Arbeitslosenzahlen in Bremerhaven leicht gesunken - Arbeitslosenquote liegt im April bei 14,8 Prozent -Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat wieder angestiegen

Arbeitslosenzahl (April 2024, Bremerhaven): 9.118

Veränderung gegenüber Vormonat:-60 bzw.    -0,7 %

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: +518 bzw.    +6,0 %

Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): 14,8 %    (14,3%)

 

 

 

 

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 50

Bremerhaven: Frank Sänger, stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im April zeigt sich ein leichter Frühjahrsaufschwung im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremerhaven. Der im langjährigen Vergleich im April übliche leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit zeigte sich. Die Zahl der Arbeitslosen hat ist zurückgegangen, da mehr Personen eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme oder eine Ausbildung begonnen hatten.  Mit 9.118 Personen waren im April 60 Personen oder -0,7 Prozent weniger gemeldet als im Vormonat.  Die Arbeitslosenquote sank auf 14,8 Prozent.   

Neue Kurzarbeit wurde erneut nur von sehr wenigen Betrieben angezeigt. Sie verläuft weiterhin auf niedrigem Niveau und bietet als Indikator für Probleme auf dem Arbeitsmarkt aktuell keinen Anlass zur Sorge.

Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im April zugenommen. So wurden der Agentur für Arbeit Bremerhaven mit 361 neuen Stellenangeboten 142 offene Stellen oder 52,3% mehr aufgegeben als im Vormonat. Deutlich mehr Nachfrage zum Vormonat gab es aus dem Bereich „Verkehr und Lagerei“, aber auch aus der Zeitarbeit sowie der öffentlichen Verwaltung. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand ist ebenfalls angestiegen und lag mit 1.371 Stellen 120 Stellen über dem Vormonat (+9,6%), aber 70 Stellen unter dem Vorjahr (-4,9).“

Rückgang der Arbeitslosigkeit besonders bei Jüngeren und Ausländern

Im April befanden sich in Bremerhaven 9.118 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit ging zurück, im Vergleich zum Vormonat um 60 gemeldete Arbeitslose (oder -0,7 Prozent). Besonders die Jüngeren von 15 bis unter 25 Jahren trugen zum Abbau der Arbeitslosigkeit mit -2,7% (-22 Personen) bei sowie die Ausländer (-1,2% oder -43 Personen). Die Zahl der arbeitslosen Ukrainer /-innen sank um 46 Personen, anders als in den Vormonaten ein deutlicher Rückgang. Sie lag nun bei 452 Personen. Relativ stark angestiegen ist dagegen die Arbeitslosigkeit bei den langzeitarbeitslosen Menschen (+0,9% oder +31 Personen).

Die Quote der Arbeitslosigkeit sank binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkt auf 14,8%.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 518 Personen oder +6,0%. Im Februar lag das Plus noch beinahe doppelt so hoch bei +11,1 Prozent. In allen gesondert betrachteten Personengruppen stieg die Zahl der Arbeitslosen an, mit +14,5 Prozent besonders stark bei den Jüngeren (15 bis unter 25 Jahre). Doch auch die Gruppe der Älteren ab 50 Jahre hatte einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit von +10,1% im Vergleich zum Vorjahr.

Weniger arbeitslose Menschen waren bei der Agentur für Arbeit gemeldet

Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven waren im April 2.012 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit waren 2,8 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Vormonat (oder -59 Personen). Im Vorjahresvergleich gab es ein deutliches Plus. Es lag bei +12,8% oder +229 Personen.

Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im April ähnlich viele Arbeitslose gemeldet wie im Vormonat. Insgesamt waren es 7.106 Personen, eine Person weniger als noch im März (-0,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Betreuung durch das Jobcenter an, um 289 Personen oder +4,2 Prozent.

Zugang an freien Stellen im April gestiegen

Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 361 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Das Angebot an neuen Stellen stieg im Vergleich zum März deutlich an, um 52,3 Prozent oder +124 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg 5,9% (+20 Stellen).

Die meisten neuen Stellen wurden aus dem Bereich „Verkehr und Lagerei“ gemeldet (122 Stellen), etliche Neuzugänge gab es aber auch aus der Zeitarbeit (+41 Stellen) sowie der Öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung (+34 Stellen).

Insgesamt wuchs auch der Bestand an freien Stellen auf 1.371 Angebote an. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das Angebot um 120 Stellen (oder +9,6%). Verglichen mit dem Vorjahreswert sank das Gesamtvolumen des Angebots, um 70 Stellen oder -4,9 Prozent.

Kleine Anzahl von Anzeigen über Kurzarbeit im April

Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.

Aktuell liegen Zahlen für geprüfte Anzeigen bis zum Stichtag 25. April vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen sechs neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein, betroffen davon wären maximal 103 Personen.

Weiterbildung stand im April hoch im Kurs

2.130 Personen nahmen im April in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil. Es gab mehr Teilnehmende als im Vormonat (+43 Personen oder +2,1%). Insbesondere an der „Beruflichen Weiterbildung“ nahmen mehr Menschen teil als im Vormonat (+56 Personen oder +9,2%). Bei den „Beschäftigung schaffenden Maßnahmen“ ging die Teilnehmerzahl dagegen zurück (-11 Personen oder -3,2%).

Im Vergleich zur Situation vor zwölf Monaten zeigte sich bei den Teilnehmendenzahlen der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ein Rückgang um 298 Personen oder -12,3 Prozent.

Umfang der Unterbeschäftigung ging zurück

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.

Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im April 11.506 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren weniger Menschen als im Vormonat (-46 Personen oder -0,4%). Im Vergleich mit dem Vorjahreswert stieg die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk an (+324 Personen oder +2,9 Prozent).

Zwischenergebnis am Ausbildungsmarkt: Deutlich weniger Stellen unbesetzt als im Vorjahr

Von Oktober 2023 bis April 2024 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.187 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 119 Jugendliche mehr (+11,1%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 747 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im April unter dem Vorjahreswert (-52 Stellen oder -6,5%).

Die Vermittlungsprozesse am Ausbildungsmarkt laufen intensiv, die Zahlen vom Berichtsmonat werden sich zum Ende des Vermittlungsjahres hin noch verändern. Der April zeigte folgendes Zwischenergebnis des Marktes: Im Vergleich zum Vorjahr waren aktuell mehr Bewerberinnen und Bewerber unversorgt (621 Personen, ein Plus von 8,9% oder 51 Personen) und weniger Stellen unbesetzt (493 Ausbildungsstellen, ein Minus von -10,2% oder -56 Stellen).

Statement zum Ausbildungsmarkt

Frank Sänger: „Die gebremsten Konjunkturaussichten haben auch Auswirkungen auf die Meldung offener Ausbildungsplätze durch die Unternehmen: So wurden von den Unternehmen mit 747 Ausbildungsplätzen bisher 52 Ausbildungsplätze oder 6,5 Prozent weniger im Arbeitsagenturbezirk Bremerhaven gemeldet als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Ausbildungsplatzangebote wird bis zum ersten Ausbildungsbeginn Anfang August aber noch steigen.

 

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden liegt mit 1.187 deutlich höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+119 Personen, +11,1%). Bezogen auf den Bezirk der Agentur für Arbeit Bremerhaven liegt das jetzige Ausbildungsplatzangebot spürbar unter der aktuellen Ausbildungsnachfrage. Und auch die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt unter der Zahl der noch unversorgten Jugendlichen. Betriebe können sich gerne beim Arbeitgeber-Service zu den Möglichkeiten, noch einen Auszubildenden zu finden, beraten lassen. Es wird vor den Sommerferien noch gemeinsame Vermittlungsaktionen mit den Partnern der Jugendberufsagentur und den Kammern unter dem Motto „Nicht ohne Ausbildungsplatz in die Ferien“ geben. Trotzdem empfehle ich allen Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche, nicht darauf zu warten, sondern spätestens jetzt aktiv zu werden und Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. Noch ist die Auswahl unter den freien Ausbildungsplätzen vielfältig. Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen gerne dabei, das richtige Angebot zu finden. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“