitslosigkeit wird zum Herbst durch Ausbildungs- oder Studienaufnahmen wieder abnehmen. Außerdem wurden im Juli viele Geflüchtete aus der Ukraine als Arbeitslose in die Grundsicherung übernommen. Insgesamt hat die Zahl der aus der Ukraine stammenden Arbeitslosen mit 2.038 Personen im Juli einen Anteil 5,2 Prozent an allen Arbeitslosen erreicht. Gut drei Viertel der Arbeitslosen aus der Ukraine sind Frauen. Wir erwarten, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Wochen noch weiter fortsetzen wird.

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat gegenüber dem Vormonat abgenommen. Mit 1.815 Stellen wurden der Agentur für Arbeit 97 offene Stellen weniger gemeldet als im Vormonat     (-5,1%) und 68 offene Stellen weniger als im Vorjahresmonat Juli (-3,6%). Die Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage lagen im Berichtsmonat Juli in der Logistik, dem Gesundheits- und Sozialwesen, sowie im Verarbeitenden Gewerbe. 

Mit 10.317 offenen Stellen hat der Bestand im Berichtsmonat einen erneuten Höchstwert erreicht. Die Zahl der offenen Stellen lag im Juli um 1,5% über dem Vormonatswert und um 41,6% oder 3.029 Stellen über der Zahl der offenen Stellen im Juli 2021“.

Stellenzugang hat im Juli nachgegeben

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.815 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 97 Stellen oder 5,1 Prozent weniger als im Vormonat und 68 Stellen oder -3,6 Prozent weniger als im Juli des letzten Jahres. Seit Jahresbeginn hat der Stellenzugang mit insgesamt 13.006 offenen Stellen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2.061 Stellen oder 18,8 Prozent zugelegt.  

                                                                        

Stellenbestand erreicht erneuten Höchstwert

Insgesamt befanden sich im Juli 10.317 offene Stellen im Bestand. Das waren 151 Stellen

mehr als im Vormonat (+1,5%) und 3.029 Stellen oder +41,6% mehr als im Juli 2021.

Zahl der Anzeigen von Unternehmen für Kurzarbeit auf Vormonatsniveau, aber mehr voraussichtlich Betroffene

Im Juli gab es etwas weniger neue Anzeigen für Kurzarbeit als im Vormonat. Angezeigt wurde Kurzarbeit von 32 Unternehmen für voraussichtlich 2.165 betroffene Mitarbeiter/innen. Im Juni waren noch 34 Anzeigen für voraussichtlich 936 von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte neu eingegangen.

Zum Vorjahr zeigt sich bezogen auf die Unternehmen eine ähnliche Situation:  Im Juli 2021 hatten 35 Unternehmen allerdings nur für maximal 617 Personen Kurzarbeit neu angezeigt.

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat    mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Personengruppen unterschiedlich ausgeprägt

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Juli unterschiedliche Entwicklungen: Im Vergleich zum allgemeinen Anstieg der Arbeitslosigkeit von +4,4% hat die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis unter 25 Jahre mit +13,8 (+451 Personen) deutlich mehr zugenommen. Gleiches gilt für die Ausländerarbeitslosigkeit, die ein Zuwachs von +7,2% (+1,175 Personen) erfahren hat. Dagegen lag der Anstieg der älteren Arbeitslosen 50 Jahre und älter mit +1,5 Prozent (+175 Personen) deutlich unter dem allg. Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bei den arbeitslosen Schwerbehinderten gab es einen nur geringen Anstieg von +0,3% (+4 Personen). Rückläufig war die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit -1,5 Prozent (-249 Personen).

Mehr Unterbeschäftigung im Arbeitsagenturbezirk  

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit     Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Juli 53.008 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 1.459 Personen mehr als im Vormonat (+2,8%) und 1.004 Personen oder -1,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

In der Stadt Bremen waren 39.508 Personen unterbeschäftigt, 1.273 Personen (+3,3%) mehr als im Vormonat und 1.103 Personen (-2,7%) weniger als im Vorjahr. Mit 10.846 Personen  

waren in Bremerhaven 98 Personen oder +0,9% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 415 Personen (+4,0%) mehr als im Juli 2021. Die Zahl der Unterbeschäftigten im

Landkreis Osterholz lag mit 2.655 Personen um 90 Personen (+3,5%) höher als im Vormonat und um 315 Personen (-10,6%) niedriger als im Vorjahresmonat Juli.

Weniger Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

10.049 Personen haben im Juli im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 412 Personen (-3,9%) weniger als im Vormonat und 26 Personen (-0,3%) weniger als im Vorjahr.

An beruflicher Weiterbildung haben im Juli 2.552 Personen teilgenommen. Das waren 144 Personen weniger (-5,3%) als im Juni und 161 Teilnehmende mehr (+6,7%) als im Juli 2021. Mit 1.963 Personen haben 23 Personen weniger (-1,2%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 20 Teilnehmende weniger (-1,0%) als im Vorjahresmonat Juli.

Auf dem Ausbildungsmarkt im Arbeitsagenturbezirk aktuell mehr unbesetzte Ausbildungsplätze als unversorgte Ausbildungsbewerber/innen

Im Juli standen mit 5.423 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 56 Ausbildungsplätze oder +1,0 Prozent mehr Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.423 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 2.436 noch unbesetzt (+756 Stellen oder +45,0% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.803 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/innen 12 Ausbildungsplatzbewerber/innen weniger (-0,2%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.809 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt (-162 Personen oder -8,2% zum Vorjahr).

Statement zum Ausbildungsmarkt

Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Unmittelbar vor dem Beginn der ersten Ausbildungen im August gibt es noch erheblich mehr freie Ausbildungsplätze als im Vorjahr. Gleichzeitig hat die Zahl der derzeit noch unversorgten Ausbildungsplatzbewerber und -bewerberinnen im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen. Für die noch unversorgten Jugendlichen haben sich damit die Chancen erheblich verbessert, in diesem Jahr noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Unbedingt erforderlich ist aber, sich auch während der Ferien weiter zu bewerben und intensiven Kontakt zur Berufsberatung zu halten. Einen Termin zur Berufsberatung bekommt man unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00.

[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.