Job-Turbo: Wie die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt - Zum Beispiel ganz konkret beim Busunternehmen Schlienz-Tours

Im Oktober 2023 haben die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit mit Partnern aus der Wirtschaft den Job-Turbo ins Leben gerufen. Ziel ist es, arbeitsuchende Geflüchtete mit Ende ihres Sprachkurses in Beschäftigung zu bringen. Bereits heute haben viele Geflüchtete einen Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden. Im Gespräch mit den Geschäftsführungen der Waiblinger Agentur für Arbeit und des Jobcenters Rems-Murr, berichtet Frank Schächter von Schlienz-Tours GmbH & Co. KG in Kernen im Remstal, wie der Einstieg gelingen kann.

25.04.2024 | Presseinfo Nr. 32

Im Gespräch mit den Geschäftsführungen der Waiblinger Agentur für Arbeit und des Jobcenters Rems-Murr, berichtet Frank Schächter von Schlienz-Tours GmbH & Co. KG in Kernen im Remstal, wie der Einstieg gelingen kann. Im Gespräch wurde deutlich, wie Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten für alle gewinnbringend gelingen kann, aber auch wo Stolpersteine liegen beziehungsweise welche Anpassungen erforderlich sind.

 

Der Job-Turbo beginnt Wirkung zu zeigen. „Wir sehen, dass der Job-Turbo in die richtige Richtung geht, je intensiver wir mit den Menschen arbeiten – und das, obwohl die Konjunktur gerade schlecht ist“, betonte der Bundesbeauftragte für die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt, Daniel Terzenbach, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur vor einigen Tagen. Und das kann auch Karsten Bühl, Geschäftsführer des Jobcenters Rems-Murr bestätigen. „Der intensive Einsatz unserer Mitarbeitenden und unserer Partner führt dazu, dass das Thema Arbeit weiter in den Fokus gerückt ist und die Arbeitsaufnahmen deutlich zunehmen“, bewertet er die Entwicklungen im Rems-Murr-Kreis. Dass die Motivation auf allen Seiten hoch ist, bestätigt auch die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle. „Wenn wir uns anschauen, was in den vergangenen Wochen auf die Beine gestellt wurde, zeigt sich, welchen Stellenwert der Job-Turbo hat.“ Neben der engmaschigen Beratung wurden Job Datings ausgerichtet und zahlreiche Informationsveranstaltung für Personen mit Fluchthintergrund, Ehrenamtliche, Kommunen und Unternehmen durchgeführt. „Wir haben festgestellt, dass häufig Informationen kursieren, die so nicht stimmen“, berichtet Bühl. „Daher war und ist es uns besonders wichtig, die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit ins Boot zu holen und umfassend zu informieren“, führt er weiter aus.

Dass die Einstellung von Personen, die über noch ausbaufähige Sprachkenntnisse verfügen, sich lohnt und funktioniert, macht der Personalleiter Frank Schächter von Schlienz-Tours GmbH & Co. KG in Kernen deutlich. „Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten mit Beschäftigten unterschiedlichster Nationalitäten zusammen. Wir kennen daher die Hürden sehr gut, gerade wenn es um Sprache, aber auch um kulturelle Besonderheiten geht. Natürlich dauert bei Personen, deren Deutschkenntnisse noch nicht so gut sind, die Einarbeitung etwas länger. Aber es gibt dabei umfassende Unterstützungsmöglichkeiten, gerade durch Agentur für Arbeit und Jobcenter. Außerdem verfügen wir im Betrieb über ein großes Sprachangebot aufgrund unserer multikulturellen Beschäftigungsstruktur und die Kolleg*innen unterstützen beim Übersetzen“, teilt er mit. „Ich kann nur an alle anderen Unternehmen appellieren, keine Vorbehalte und Unsicherheiten gegenüber der Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund zu haben“, fügt er hinzu.

Dass sich die Bemühungen auszahlen, nachhaltige Erfolge eben Zeit benötigen, wird bei einem Blick auf die Entwicklung der Integration von geflüchteten Menschen aus der Flüchtlingswelle 2015/2016 sichtbar. „Mit 76 Prozent ist die Erwerbsbeteiligungsquote der Männer aus den 8 Asylherkunftsländern laut IAB-Studie fast so hoch wie die Gesamterwerbstätigenquoten von 81 Prozent“, merkt Käferle an und führt weiter aus, „auch im internationalen Vergleich zeigt sich, dass sich die Investition in Sprache lohnt und die Integrationen in den Arbeitsmarkt nachhaltiger sind.

Dass die Beschäftigung von Geflüchteten ein wichtiger Baustein gegen den sich künftig noch verstärkenden Fachkräftemangel ist, nehmen auch zahlreiche andere Unternehmen wahr. Vierzehn Arbeitgeber aus dem Rems-Murr-Kreis nutzen am 24. April 2024 die Chance im Rahmen eines von Arbeitsagentur, Jobcenter und IHK ausgerichteten Job-Datings direkt und unkomplizierten mit potentiellen zukünftigen Mitarbeitenden in Kontakt zu kommen.

Diese Unternehmen treffen im BiZ auf 300 Personen, die bereits ihren Integrationskurs abgeschlossen haben und auf der Suche nach einer Anstellung sind. „Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz und bleiben auf jeden Fall weiter am Ball“, betont Bühl. Unternehmen, die Interesse oder Beratungsbedarf haben, wenden sich unter 0800 4 5555 20 direkt an unseren Arbeitgeber-Service“, fügt Käferle hinzu.