Leichter Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen in Ostwürttemberg

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Mai 2023

- 8.981 Arbeitslose im Mai

- Quote sinkt auf 3,5 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit steigt leicht auf 2,4 Prozent

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 19

Arbeitslosigkeit

„Nachdem die Frühjahrsbelebung im April ausgeblieben ist, konnten wir einen erfreulichen Schritt im Mai in Ostwürttemberg erkennen. Dieser fällt zwar nicht so stark aus, wie ich mir das gewünscht hätte, aber ich bin dennoch froh, dass wir wieder etwas rückläufige Arbeitslosenzahlen verzeichnen konnten. Mit einem Rückgang von 185 Personen auf 8.981 Arbeitslose blicken wir auf einen stabilen Arbeitsmarkt. Prozentual bedeutet dies eine Reduzierung von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen. Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit dem Vorjahr, so wird schnell deutlich, dass die angespannte Lage durchaus ihre Spuren hinterlässt. Mit rund 1.000 arbeitslos gemeldeten Personen mehr als noch im Mai 2022 liegen wir mit 12,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. 995 davon fallen in die Betreuung der Jobcenter. Hier zeigt sich, dass sich im Laufe des letzten Jahres viele Geflüchtete bei den Jobcentern gemeldeten haben und nach wie vor melden. „Erfreulich ist, dass wir leichte Zuwächse in den Beschäftigtenzahlen bei Menschen mit ukrainischer Herkunft verzeichnen. Hier enden sukzessive die Sprachkurse und nachdem mit einer raschen Verbesserung der Lage in der Ukraine nicht zu rechnen ist, ändern sich sozusagen teils auch Rückreisepläne in erste Beschäftigungspläne“, so Prusik.

Die Unternehmen der Region halten so gut wie möglich ihre Beschäftigten. Dies zeigt sich auch an der Zahl der Personen, die sich aus Beschäftigung bei uns arbeitslos melden. „Hier beobachten wir seit längerem sinkende Zahlen. Es ist eher eine Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen zu spüren. Ich spreche nicht unbedingt von Fachkräften, für die die Chancen schnell wieder eine Arbeit zu finden gut sind, sondern eher von Menschen mit geringer oder keiner Qualifikation. Hier gilt es insbesondere bei unserem Projekt Unsere Jobs - Ihre Chance weiter voranzukommen und gemeinsam im Netzwerk die Ärmel noch weiter hochzukrempeln“, so Prusik.

„Ein besonderes Augenmerk möchte ich in diesem Berichtsmonat auch auf die jungen Menschen in unserer Region richten, die sich derzeit im Berufswahlprozess befinden. Unsere regionalen Unternehmen suchen Auszubildende und im Gegenzug haben viele Jugendliche noch keine Idee, in welche Richtung sich ihre berufliche Zukunft entwickeln könnte – und man muss auch eingestehen, dass es bei der Vielfalt an Möglichkeiten manchmal gar nicht so einfach ist, sich vermeintlich festzulegen. Deshalb möchte ich den jungen Menschen gerne zwei Dinge mit auf den Weg geben: Erstens finde ich es ganz wichtig, sich breit zu informieren und sich möglichst viel praktisch auszuprobieren. Und zweitens möchte ich ihnen mit auf den Weg geben, dass es oft gar nicht den einen richtigen Plan gibt. Was meine ich damit: Interessen und Stärken können vielfältig sein. Unsere Berufswelt ist so flexibel, dass man auch später noch andere Wege einschlagen kann. Aus meiner Sicht ist es daher einfach wichtig, dass man sich mit dem Thema Berufswahl beschäftigt. Denn nur so kann der Weg überhaupt erst beginnen. Die Agentur für Arbeit - und hier in erster Linie natürlich meine Berufsberatung - steht gerne mit Rat und Tat zur Seite: Also, nutzt meine Berufsberaterinnen und Berufsberater und die Praktikumswochen. Beide werden Euch dabei unterstützen, viele verschiedene Berufsfelder in unterschiedlichen Unternehmen kennenzulernen und Eure Berufswünsche zu finden. Frei nach dem Motto „Fünf Tage, fünf Berufe, fünf Unternehmen“ könnt Ihr jeden Tag in ein anderes Unternehmen hineinschnuppern und das ohne großen Organisationsaufwand. Wer gerne noch teilnehmen möchte, kann dies unter http://www.praktikumswoche-bw.de/ tun“, erklärt Prusik

 


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.149 Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 123 Personen weniger. Demgegenüber werden 4.832 Personen derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 53,8 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem Rückgang um absolut 62 Personen im Vergleich zum Vormonat.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.086 Arbeitslose (1.452 Frauen, 1.634 Männer), 93 Personen oder 2,9 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Mai: 4,1 Prozent (-0,2 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.665 Personen, 70 Personen oder 4,0 Prozent weniger zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.895 Arbeitslose (2.849 Frauen, 3.046 Männer), 92 Personen oder 1,5 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Mai: 3,3 Prozent (-0,1 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.167 Menschen, 8 Personen oder 0,3 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

Mit 947 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 8,5 Prozent mehr neue Stellen gemeldet als noch im April. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Arbeitsagentur und der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 5.202 Arbeitsangebote für ihre Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen. „81,3 Prozent aller gemeldeten Stellen sind für Fachkräfte und Akademiker. Das ist schon ein deutliches Signal, wie wichtig Projekte wie Unsere Jobs – Ihre Chance sind. Die Unternehmen brauchen Personal – aber sie brauchen am Ende qualifiziertes Personal“, so Prusik.


Ausbildung

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2.312 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 253 mehr als im Vorjahreszeitraum (+12,3%). Zugleich gab es 3.715 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 706 (+23,5%). „Der Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt für das Jahr 2023 hat längst begonnen und auch für 2024 sind schon zahlreiche Ausbildungsverträge geschlossen. Alle die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für dieses Jahr sind, haben auch im Endspurt noch prima Chancen einen Platz zu ergattern. Derzeit sind sage und schreibe 2.036 Ausbildungsstellen unbesetzt und warten auf den passenden Azubi. Meldet Euch!“, so Prusik.

 


Kurzarbeit

Im Mai ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat gesunken. Insgesamt zeigten 12 Betriebe für nur 172 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im April 2023 waren es noch 14 Betriebe für 1.671 Beschäftigte. Für den Monat November 2022 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 60 Betriebe im November 2022 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 842 Personen befanden sich in Kurzarbeit.