Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich im August fort

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im August2023

- 10.042 Arbeitslose im August

- Quote steigt auf 3,9 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit steigt um 0,7 auf 3,5 Prozent

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 32

Arbeitslosigkeit

Im August ist die Zahl der Arbeitslosen um 697 Personen angestiegen. Damit waren insgesamt 10.042 Personen in Ostwürttemberg ohne Beschäftigung. Das sind 7,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Juli. „Wie jedes Jahr machen sich die Sommerferien und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar - diese Entwicklung im August ist saisonüblich. Der Arbeitsmarkt kann in diesem Monat traditionell die zu Beginn der Haupturlaubszeit und am Ende eines Ausbildungsjahres steigende Zahl an Arbeitsuchenden nicht vollständig aufnehmen“, startet Udo Stohrer, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Aalen, seine Ausführungen zum aktuellen Arbeitsmarktbericht. „Dies gilt übrigens für alle Arbeitsagenturen in Baden-Württemberg. Die Arbeitslosigkeit ist dementsprechend in den vergangenen vier Wochen im ganzen Land etwas angestiegen. Der Aalener Agenturbezirk liegt mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent nach wie vor unter dem Landesdurchschnitt von 4,1 Prozent“, so Stohrer weiter. „Auch daran erkennen wir, dass der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig ist und den derzeitigen Krisen standhält.“

Gegenüber dem Vorjahresmonat August 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen um 875 und damit 9,5 Prozent gestiegen. Im August haben 568 Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und 989 Menschen haben sich im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Den prozentual stärksten Zuwachs verzeichnet im August die Gruppe der jungen Arbeitslosen bis 25 Jahre. Im Vergleich zum Vormonat ist ihre Zahl um 25,6 Prozent gestiegen. Derzeit sind 1.021 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos, 208 mehr als im Vormonat. Der Anteil jugendlicher Arbeitsloser steigt in den Ferien besonders stark und geht üblicherweise mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder zurück, denn sie haben immer noch sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt: Ende August gibt es zwar noch 195 Bewerberinnen und Bewerber, die bisher keinen Ausbildungsplatz oder eine passende Alternative in der Tasche haben. Dem stehen aber rund 1.427 freie Ausbildungsplätze gegenüber. Udo Stohrer hierzu: „Daran erkennt man, dass doch noch viele Unternehmen und Betriebe in unserer Region weiterhin nach Nachwuchs suchen. Deshalb mein Appell an alle Jugendlichen und ihre Eltern in Ostwürttemberg: Es gibt noch einige freie Ausbildungsplätze für diesen September! Wer also noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, sollte das ganze Spektrum nutzen und sich gleich bewerben - gerne auch mit der Unterstützung unserer Berufsberaterinnen und -berater. Sie helfen Euch gerne bei all Euren Fragen für einen gelungenen Ausbildungsstart.“

Und auch an die Arbeitgeber wendet sich Stohrer mit einer Bitte: „Ich weiß, dass die Anforderungen der Betriebe und das Potenzial, das Bewerber:innen für die Ausbildungsstellen mitbringen, nicht immer optimal zusammen passen. Im Ergebnis bleibt die Ausbildungsstelle dann oft leider unbesetzt, obwohl zeitgleich viele junge Menschen vergeblich nach einem Ausbildungsbetrieb suchen, der ihnen die Chance gibt, ihr Können unter Beweis zu stellen. Fördern Sie Potenziale und schließen Sie Lücken, denn: Wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen und bleibt langfristig wettbewerbsfähig! Sehr gerne unterstützt Sie unser Arbeitgeber-Service mit seinen vielfältigen Möglichkeiten dabei!“ so Udo Stohrer abschließend.


Weitere Daten zum Arbeitsmarkt

Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.792 arbeitslose Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 503 Personen mehr. Demgegenüber werden 5.250 arbeitslose Personen derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 52,3 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem weiteren Anstieg um absolut 194 Personen im Vergleich zum Vormonat.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.429 Arbeitslose (1.629 Frauen, 1.800 Männer), 259 Personen oder 8,2 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im August: 4,6 Prozent (+0,4 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.841 Personen, 111 Personen oder 6,4 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 6.613 Arbeitslose (3.197 Frauen, 3.416 Männer), 438 Personen oder 7,1 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im August: 3,7 Prozent (+0,3 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.409 Menschen, 83 Personen oder 2,5 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

Mit 848 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 27,5 Prozent mehr neue Stellen gemeldet als noch im Juli. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit und der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 4.758 Arbeitsangebote für ihre Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen.

Diese erfreuliche Entwicklung wertet Stohrer als positives Indiz für die nach wie vor vorhandene Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes in der Region Ostwürttemberg.


Weitere Daten zum Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen 2.571 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 1.759 / Landkreis Heidenheim: 812), 236 mehr als im Vorjahreszeitraum (+10,1 Prozent). Zugleich gab es 3.914 Meldungen für Berufsausbildungsstellen (Ostalbkreis: 2.927 / Landkreis Heidenheim: 987), das entspricht einem Plus von 669 (+20,6 Prozent).


Kurzarbeit

Im August ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat betrieblich  leicht gestiegen, wobei sich die Anzahl der betroffenen Beschäftigten deutlich reduzierte. Insgesamt zeigten 17 Betriebe für 63 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juli 2023 waren es 15 Betriebe für 147 Beschäftigte.

Für den Monat Februar 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind.

Somit haben 19 Betriebe im Februar 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 328 Personen befanden sich in Kurzarbeit.