Der Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster für August

Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster im August leicht gestiegen. Mit 15.583 gemeldeten Personen waren 288 mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,7 Prozent. Damit liegt sie aber noch um 0,2 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt.

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 61

Die Unternehmen im Agenturbezirk waren im August auch etwas verhaltener bei der Meldung neuer Stellen. So konnten die Experten im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur 1.364 neue freie Stellen aufnehmen, 43 weniger als im Juli. Der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen lag mit 8.286 ebenfalls geringfügig unter dem Wert aus dem Vormonat (-16), aber um 1.047 freien Stellen höher als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Münster

In Münster waren im August mehr Menschen arbeitslos. Im nun abgelaufenen Monat verzeichneten Arbeitsagentur und kommunales Jobcenter 8.018 Arbeitslose und damit 174 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist leicht angestiegen. Sie lag im August mit 4,8 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als noch im Juli. Damit liegt sie ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus August 2021.

"Das ist etwas ungewöhnlich, denn tendenziell sinkt die Arbeitslosigkeit mit dem Ferienende eher", kommentiert Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster die Entwicklung. Allerdings sieht er die Ursache dieser Entwicklung in einem Sondereffekt, der sich auf dem Arbeitsmarkt auswirkt: "Die Arbeitslosigkeit ist in erster Linie bei der Personengruppe der Ausländer gestiegen. Insbesondere geflüchtete Menschen, die aus der Ukraine zu uns gekommen sind, tauchen nun nach und nach in der Arbeitslosenstatistik auf," erklärt der Agenturleiter. So sind derzeit 2.428 Ausländer arbeitslos gemeldet, 127 mehr als noch vor einem Monat.

Aufgrund einer gesetzlichen Regelung werden die geflüchteten aus der Ukraine in die Grundsicherung nach dem zweiten Sozialgesetzbucht (SGB II) überführt und so von den kommunalen Jobcentern betreut. "Das bedeutet, dass diejenigen, die arbeiten können, dann auch als arbeitslos geführt werden", berichtet Fahnemann. Aufgrund dieses besonderen Effektes ist die Arbeitslosigkeit auch im Bereich der Grundsicherung (SGB II) stärker angestiegen als in der Arbeitslosenversicherung (SGB III). So lag die Arbeitslosigkeit im SGB II im August mit 5.177 Personen um 170 höher als im Vormonat. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren es hingegen 2.841 Arbeitslose, also 4 mehr als noch im Juli dieses Jahres.

Abgesehen von dieser Entwicklung sieht Fahnemann die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin als stabil an: "Wir bemerken aufgrund der aktuellen Krisen auf der Welt natürlich eine gewisse Unsicherheit und Zurückhaltung bei den Unternehmen, insgesamt wird aber weiterhin nach Personal gesucht." So meldeten die Personalverantwortlichen der Arbeitgeber im August 705 neue freie Stellen in Münster bei der Arbeitsagentur. Der Bestand an insgesamt gemeldeten offenen Stellen kletterte gegenüber dem Vormonat um 81 auf nun 3.774 Stellen. Damit sind es sogar 382 mehr als noch vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Im Kreis Warendorf ist die Arbeitslosigkeit im August gestiegen. So waren mit 7.565 arbeitslos gemeldeten Personen 114 mehr betroffen als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote kletterte dementsprechend leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,8 Prozent. Damit liegt sie ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt.

Trotz dieses Anstieges sieht der Leiter der Agentur für Arbeit, Joachim Fahnemann, noch keine Trendwende am Arbeitsmarkt: "Wir sehen weiterhin eine recht stabile Situation am Arbeitsmarkt. Die Unternehmen suchen Personal und setzen insbesondere auf Fachkräfte." Durch die Auswirkungen von Materialengpässen oder gestiegener Energiekosten sei die Nachfrage der Unternehmen zwar etwas verhaltener geworden, "dennoch liegt sie weiter auf einem guten Niveau", betont Fahnemann.

659 freie Stellen meldeten die Unternehmen im Kreis Warendorf alleine im August. Dies sind allerdings 25 weniger als noch im Juli dieses Jahres. Der Bestand an insgesamt gemeldeten offenen Stellen ist mit 4.512 ebenfalls im Vormonatsvergleich leicht zurück gegangen (-97). Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es allerdings 665 Stellen mehr.

"Der hohe Bestand an offenen Stellen zeigt uns, dass es länger dauert bis Arbeitgeber diese besetzen können. Besonders die Suche nach Fachkräften ist schwierig geworden", betont Fahnemann. Daher setzte die Arbeitsagentur weiterhin stark auf die Qualifizierung arbeitsloser Menschen. "Dabei muss es nicht immer das Nachholen eines Berufsabschlusses sein. Da wo es Sinn macht, können auch Teilqualifikationen reichen, um jemanden so fit zu machen, dass er freie Stellen bei den Unternehmen besetzen kann", sagt der Arbeitsmarktexperte.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Münsterland waren im August mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Mit 39.341 Arbeitslose waren es 820 mehr als noch im Juli dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote kletterte leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,2 Prozent. Damit liegt sie auch um 0,1 Prozentpunkte höher als im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt.

Alle drei Agenturen für Arbeit im Münsterland verzeichneten einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine wirkte sich dies aber nicht auf die Arbeitslosenquote aus. Sie blieb konstant bei 4,4 Prozent. Die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster meldete für den August eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent. Sie ist um 0,1 Prozentpunkte höher als noch im Vormonat. Auch die Agentur für Arbeit Coesfeld konnte einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte verzeichnen. Dort lag die Quote im nun abgelaufenen Monat damit bei 3,6 Prozent.

Leicht rückläufig war die Anzahl der gemeldeten Stellen. Die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Münsterland meldeten im August 2.872 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 317 weniger als noch im Juli. Der Bestand an insgesamt gemeldeten freien Stellen ist hingegen weiter angestiegen. Mit 21.000 Stellen waren bei den Agenturen für Arbeit im August 118 Stellen mehr registriert als noch im Vormonat.