Arbeitslosenzahlen im Oktober weiter rückläufig

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Oktober 2023

- 9.206 Arbeitslose im Oktober

- Quote sinkt auf 3,6 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit sinkt um 0,4 auf 2,6 Prozent

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 49

Arbeitslosigkeit

322 arbeitslose Personen weniger als im September konnten wir aktuell in unserer Statistik verzeichnen. Insgesamt waren im Oktober 9.206 Arbeitslose gemeldet, was einer Quote von 3,6 Prozent entspricht. „Das ist eine saisontypische Entwicklung“, bewertet Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen, die aktuelle Situation auf dem Ostwürttemberger Arbeitsmarkt. „Insbesondere die jüngeren Arbeitslosen konnten einen entsprechenden Rückgang verzeichnen. 

Dieser resultiert sowohl aus Einmündungen in den Ausbildungsmarkt, als auch aus Einmündungen von „frisch gebackenen“ Ausbildungs- und Studienabsolventinnen und -absolventen in den Arbeitsmarkt“, erklärt  Prusik. Im Landesvergleich zeigt sich Ostwürttemberg auch im Oktober von seiner starken Seite. Mit einem prozentualen Rückgang an Arbeitslosen von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat liegen wir - wie schon im September - auf Platz 1, den wir uns diesmal mit dem Bezirk Konstanz-Ravensburg teilen. Die Arbeitslosenquote liegt in Baden-Württemberg bei 3,9 Prozent.

Von einem goldenen Oktober kann aber dennoch nicht die Rede sein. „Trotz der positiven Entwicklung möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass wir die vielfältigen Herausforderungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt spüren. Die Arbeitslosigkeit ist keine starre Größe - im Gegen-teil. Täglich melden sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bei unseren Arbeitsagenturen arbeitslos und im gleichen Zeitraum finden andere eine Ausbildung oder eine neue Erwerbstätigkeit. Wir sprechen hier von der sogenannten „Dynamik auf dem Arbeitsmarkt“. Sie ist ein wichtiger Indikator für die konjunkturelle Stimmung in der Region. Und die Oktober-Entwicklungen passen hier ins Bild der aktuellen Wirtschaftslage.

Denn: Im Vergleich zum Vormonat haben sich mehr Personen arbeitslos gemeldet und gleichzeitig weniger Menschen eine neue Arbeit gefunden. In absoluten Zahlen waren dies im sogenannten Zugang 2.189 und damit 2,4 Prozent mehr als vor einem Monat und im Abgang aus Arbeitslosigkeit 2.513 und damit 5,6 Prozent weniger als im Vormonat.

Die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Neueinstellung von Mitarbeitenden findet aber nicht nur in der konjunkturellen Lage ihre Begründung. Insgesamt erweist sich unser Markt seit einem zwischenzeitlich sehr langen Zeitraum als robust. Selbst die Kombination aus schwächelnder Konjunktur und weltpolitischer Lage hat den Arbeitsmarkt bislang noch nicht „aus dem Konzept gebracht“. Das Potenzial, damit unsere Region im Wettbewerb um Arbeitskräfte die Nase vorne hat, das sehe ich in jedem Fall – wir müssen es nutzen! Selbstverständlich stehen wir mit unserer Beratung und Vermittlung als auch mit einem breiten Portfolio an Förderinstrumenten zur Verfügung“, so Prusik.


Weitere Daten zum Arbeitsmarkt

Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.389 arbeitslose Personen betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 44 Personen weniger. Demgegenüber werden 4.817 arbeitslose Personen vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 52,3 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht. Dies entspricht einem Rückgang um absolut 278 Personen im Vergleich zum Vormonat.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.310 Arbeitslose (1.559 Frauen, 1.751 Männer), 12 Personen oder 0,4 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Oktober: 4,4 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.768 Personen, 52 Personen oder 2,9 Prozent weniger zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 5.896 Arbeitslose (2.754 Frauen, 3.142 Männer), 334 Personen oder 5,4 Prozent weniger zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Oktober: 3,3 Prozent (-0,2 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.049 Menschen, 226 Personen oder 6,9 Prozent weniger zum Vormonat

Stellenangebote

Mit 616 neu gemeldeten Arbeitsstellen wurden insgesamt 16 Prozent mehr neue Stellen gemeldet als noch im September. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit und der Jobcenter konnten damit im Berichtsmonat auf 4.456 Arbeitsangebote für ihre Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten zurückgreifen.


Weitere Daten zum Ausbildungsmarkt

„Das Ausbildungsjahr 2023 hat begonnen und das Zeitfenster für einen verspäteten Einstieg ist immer noch offen. Alle, die auf der Zielgeraden noch ihre Chance ergreifen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden. Unsere Berufsberatung hilft gerne weiter“, ermuntert Prusik. „Bei der Gelegenheit möchte ich auch gerne noch auf unsere anstehenden Ausbildungs- und Studienmessen hinweisen. Alle Interessierten können am 11.11.2023 in Heidenheim und am 18.11.2023 in Ellwangen in die Welt der Berufe reinschnuppern und sich mit Informationen versorgen. Auch hier steht die Berufsberatung mit Rat und Tat zur Seite! Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher!“, so Prusik.

Hinweis: Die Zahlen zum abgeschlossenen Beratungsjahr 2022/2023 auf dem Ausbildungsmarkt veröffentlichen wir zu einem gesonderten Termin – zeitgleich mit der Landesebene zum 13.11.2023.


Kurzarbeit

Die Zahl der Betriebe, die in den letzten Monaten eine Anzeige über Kurzarbeit gestellt haben, bewegt sich weiterhin auf konstant niedrigem Niveau. Für den Monat April 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 39 Betriebe im April 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 1.727 Personen befanden sich in Kurzarbeit.