Robuster Arbeitsmarkt zum Jahresende

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Dezember 2022

- 8.331 Arbeitslose im Dezember

- Quote bleibt bei 3,3 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit bleibt bei 2,1 Prozent

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Arbeitslosigkeit

8.331 Personen waren im Dezember in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet. Der leichte Zuwachs von 24 Personen mehr als im Vormonat schlägt sich jedoch nicht in der Arbeitslosenquote nieder. Ostwürttemberg verzeichnet weiterhin eine Quote von 3,3 Prozent.

 „Bedingt durch die Feiertage und den damit häufig verbundenen Urlaub, verlagern viele Betriebe ihre Personalentscheidungen auf den Januar. Auch laufen im Dezember traditionell viele befristete Arbeitsverträge aus, weshalb es im Dezember häufiger zu steigenden Zahlen in der Arbeitslosigkeit kommt. Insgesamt blicken wir zum Jahresende auf einen Arbeitsmarkt, der sich nicht nur während einer lang andauernden Pandemie, sondern auch trotz zahlreicher weltpolitischer und wirtschaftlicher Einflüsse durchgehend als stabil erwiesen hat. Dies sichert uns weiterhin eine gute Basis für die Veränderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung, demografischen Wandel und Decarbonisierung, aber auch andere Themen und Aufgaben, die uns in den kommenden Jahren begleiten werden.“ beginnt Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung, ihre Erläuterungen zur aktuellen Entwicklung. „Gemeinsam mit allen Akteuren am Arbeitsmarkt und der Hilfe bewährter, aber auch neuer Arbeitsmarktinstrumente, bin ich überzeugt, dass wir auch weiterhin viele Menschen in Arbeit bringen, beziehungsweise in Beschäftigung halten können“, so Prusik.

Wie wichtig es ist, dass alle an einem Strang ziehen und in ihren Bemühungen für die Region nicht nachlassen, wird besonders deutlich, wenn man sich die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt etwas genauer anschaut. Arbeitslosigkeit ist keine starre Größe, sondern von hoher Dynamik gekennzeichnet. Insgesamt meldeten sich 786 Personen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das sind 3,3 Prozent weniger als im November, fast 5 Prozent weniger als im Dezember 2021 und sogar 17 Prozent weniger als vor der Pandemie im Dezember 2019. Ein deutliches Zeichen, dass die Unternehmen zunehmend ihr Personal halten.

Allerdings müssen wir auch feststellen, dass es weit weniger Arbeitslosen gelungen ist, eine Arbeit aufzunehmen. Den Schritt in eine neue Erwerbstätigkeit schafften 478 Arbeitslose, was 137 Personen weniger als im Vormonat und 133 weniger als im Dezember 2021 ausmacht. Zwischen den Anforderungen der uns gemeldeten Stellenangebote und den vorhandenen Qualifikationen vieler arbeitsloser Personen gibt es ein größer werdendes Missmatch.

Sichtbar wird dies auch in der Anzahl der Stellenangebote. Unmittelbar vor der Pandemie im Dezember 2019 waren der Agentur für Arbeit Aalen 3.311 Stellen gemeldet. Aktuell sind es 5.143. Ergo: Der Bedarf an Fachkräften ist hoch, kann aber qualitativ oft nicht gedeckt werden. Die Botschaft der letzten Monate bleibt bestehen und wird zunehmend an Bedeutung gewinnen: wir müssen konsequent am Thema zukunfts- und marktorientierte Qualifizierung für unsere Kundinnen und Kunden, aber auch für die Beschäftigten in der Region dranbleiben“, appelliert Prusik.


 

Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 3.903 Personen betreut. 4.428 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 53,2 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.


 

Landkreise

Heidenheim

  • 2.777 Arbeitslose (1.336 Frauen, 1.441 Männer), 17 Personen oder 0,6 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Dezember: 3,8 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.497 Personen, -17 Personen oder -1,1 Prozent weniger zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.554 Arbeitslose (2.671 Frauen, 2.883 Männer), 7 Personen oder 0,1 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Dezember: 3,1 Prozent (+­/-0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 2.931 Menschen, 4 Personen oder 0,1 Prozent mehr zum Vormonat

 

Stellenangebote

983 neue Stellen wurden im Dezember der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 71 oder 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Somit standen den Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 5.143 zu  besetzende Stellen zur Verfügung. Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 12.345 Stellenangebote gemeldet. Das sind 27,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. 77,8 Prozent der gemeldeten Stellen sind für Fach- und Führungskräfte.


 

Kurzarbeit

Im Dezember ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen. Insgesamt zeigten 32 Betriebe für 494 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im November 2022 waren es 23 Betriebe für 436 Beschäftigte. Für den Monat Juni 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 201 Betriebe im Juni 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 818 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Nach wie vor sind die am stärksten betroffenen Bereiche das verarbeitende Gewerbe, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie und im Einzelhandel.