Pflegefachkräfte aus dem Ausland

Albanien, Nord Mazedonien, Kolumbien, Mexiko: Die 27 Frauen und Männer sind weit gereist, um am Uniklinikum Münster (UKM) als Pflegefachkräfte zu arbeiten. Um hier Patienten betreuen zu können, müssen sie zunächst die deutsche Sprache lernen und eine berufliche Anerkennungsmaßnahme durchlaufen. Umfangreiche Unterstützung erhalten sie dabei von ihrem neuen Arbeitgeber und der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster.

25.10.2022 | Presseinfo Nr. 72

Mehrmals im Jahr reist Angelika Maase ins Ausland, um dort passende Bewerberinnen und Bewerber kennenzulernen. Als Leiterin der Abteilung für internationale Pflegefachkräfte am Uniklinikum Münster weiß sie, wie wichtig Pflegepersonal aus anderen Ländern ist, um den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern am UKM zu decken. Und sie weiß auch, welche Hürden Klinikum sowie ausländische Kandidatinnen und Kandidaten überwinden müssen, bis die Pflegefachkräfte tatsächlich ihren Dienst hier antreten können. „Für unsere Fachkräfte aus dem Ausland ist dieser Weg emotional sehr aufregend, verbunden mit großen Erwartungen aber natürlich auch kulturell und fachlich großen Herausforderungen. Deshalb ist eine vielfältige Unterstützung so wichtig in diesem Prozess“ betont Angelika Maase. Über 100 internationale Pflegefachkräfte werden allein in diesem Jahr eingestellt, die von dem Integrationsteam am UKM begleitet werden.

Die 27 Frauen und Männer, die zwischen Mai und September dieses Jahres angekommen sind, machen den Anfang einer neuen Zusammenarbeit zwischen dem Uniklinikum Münster und der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "In vielen Fällen werden die im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt. Dann sind mehrmonatige Anpassungsfortbildungen oder Qualifizierungsmaßnahmen nötig. Hier können wir die Betroffenen und den Betrieb mit einer finanziellen Förderung unterstützen", erklärt Christian König, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Möglich macht dies das Qualifizierungschancengesetz. Aus Sicht von Christian König ist die Rekrutierung ausländischer Pflegefachkräfte ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung: "Viele Kliniken suchen dringend Personal. Allein im vergangenen Monat waren im Münsterland mehr als 300 offene Stellen für Pflegefachkräfte gemeldet, für die es aber nicht genügend passende Bewerberinnen und Bewerber gibt. Der demografische Wandel sorgt zudem dafür, dass immer weniger junge Menschen nachrücken. Ohne qualifizierte Zuwanderung kann die Lücke nicht geschlossen werden", unterstreicht König und betont: "Es ist gut, dass wir hier unterstützen können".

Für die neuen ausländischen Pflegefachkräfte des UKM heißt es zunächst, die Schulbank zu drücken, um die Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen. Die Klinik mit dem Team rund um Angelika Maase engagiert sich besonders für die Neuankömmlinge. "Wir helfen dabei, passenden Wohnraum zu finden, haben ein eigenes Mentoren-Programm und führen eine Willkommenswoche vor Ort durch, in der die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Klinik, ihre Stationen und Teams sowie auch die Stadt kennenlernen. Denn wir möchten, dass sie sich hier gut integriert und im Prozess der Berufsanerkennung gut begleitet fühlen", berichtet Angelika Maase. Damit das gelingt, müssten viele Prozesse gut abgestimmt organisiert werden, sagt Maase und ergänzt: "Daher sind wir sehr froh, dass die Arbeitsagentur in vielen Formalitäten, die rund um den Vorbereitungskurs zu erledigen sind, so engagiert unterstützt".