Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Aachen-Düren Februar 2023

Saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

- Gesamtzahl der gemeldeten Arbeitslosen erhöht sich um 404 Personen auf 40.348 Personen

- Anstieg der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen

- Höchster Anstieg bei der Personengruppe der jüngeren Arbeitslosen

- Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Aachen-Düren bleibt bei 6,8%

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 12

Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Im Februar erhöht sich die Arbeitslosigkeit saisonüblich und steigt um rund 400 Personen auf 40.348. Dennoch ist es wieder mehr Menschen gelungen eine neue Beschäftigung aufzunehmen als im Januar. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit begründet sich unter anderem aus jungen Menschen, die ihre Berufsausbildungen im letzten Monat beendet haben. Erfahrungsgemäß bleiben junge Fachkräfte aber nur kurzfristig ohne Beschäftigung“, so Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Viele Jugendliche stehen gerade vor der Entscheidung, welcher Ausbildungsberuf der richtige ist. Vom 13. bis 19. März findet unter dem Motto „Ausbildung ist Zukunft“ die bundesweite Woche der Ausbildung statt. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern am Ausbildungsmarkt bieten wir Jugendlichen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Ausbildung an. Ganz besonders möchte ich auf eine Aktionsfläche samt Store im AQUIS PLAZA in Aachen hinweisen und lade alle Interessierten herzlich ein vorbeizuschauen, um sich zu informieren und beraten zu lassen. Auf www.arbeitsagentur.de/aachen-dueren sind unter der Rubrik Veranstaltungen alle Infos zu finden“, ergänzt Ulrich Käser.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 231 Personen zum Vormonat, 12.276 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 28.072 Kundinnen und Kunden, das sind 173 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen meldeten im Februar 1.964 neue Stellenangebote, 530 weniger als im Januar.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für August: Im August haben 104 Betriebe und 1.047 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem der Handel und das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen.

Für den Januar 2023 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten für den Januar im Agenturbezirk Aachen-Düren 29 Unternehmen für 525 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.02. – 23.02.2023 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 24 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 509 Personen an.

Der Arbeitsmarkt im Februar

Im Februar erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 404 Personen im Vergleich zum Vormonat (+1,0%). Im Vergleich zum Februar des Vorjahres sind 2.375 Personen (+6,3%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Februar 40.348 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 6,8% (+/-0,0 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Jahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote (+0,3 Prozentpunkte; Februar 2022: 6,5%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II) 

Im Februar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 12.276 Personen (+231 oder +1,9% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 606 Personen (+5,2%).

Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Gegenüber dem Vormonat sind 173 Personen (+0,6%) mehr arbeitslos. 28.072 Personen sind Ende Februar arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+1.769 Personen oder +6,7%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen

In der Städteregion Aachen liegt die Arbeitslosenquote im Februar bei 7,4% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,2 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 22.967 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+359 oder +1,6% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Februar 6.488 Personen (+187 oder +3,0% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+219 oder +3,5% als im Februar 2022).

In der Grundsicherung (Jobcenter StädteRegion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ebenfalls. 16.479 Personen (+172 oder +1,1% zum Vormonat) sind Ende Februar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Februar 2022 sind 691 Personen (+4,4%) mehr arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren liegt die Arbeitslosenquote bei 6,9% (-0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,5 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 9.965 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-34 oder -0,3% zum Vormonat).

Im Februar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 2.918 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 11 Personen (+0,4%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 187 Personen (+6,8%).

Die Zahl der in der Grundsicherung betreuten Menschen reduziert sich im Kreis Düren um 45 auf 7.047 Personen im Vergleich zum Vormonat (-0,6%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 562 Personen (+8,7%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg erhöht sich die Arbeitslosenquote im Februar und liegt nun bei 5,4% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 7.416 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+79 oder +1,1% zum Vormonat).

Im Februar erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 2.870 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind damit 33 Personen (+1,2%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 200 Personen (+7,5%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 46 auf 4.546 Personen (+1,0%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 12,8%. 516 Personen sind gegenüber Februar 2022 mehr arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten

Durch die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich auch die Arbeitslosenquoten an fünf von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Februar 2023 von 4,2% in Monschau bis 8,1% in Aachen.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,1% (Januar: 8,1%), in Alsdorf 7,2% (Januar: 7,0%), in Eschweiler 6,7% (Januar: 6,4%), in Stolberg 7,9% (Januar: 7,8%), in Monschau 4,2% (Januar: 4,2%), in Düren 7,3% (Januar: 7,3%), in Jülich 5,9% (Januar: 5,9%), in Erkelenz 5,1% (Januar: 5,1%), in Geilenkirchen 6,2% (Januar: 6,1%) und in Heinsberg 5,3% (Januar: 5,2%).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt                                                 

Im Februar erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit, gleichzeitig erhöhen sich die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit stark (zum Vormonat). Im Februar können 2.065 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (+575/+38,6% zum Vormonat). 7.373 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (+37,3% zum Vormonat und +10,2% zum Vorjahresmonat). 7.780 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+6,9% zum Vormonat und +17,6% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Die Arbeitskräftenachfrage erhöht sich im Februar stark gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Februar insgesamt 1.964 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.587 (80,8%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Stellen liegt damit um 530 (+37,0%) über dem Niveau des Vormonats (Januar: 1.434 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduzierte sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 566 (-22,4%).

Im Februar sind insgesamt 8.451 Arbeitsstellen gemeldet (-1.700 oder -16,7% im Vergleich zum Februar des Vorjahres).

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im Februar erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 144 Personen (+1,1%) und liegt damit bei 13.090 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 235 Personen (+1,8%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,4%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende Februar sind 3.665 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 224 Personen oder 6,5% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 516 Personen (+16,4%). 9,1% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) sinkt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl reduziert sich von Januar auf Februar um 129 auf 15.416 Personen (-0,8%). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 1.972 Personen (-11,3%). 38,2% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Februar 2023 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen) steigt im Berichtsmonat Februar leicht. 2.215 Personen (+14 Personen oder +0,6%) dieser Personengruppe sind Ende Februar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduziert sich ihre Zahl um 97 Personen (-4,2%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (36,0% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Februar um 95 (+0,7%) auf 14.529 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen deutlich (+3.106 Personen oder +27,2%).