Arbeitslosigkeit geht weiter zurück

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Mai 2022 - 7.979 Arbeitslose im Mai - Quote verbleibt bei 3,2 Prozent - Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 2,1 Prozent

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 26

Arbeitslosigkeit

Auch im Mai sank die Zahl der Arbeitslosen in der Region Ostwürttemberg und damit im vierten Monat in Folge. Insgesamt waren 7.979 Personen arbeitslos gemeldet. Damit unterschreitet der Agenturbezirk Aalen seit 2,5 Jahren das erste Mal wieder die 8.000er Marke. Die Arbeitslosenquote verblieb im Berichtsmonat bei 3,2 Prozent. „Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich somit weiter fort. Die Region blickt auf einen robusten Arbeitsmarkt, was unter den aktuellen Gegebenheiten wirklich erfreulich ist“, so Ralf Steeg, operativer Geschäftsführer der Aalener Arbeitsagentur.

Insgesamt haben sich im Mai 1.852 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 8,1 Prozent weniger als noch im Vormonat und spricht für die Stabilität des Arbeitsmarktes, wenngleich die Aufnahmedynamik in den Markt zum Vormonat etwas abnahm. 1.946 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden - 205 Personen weniger als im April“, so Steeg.


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.102 Personen betreut. 3.877 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 48,6 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Betrachtet man die Arbeitslosigkeit nach den Rechtskreisen, so ist festzustellen, dass die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitsagentur um 135 Personen gesunken und im Bereich der Jobcenter um 47 Personen gestiegen ist.


Landkreise

Heidenheim

  • 2.694 Arbeitslose (1.265 Frauen, 1.429 Männer), -27 Personen oder 1,0 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Mai: 3,6 Prozent (-0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.410 Personen, +52 Personen oder 3,8 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.285 Arbeitslose (2.311 Frauen, 2.974 Männer), -61 Personen oder 1,1 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Mai: 3,0 Prozent (+/-0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 2.467 Menschen, -5 Personen oder 0,2 Prozent weniger zum Vormonat

Personengruppen

Etwas früher als in den vergangenen Jahren, stieg die Zahl der unter 25-Jährigen geringfügig um 10 auf 613 Arbeitslose an. „Dies hängt insbesondere mit dem Übergang von der Ausbildung in das Berufsleben zusammen, der aus unterschiedlichen Gründen nicht immer nahtlos klappt. Doch dies ist eine jährlich wiederkehrende Entwicklung, die sich schnell wieder auflöst, da es sich um gut qualifizierte junge Personen handelt, die am Arbeitsmarkt in Ostwürttemberg dringend gebraucht werden.“ beruhigt Steeg. Betrachtet man die Jugendarbeitslosigkeit im Jahresvergleich, ist ein Rückgang um 14,6 Prozent zu verzeichnen.


Stellenangebote

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. So wurden der Arbeitsagentur und den Jobcentern im Mai 1.047 neu zu besetzende Stellen gemeldet. Das entspricht 227 Vermittlungsaufträgen mehr als im Mai des Vorjahres. Insgesamt standen der Arbeitsagentur und den Jobcentern damit im Berichtsmonat 5.000 Stellen zur Vermittlung zur Verfügung. Spitzenreiter bei den neuen Vermittlungsaufträgen ist der Bereich Metallbearbeitung gefolgt von Lager und Verkehr und dem Bereich Maschinenbau- und Betriebstechnik . „Die Anforderungen der gemeldeten Stellen und das Qualifikationsniveau unserer arbeitslos gemeldeten Kunden stimmen allerdings häufig nicht überein,“ erläutert Ralf Steeg. „Deshalb bleibt das Thema Qualifizierung bei uns im Fokus, um dem in allen Bereichen deutlich spürbaren Fachkräftemangel entgegen zu treten und zu einem adäquaten Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt beizutragen. Gerne beraten wir unsere arbeitslosen und beschäftigten Kunden sowie die Arbeitgeber aus unserer Region über die Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung bis hin zur Umschulung.“


Kurzarbeit

Im Mai ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat wieder etwas gesunken. Insgesamt zeigten 23 Betriebe für 373 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im April 2022 waren es 42 Betriebe für 1.253 Beschäftigte. Für den Monat November 2021 liegen uns endgül-tige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 473 Betriebe im November 2021 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 3.228 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Nach wie vor sind die am stärksten  betroffenen Bereiche das verarbeitende Gewerbe, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, der Einzelhandel und die Gastronomie.


Ausbildungsmarkt

Viel Bewegung kennzeichnet auch den aktuellen Ausbildungsmarkt. Von den ursprünglich insgesamt gemeldeten 3.007 Stellen sind noch 1.560 Angebote zu besetzen. Beste Chancen also für Jugendliche, sich noch eine Ausbildungsstelle zu sichern. Im laufenden Berichtsjahr - das umfasst den Zeitraum von Oktober bis heute - haben sich 2.059 Jugendliche als Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung vormerken lassen. Für das laufende Berichtsjahr bedeutet dies, dass jeder/m Ausbildungsinteressierter/m rein rechnerisch 1,5 Ausbildungsstellen zur Verfügung standen. Setzt man unversorgte Bewerberinnen und Bewerber in Relation zu den noch unbesetzten Ausbildungsstellen, so ergibt sich sogar ein Verhältnis von 2,6 Ausbildungsstellen pro Bewerberin und Bewerber.

 „Die Schere zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und Bewerbern um eine Ausbildungsstelle geht weit auseinander,“ so Ralf Steeg weiter, „die hohe Zahl der Ausbildungsstellen spiegelt die enorme Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der Region wieder und bietet den Jugendlichen gleichzeitig gute Chancen, eine Ausbildungsstelle in Ihrem Traumberuf zu bekommen. Für die Betriebe und den Arbeitsmarkt in Ostwürttemberg, mit dem fortschreitenden Mangel an qualifizierten Fachkräften und der bevorstehenden demografischen Entwicklung, stellt der Bewerbermangel in der Ausbildung indes ein echtes Problem dar und wirkt sich wachstumshemmend aus.“

Deshalb appelliert Steeg nochmals an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die vielfältigen Chancen einer dualen Ausbildung zu nutzen und sich ihre Ausbildungsstelle zu sichern. Sie schaffen damit ein solides Fundament für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Aalen unterstützen die Jugendlichen gerne im Berufswahlprozess und bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle. Für kurze Fragen und um Beratungstermine zu vereinbaren, erreichen Sie die Berufsberatung unter der Hotline 07361/575-170.


Ab dem 1. Juni haben Geflüchtete aus der Ukraine Anspruch auf Grundsicherung

Bislang bezogen die ukrainischen Geflüchteten Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ab dem kommenden Monat ändert sich dies durch den Bund-Länder-Beschluss vom 07.04.2022. Die Geflüchteten sollen bei Hilfebedürftigkeit SGB II-Leistungen erhalten können.

Um einen Antrag auf Grundsicherung stellen zu können, müssen die Menschen aus der Ukraine nach dem vorliegenden Gesetzentwurf eine Fiktionsbescheinigung oder einen Aufenthaltstitel nach § 24 Abs.1 des Aufenthaltsgesetzes vorzeigen. Zudem ist ein Konto bei einer deutschen Bank, die Anmeldung bei einer Krankenkasse und ein mit ihrem Namen beschrifteter Briefkasten an ihrem aktuellen Wohnsitz notwendig.

Wichtige Informationen zur Antragstellung und zu Beratungs- und Fördermöglichkeiten der Jobcenter, sowie die Möglichkeit online einen Termin zu vereinbaren, gibt es unter www.jobcenter.digital.

Für eine einfache Kontaktaufnahme hat die Bundesagentur für Arbeit die Hotline 0911/178-7915 eingerichtet, unter welcher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ukrainischer und russischer Sprache zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt beraten.