Tag der Pflege: Trotz Mangel an Fachkräften steigt Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen

- Auch während der Pandemie ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen
- Der Mangel an Fachkräften bleibt hoch
- BA fördert Umschulungen und schließt Kooperationen über faire Migration.

10.05.2022 | Presseinfo Nr. 23

Mehr Beschäftigte in der Alten- und Gesundheitspflege

Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege ist trotz Pandemie weiter gestiegen. Im Jahr 2021 gab es rund 1,67 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, rund 44.300 mehr als ein Jahr zuvor. In der Altenpflege nahm die Zahl binnen eines Jahres um rund 12.700 auf 627.900 zu, in der Gesundheitspflege um 31.600 auf 1,04 Millionen. Der Anstieg verteilt sich sowohl auf Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigte.

Seit 2017 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gesundheitspflege überdurchschnittlich um neun Prozent und in der Altenpflege um zwölf Prozent gestiegen. Über alle Berufsgruppen hinweg lag das Plus bei rund fünf Prozent.

Die statistischen Beschäftigtendaten liegen erst nach einer Wartefrist von sechs Monaten vor. Die Auswirkungen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die seit Mitte März gilt, sind in die Daten noch nicht eingeflossen. Allerdings waren die Arbeitslosmeldungen aus den Pflegeberufen bislang eher unauffällig. Ein nennenswerter Einfluss auf die Zahl der Beschäftigten wird daher nicht erwartet.

Fachkräfte in der Gesundheits- und Altenpflege knapp

Sowohl für Fachkräfte in der Gesundheits- als auch der Altenpflege stellt die BA einen deutlichen Fachkräftemangel fest. Auf aktuell 12.900 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kommen lediglich 5.400 Arbeitslose. In der Altenpflege sind für 12.500 Stellen nur 3.300 Arbeitslose registriert. Dem gegenüber gibt es bei Altenpflegehelfern und Gesundheitspflegehelfern deutlich mehr Bewerber als Stellen.

BA fördert Umschulungen und rekrutiert aus anderen Ländern

Seit dem Jahr 2017 hat die BA insgesamt 37.500 berufliche Weiterbildungen mit Abschluss für Pflegekräfte gefördert. Unterstützt wurden dabei sowohl Arbeitslose als auch Beschäftigte.

Die BA hilft zudem dabei, Fachkräfte und Auszubildende für die Pflege im Ausland zu gewinnen. Ein Schwerpunkt bildet dabei das Programm „Triple Win“. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitet die BA mit den Ländern Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Tunesien, Indonesien sowie Indien zusammen. Im Rahmen des Programms nahmen bislang insgesamt 3.561 Fachkräfte und 198 Azubis eine Beschäftigung bzw. Ausbildung in Deutschland auf. Die BA setzt bei ihren Vorhaben auf faire Migration und arbeitet nur mit Ländern zusammen, in denen es keinen eigenen Mangel an Pflegekräften gibt.

BA legt Sonderheft zu Pflegeberufen vor

Die BA legt zum „Tag der Pflege“ eine Publikation vor, die Informationen etwa zu Beschäftigten, Stellen, Fachkräftesituation und Entgelten in Pflegeberufen enthält. Die Publikation kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Hintergrund – Pflegeberufereformgesetz wirkt sich statistisch aus

Um die Beschäftigung in der Pflege attraktiver zu gestalten und den Wechsel zwischen den Fachrichtungen zu erleichtern, wurden die Ausbildungen in der Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege im Jahr 2020 mit dem Pflegeberufereformgesetz zur „Pflegefachkraft“ zusammengefasst. Dadurch kann zunehmend statistisch nicht mehr trennscharf zwischen Gesundheits- und Altenpflege differenziert werden. Die Unterscheidung kann deswegen in den kommenden Jahren nicht mehr fortgeschrieben werden.

Folgen Sie der Bundesagentur für Arbeit auf Twitter.