„In meinem Alter einen Job zu finden, ist nicht einfach. Schon gar nicht mit einer Behinderung. Viele glauben, dass man im Job nicht mehr alles schafft.“
Mit Schwerbehinderung zum neuen Job
Nach seinem Schlaganfall wurde Girmay Gebremedhin (59) oft geraten, sich zur Ruhe zu setzen. Doch ihm war es wichtig, eine sinnvolle Aufgabe und einen geregelten Tagesablauf zu haben. So setzte er sich das Ziel, wieder eine Beschäftigung zu finden.
„Ich habe fest daran geglaubt, dass es eine Beschäftigung für mich gibt. Und ich habe nach einer Stelle gesucht, die mich beim Bewerben unterstützt. So bin ich auf die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) gestoßen.“
Girmay Gebremedhin ging zusammen mit dem Berater bei der ZAV seiner Lage auf den Grund. Sie besprachen, welche Berufsbereiche für ihn infrage kommen und welche Qualifikationen dafür relevant sind. Der Berater der ZAV half Girmay Gebremedhin außerdem dabei, passende Jobangebote zu finden.
Im Anschreiben auf Erfahrung und Motivation eingehen
„Am Anfang war es schwierig, Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Ich habe mich gefragt, was ich da überhaupt reinschreiben soll. Außerdem habe ich nicht wirklich geglaubt, dass mich mit meiner Geschichte noch jemand nimmt.“
Im Bewerbungsschreiben stellte Girmay Gebremedhin vor allem seine berufliche Qualifikation, Erfahrung und Motivation heraus. Er entschied sich außerdem dafür, mit seiner Behinderung offen umzugehen und diese zu erwähnen.
Im Bewerbungsgespräch mit den Stärken überzeugen
„Im Bewerbungsgespräch habe ich meinen zukünftigen Chef mit meiner Erfahrung im Projektmanagement überzeugt.“
Girmay Gebremedhin konnte im Vorstellungsgespräch an der Universität Bayreuth deutlich machen, wie sehr es ihm am Herzen liegt, wieder zu arbeiten. Er konnte seine Stärke als Projektfachmann hervorheben und bekam eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter.