Hätten Sie’s gewusst? – 70 Jahre Politikberatung

1953 wurde unter der Regierung von Konrad Adenauer das Bundesministerium für Familienfragen gegründet. Nach einem Jahr wurde dort ein Wissenschaftlicher Beirat einberufen. Heute ist der Beirat eines der ältesten politischen Beratungsgremien in Deutschland.

Entstehung

Mädchen zeigt auf Fragezeichen
Foto: PantherMedia I mimiandnanaa

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurde 1953 zunächst unter der Bezeichnung Bundesministerium für Familienfragen gegründet. Der erste Bundesminister für Familienfragen, Franz-Josef Wuermeling, hat bereits im Jahr 1954 einen mit zwölf Mitgliedern besetzten Beirat einberufen. Ihm gehörten neben Expertinnen für Eheberatung und Müttererholung auch Vertreter der Familienverbände und Wissenschaftler an.

Es war die Vorbereitung auf den Wissenschaftlichen Beirat für Familienfragen, der in seiner jetzigen Form 1970 gegründet wurde. In dieser Zeit wurden die Vorbereitungen für den zweiten Familienbericht getroffen, der unter dem Titel „Erziehung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ erschien und die Aufmerksamkeit von Politik und der Öffentlichkeit erwecken sollte. Das war ein Novum, denn die Familienberichterstattung sollte die Wissenschaftlichkeit der Beratung von Politik voranbringen und die oft leidenschaftliche ideologische Debatte über Familie versachlichen.

Gegenwart

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen berät das Bundesfamilienministerium unabhängig und ehrenamtlich in allen Fragen der Familienforschung und Familienpolitik. Er äußert sich eigenständig und unabhängig zu Schwerpunktfragen der Familienpolitik. Dazu zählen unter anderem Fragen zu Generationenbeziehungen, zur bildungspolitischen Bedeutung der Familie, zum Familienlastenausgleich oder auch zu Pflegefamilien und Migration. Den Gegenstand seiner Beratungen bestimmt der Beirat, dabei kann den Wünschen des BMFSFJ auf Beratung in bestimmten Themen entsprochen werden. Mitglieder Die Mitglieder werden auf Vorschlag des Beirats vom BMFSFJ berufen und abberufen. Aktuell besteht der Beirat aus 19 ehrenamtlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Gutachten und Stellungnahmen

Seine Ergebnisse teilt der Beirat in Form gutachtlicher Äußerungen mit. Dabei können umfassende Gutachten in Buchform, aber auch Kurzgutachten und Stellungnahmen veröffentlicht werden, mit denen tagespolitisch aktuelles Geschehen kommentiert wird. In verschiedenen Veranstaltungsformaten informiert der Beirat regelmäßig auch zu Themen rund um Familie, Erziehung, Erwerbstätigkeit und Familienpolitik.

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