Arbeitsmarkt Ostwürttemberg weiter stabil – bleibt hinter saisonüblicher Entwicklung zurück

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im April 2023

- 9.166 Arbeitslose im April

- Quote verbleibt bei 3,6 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit sinkt auf 2,3 Prozent

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 14

Arbeitslosigkeit

Normalerweise können wir im April immer eine Frühjahrsbelebung vermelden – nicht so in diesem Jahr. Mit einem Plus von 173 Personen verzeichnete die Region Ostwürttemberg im April erneut einen leichten Anstieg an Arbeitslosen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 9.166 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote verblieb bei 3,6 Prozent. „Einen Anstieg an Arbeitslosen in einem April hatten wir – abgesehen vom Pandemiejahr 2020 – zuletzt im Jahr 2009. Auch in ganz Baden-Württemberg können wir einen eher verhaltenen Trend feststellen – es waren nur 26 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat. Mein Fazit: Der Ostwürttembergische Arbeitsmarkt ist weiter stabil, jedoch bleibt die saisonübliche Belebung bisher aus“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen.

Insgesamt konnten im April 688 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind absolut 63  mehr als noch im März.

Dem gegenüber haben im April in Ostwürttemberg 931 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Das sind absolut 161 Personen mehr als im Vormonat. „Auch wenn die saisonübliche Frühjahrsbelebung noch auf sich warten lässt, muss man die Situation als Gesamtes betrachten: unter den seit nunmehr 3 Jahren vorhandenen Rahmenbedingungen und den damit verknüpften Herausforderungen blicken wir nach wie vor auf eine stabile Lage. Ich habe diese solide „Basis“ bereits öfter erwähnt und bleibe bei meiner Aussage: unsere Region ist eine starke Region und wir müssen dies im Transformationsprozess zu unserem Vorteil nutzen“, so Prusik. Steigende Beschäftigungszahlen und eine anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, die wir zunehmend schwerer bedienen können, treiben uns täglich auf der Suche nach guten Lösungsstrategien an. Dabei bleibt das Thema Qualifizierung als Dauerthema im Fokus.

„Gemeinsam mit zahlreichen Netzwerkpartnern veranstalten wir daher erstmals einen Weiterbildungstag. Am 03.Mai gibt es an der Hochschule Aalen unter dem Motto „Meine Zukunft - #Weiterbildung für alle“ jede Menge Input. In einem ersten Teil treffen sich zunächst Unternehmen, Personalverantwortliche und Organisationen, um sich auszutauschen und in verschiedenen Workshops über aktuelle Themen informiert zu werden. Ab 16 Uhr öffnen sich dann bis 20 Uhr die Hochschultüren für alle Interessierten rund um das Thema Weiterbildung.

„Egal ob Beschäftigte, Wiedereinsteiger, Quereinsteiger oder nur neugierig Gewordene – ich möchte Sie dazu aufrufen – besuchen Sie den Weiterbildungstag ab 16 Uhr und informieren Sie sich bei über 35 Ausstellenden quer über alle Branchen zu Trends, Chancen und Perspektiven, neuen Berufen und Fördermöglichkeiten. „Qualifizierung ist ein zentraler Baustein unserer täglichen Arbeit. Ich freue mich, dass wir ein tolles Angebot haben, bei dem die Weiterbildungseinrichtungen der Region Ostwürttemberg ihr Angebot vorstellen. Diese gute Vernetzung ist wichtig und schafft die nötige Transparenz für alle Interessierten, damit gute individuelle Lösungen gefunden werden können“, so Prusik.

Alle Informationen rund um den Weiterbildungstag gibt es unter https://www.meine-zukunft-ow.de


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.272 Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 9 Personen weniger. Demgegenüber werden 4.894 Personen derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 53,4 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem Anstieg um absolut 182 Personen im Vergleich zum Vormonat.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.179 Arbeitslose (1.496 Frauen, 1.683 Männer), 91 Personen oder 2,9 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im April: 4,3 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.735 Personen, 89 Personen oder 5,4 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.987 Arbeitslose (2.868 Frauen, 3.119 Männer), 82 Personen oder 1,4 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im April: 3,4 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.159 Menschen, 93 Personen oder 3,0 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

Mit 873 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 3,1 Prozent mehr neue Stellen gemeldet als noch im März. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Arbeitsagentur und

der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 5.119 Arbeitsangebote für ihre Vermitt-lungsaktivitäten zurückgreifen. „Den anhaltend hohen Bestand an Stellenangeboten werte ich einerseits als sehr gutes Zeichen, dass die regionalen Firmen trotz den wirtschaftlichen Unsicherheiten weiter ihr Personal halten und neues Personal benötigen. Allerdings treibt mich das Thema um, den Bedarf an Arbeitskräften adäquat decken zu können. Zwischen dem Anforderungsniveau der Stellenangebote und der Qualifikation des Arbeitskräfteangebots klafft häufig eine zunehmend große Lücke, was sich verstärkt in einer längeren Laufzeit unserer gemeldeten Stellen widerspiegelt. Hier gilt es alle Potenziale und Möglichkeiten bei der Personalgewinnung zu nutzen. Ich sage nur: Ausbilden – Gewinnen – Entwickeln und Binden. Bei allen vier unterstützt meine Agentur für Arbeit Aalen gerne mit unserem individuellen Dienstleistungsangebot“, so Prusik.


Ausbildung

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2.226 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 276 mehr als im Vorjahreszeitraum (+14%). Zugleich gab es 3.636 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 722 (+25%). „Auf dem regionalen Ausbildungsmarkt wird besonders deutlich, dass unsere Unternehmen alle Hebel in Bewegung setzen – Stichwort „Ausbilden“ , um ihren Fachkräftebedarf auch in der Zukunft zu sichern. Für ihre zukünftigen Auszubildenden müssen sich die Betriebe schon deutlich „ins Zeug legen“ und passen teilweise auch ihre Rahmenbedingungen an. Denn die Jugendlichen können sich sozusagen aus einem großen Pool an Möglichkeiten bedienen. Was sich jede Einzelne und jeder Einzelne dann jedoch aus den Angeboten „rausfischt“, ist für junge Menschen gar nicht so einfach. Es ist daher immens wichtig, dass sie auf ihrem Weg ins Berufsleben gut begleitet und beraten werden. Neben Eltern, Freunden, Bekannten, Schule und natürlich Berufsberatung gibt es auch jede Menge Informationsmöglichkeiten und Aktionen, bei denen sich die Jugendlichen orientieren können.

Zum Beispiel bei den landesweiten Praktikumswochen, die in diesem Jahr in den Pfingstferien und zwei Wochen danach (30.5.-23.6.) sowie in den Herbstferien und zwei Wochen davor (16.10.-3.11.) stattfinden. Anmeldungen für Unternehmen und interessierte Jugendliche findet man unter: https://www.praktikumswoche-bw.de.

Des Weiteren bieten wir in Kooperation mit den regionalen Netzwerkpartnern einen Ausbildungs-Booster: „5 TAGE – 5 STÄDTE – 55 BERUFE UND MEHR!“ an. Vom 03. bis 07. Juli 2023 werden sich unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater gemeinsam mit interessierten Jugendlichen über die „55 Berufe und mehr“ nicht nur informieren, sondern diese auch hautnah in den jeweiligen Innenstädten erleben z.B. mit Info-Trucks. Geplant sind Giengen am 03. Juli – Heidenheim am 04. Juli – Ellwangen am 05. Juli – Aalen am 06. Juli und Schwäbisch Gmünd am 07. Juli 2023. Die jeweiligen Oberbürgermeister übernehmen hierfür die Schirmherrschaft – was mich sehr freut. Selbstverständlich steht die Berufsberatung gerne auch allen weiteren Interessierten für ihre Wünsche, Ziele und Erwartungen an die Berufswelt an den 5 Tagen in den 5 Städten beratend zur Seite. Interessierte können sich diesen Termin bereits jetzt schon vormerken!“, so Claudia Prusik.

 


Kurzarbeit

Im April ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat gesunken – jedoch die Anzahl der Beschäftigten in Kurzarbeit angestiegen. Insgesamt zeigten 8 Betriebe für 1.653 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im März 2023 waren es 21 Betriebe für 980 Beschäftigte. Für den Monat Oktober 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 48 Betriebe im Oktober 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 458 Personen befanden sich in Kurzarbeit.