Der Arbeitsmarkt im Februar

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 19

Der Arbeitsmarkt im Februar

 

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster blieb im Februar auf dem Niveau des Vormonats. Zuletzt waren 16.839 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie lag bei 5 Prozent.

 

Der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit im Februar um 2.133 Personen höher war als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte, im Februar 2022 lag sie noch bei 4,4 Prozent.

 

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften ist im Februar gestiegen. So meldeten die Arbeitgeber 1.236 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 166 mehr als im Vormonat, jedoch 229 weniger als noch vor einem Jahr.  Insgesamt standen den Experten der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster 6.623 Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung. Das waren 1.094 weniger als im Februar des vergangenen Jahres.

 

Der Arbeitsmarkt in Münster

Arbeitgeber suchen Personal

 

Die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen in Münster ist im Februar spürbar angestiegen. Sie meldeten 708 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 148 mehr als im Vormonat. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jobangeboten stieg leicht um 18 und lag zuletzt bei 3.184 offenen Stellen. Besonders in den öffentlichen Verwaltungen wurde verstärkt nach Personal gesucht. Die Arbeitgeber des öffentlichen Diensts meldeten im Februar 122 neue freie Stellen. Insgesamt 78 Stellenmeldungen gab es im Handel und 66 im Dienstleistungsbereich mit Tätigkeiten in Büro, Sekretariat und Verwaltung. "Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern hat sich weiter von den weltwirtschaftlichen Entwicklungen entkoppelt", erläutert Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "Nach wie vor beeinflussen die hohen Energiepreise, Lieferengpässe und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine viele Betriebe. Doch dies führt in der Regel nicht zu Entlassungen. Denn oft sind die Auftragsbücher dennoch voll. Gleichzeitig fehlen Mitarbeiter aufgrund der demografischen Entwicklung. Arbeitgeber verlieren zunehmend ältere Beschäftigte, die in den Ruhestand wechseln", führt er aus.

 

Diese Aspekte wirkten sich auch auf die Arbeitslosigkeit aus, sagt Fahnemann. "Zwar sind die Unternehmen aktuell bei Neueinstellungen etwas zurückhaltend und warten die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab, gleichzeitig halten sie in der Regel ihre Belegschaft im Betrieb, so dass sich weniger Menschen arbeitslos melden mussten. Die Personalnachfrage der Arbeitgeber bietet zudem Arbeitsuchenden und Arbeitslosen Chancen auf eine neue Beschäftigung. Viele konnten diese im vergangenen Monat für sich nutzen und eine neue Stelle antreten". Entgegen des sonst üblichen saisonalen Anstiegs der Arbeitslosigkeit verzeichnete die Agentur für Arbeit in Münster weniger Arbeitslose. So waren zuletzt 8.432 Personen arbeitslos gemeldet, 17 Personen weniger als im Vormonat. Der Blick auf die Arbeitslosenquote zeigt keine Veränderung. Sie lag im Februar bei 4,8 Prozent.

 

Eine Ausnahme war die Jugendarbeitslosigkeit, die erneut leicht angestiegen ist. Im Februar waren 682 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 21 mehr als im Vormonat. Weiterhin machte sich hier das Ende vieler Ausbildungsverhältnisse nach den Abschlussprüfungen im Laufe des Januars bemerkbar. Ausbildungsabsolventen, die nicht im Betrieb übernommen wurden, melden sich häufig übergangsweise arbeitslos, bevor sie eine neue Beschäftigung aufnehmen. "Das ist eine normale Entwicklung für die Jahreszeit", sagt Fahnemann. Er ist zuversichtlich, dass die jungen Nachwuchskräfte schnell eine neue Anstellung finden werden: "Sie werden als ausgebildete Fachkräfte in vielen Unternehmen händeringend gesucht".

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitgeber halten ihre Mitarbeiter

 

Am Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf gab es im Februar wenig Veränderung. Die Arbeitslosenquote lag wie schon im Vormonat bei 5,3 Prozent. Insgesamt waren 8.047 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 15 mehr als im Januar. Weltwirtschaftliche Einflüsse, hohe Energiekosten oder Lieferengpässe sorgten zwar weiterhin in vielen Unternehmen für Herausforderungen. "Diese schlagen sich aber nicht mehr unmittelbar durch eine wachsende Arbeitslosigkeit am Arbeitsmarkt nieder", berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "Manche Arbeitgeber üben zwar angesichts der weltwirtschaftlichen Entwicklung eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um Neueinstellungen geht. Gleichzeitig versuchen sie, vorhandenes Personal im Unternehmen zu halten, denn der Bedarf an Fachkräften rückt immer mehr in den Vordergrund. In vielen Unternehmen stehen die Personalverantwortlichen vor der Frage, wie sie Arbeitsplätze nachbesetzen können, wenn ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln", erläutert der Arbeitsmarktexperte. 10 Prozent der jetzt beschäftigten Fachkräfte werden in den nächsten fünf Jahren aus Altersgründen aus dem Arbeitsleben ausscheiden. "Das sind knapp 6.000 Fachkräfte. Vor diesem Hintergrund versuchen viele Arbeitgeber Entlassungen zu vermeiden", beschreibt Fahnemann die aktuelle Entwicklung.

 

Eine Ausnahme gab es in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, also Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren. Hier kam es im Februar zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. So erhöhte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 56 Personen oder 7 Prozent, so dass aktuell 851 Jugendliche arbeitslos gemeldet sind. "Wie schon im Vormonat handelt es sich um eine Entwicklung, die für die Jahreszeit typisch ist", sagt Fahnemann. Grund sei, dass in einigen Ausbildungsberufen die Abschlussprüfungen stattgefunden haben. Ausbildungsabsolventen, die nicht im Betrieb übernommen werden können, melden sich dann übergangsweise arbeitslos. "Angesichts der Fachkräftenachfrage in vielen Unternehmen sind die Chancen der jungen Menschen mit einer Ausbildung auf eine neue Beschäftigung aber sehr gut", verdeutlicht der Agenturleiter.

 

So ist die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuen Arbeitskräften im Februar leicht gestiegen. Die Personalverantwortlichen meldeten 528 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 18 mehr als im Vormonat. Insgesamt stehen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen aktuell 3.439 offene Stellen zur Verfügung. Allein im Handel meldeten die Firmen im Februar 65 neue Stellenangebote. Auch in den öffentlichen Verwaltungen gab es vermehrt Personalbedarf. Die Arbeitgeber aus dem Öffentlichen Dienst meldeten 43 neue offene Stellen. 37 Jobangebote gab es im Baugewerbe und 27 im Maschinenbau.

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

 

Im Münsterland ist die Arbeitslosenquote im Februar gegenüber dem Vormonat unverändert bei 4,5 Prozent geblieben. Die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen ist hingegen leicht angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat im Münsterland 42.398 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 197 mehr als noch im Januar.

Der Blick auf die drei Arbeitsagenturen im Münsterland zeigt eine leicht unterschiedliche Entwicklung. So änderte sich die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster nicht. Sie blieb bei 5 Prozent. Auch die Arbeitsagentur Rheine vermeldete die gleiche Arbeitslosenquote wie im Vormonat. Hier liegt sie weiterhin bei 4,7 Prozent. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld stieg die Quote gegenüber dem Vormonat hingegen leicht um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 3,9 Prozent.

 

Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Münsterland meldeten im Februar 3.018 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Damit sind es 747 mehr als noch im Januar, aber 683 weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an insgesamt gemeldeten Arbeitsstellen lag im Februar bei 17.478 und damit um 2.155 Stellen niedriger als im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt.