Der Arbeitsmarkt im April

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster ist im April 2023 gegenüber dem Vormonat um 93 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 16.872 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie liegt weiterhin bei 5,0 Prozent.

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 28

Nach wie vor bewegt sich die Arbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. So waren im nun abgelaufenen Monat um 2.620 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte. Im April 2022 lag sie bei 4,3 Prozent.

 

Die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuen Arbeitskräften ist im April gestiegen. So meldeten die Personalverantwortlichen 1.216 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 234 mehr als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 6.621 gemeldete Stellen zur Verfügung, 139 mehr als im März.

 

Der Arbeitsmarkt in Münster

Frühjahrsbelebung bleibt aus

 

"Aktuell verzeichnen wir nur wenig Bewegung am Arbeitsmarkt", stellt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, fest. "Die Personalverantwortlichen in den Unternehmen versuchen in der Regel, vorhandene Mitarbeiter zu halten. Bei Neueinstellungen reagierten viele Unternehmen in den vergangenen Wochen allerdings eher zurückhaltend. Das hat dazu geführt, dass die sonst für die Jahreszeit typische Frühjahrsbelebung bislang ausgeblieben ist", erklärt der Arbeitsmarktexperte. So waren im April in Münster 8.530 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 142 mehr als im März. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,8 Prozent.

Wie schon in den vergangenen Monaten lag die Arbeitslosigkeit weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als im Vergleich zum Vorjahr. Vorrangig macht sich dabei der Zuzug von geflüchteten Menschen aus der Ukraine bemerkbar, die sich hier arbeitslos meldeten. So waren im zurückliegenden Monat 995 mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im April 2022. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte.

 

"Auch in der Anzahl der Arbeitsstellen, die Arbeitgeber in den letzten Wochen meldeten, spiegelt sich eine zurückhaltende und abwartende Haltung", berichtet Joachim Fahnemann. "In der Regel steigt die Arbeitskräftenachfrage in den Frühjahrsmonaten spürbar an. Zwar meldeten die Personalverantwortlichen zuletzt mehr freie Stellen, aber die Zahl der neuen Jobangebote liegt aktuell unter dem sonst üblichen Niveau", führt der Agenturleiter aus. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im April 689 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 103 mehr als im Vormonat. Zugleich waren es 101 Stellenmeldungen weniger als noch vor einem Jahr. Dabei zeigte sich am Arbeitsmarkt ein uneinheitliches Bild. Während im Handel genauso viele neue Stellenangebote gemeldet wurden wie im Vorjahr, gab es im Hotel- und Gaststättengewerbe weniger neue Jobangebote. So meldeten die Arbeitgeber aus dieser Branche im April 28 neue Arbeitsangebote, im Vorjahresmonat waren es noch 55. Deutlich weniger neue Stellenangebote gab es auch im Bereich der Alten- und Pflegeheime. Während hier im April des vergangenen Jahres noch 48 Stellen gemeldet wurden, waren es zuletzt noch 11. Anders verhielten sich die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst. Hier stieg die Zahl der Stellenmeldungen von 99 im Vorjahr auf aktuell 134. "Hier macht sich der demografische Wandel besonders bemerkbar. Da viele Beschäftigte des öffentlichen Diensts in absehbarer Zeit in den Ruhestand wechseln, wird hier Personal gesucht, um die entstehenden Lücken zu schließen", erklärt Joachim Fahnemann. So sind in Münster aktuell knapp 30 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst 55 Jahre alt oder älter.

 

Insgesamt waren im April 3.218 Stellen in Münster bei der Arbeitsagentur gemeldet, 78 mehr als im März aber 242 weniger als im Vorjahresvergleich.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitslosigkeit sinkt leicht

 

Im April sank die Arbeitslosigkeit im Kreis Warendorf erneut leicht. Insgesamt 8.342 Frauen und Männer waren zuletzt arbeitslos gemeldet, das waren 49 Personen weniger als im März. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,3 Prozent. "Damit ist die sonst im Frühjahr übliche Belebung am Arbeitsmarkt bislang ausgeblieben", berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "In der Regel stellen die Unternehmen in dieser Jahreszeit mehr Personal ein, so dass die Arbeitslosigkeit spürbar sinkt. Aktuell verzeichnen wir allerdings bei einigen Unternehmen eher eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um die Einstellung von neuem Personal geht", so der Agenturleiter. Nach wie vor liegt die Zahl der Arbeitslosen aufgrund des Zuzugs von geflüchteten Menschen aus der Ukraine auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr. So waren zuletzt 1.625 mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im April vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im aktuellen Monat um 1,1 Prozentpunkte über der Quote im April 2022.

 

Anders als für die Jahreszeit typisch stieg die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern im April nur leicht. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im April 527 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Das waren zwar 131 mehr als im März, aber 176 weniger als noch vor einem Jahr. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen lag zuletzt bei 3.403 offenen Stellen, das waren 61 mehr als im März. "Die Unternehmen benötigen nach wie vor gut ausgebildete Mitarbeiter. Die meisten Arbeitgeber halten daher ihr Personal. Gleichzeitig suchen sie zusätzlich neue Fachkräfte", erklärt Fahnemann. Am Arbeitsmarkt seien diese allerdings häufig nicht zu finden. Daher setzten immer mehr Unternehmen auf alternative Strategien zur Personalgewinnung. "Sogenannte weiche Faktoren wie flache Hierarchien oder die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder die Qualifizierung von eigenen Mitarbeitern zur Besetzung von Fachkräftepositionen sind einige Beispiele", so der Arbeitsmarktexperte. Zuletzt stark zurückgegangen ist die Zahl der Jobangebote bei Personaldienstleistern und Zeitarbeitsfirmen. Hier waren kreisweit im April 1.557 freie Stellen gemeldet, rund 1.000 weniger als vor einem Jahr. "Arbeitgeber nutzen das Instrument der Personalüberlassung meist, um zusätzliche Auftrags- oder Arbeitsspitzen abzudecken. Zunehmend sind die Personalentscheider aber bestrebt, Mitarbeiter direkt im eigenen Unternehmen anzustellen", sagt Fahnemann.

 

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

 

Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im April gegenüber März leicht gesunken. Mit 41.519 Arbeitslosen waren es 636 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte von 4,5 auf nun 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie jedoch noch bei 3,6 Prozent. Damals waren noch 7.518 Menschen weniger arbeitslos als zurzeit.

Der Blick auf die einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigt, dass die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5 Prozent geblieben ist. Die Agentur für Arbeit Coesfeld verzeichnete eine Verringerung um 0,1 Prozentpunkte. Dort betrug die Arbeitslosenquote im April 3,9 Prozent. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. Sie liegt damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch im März.

 

Im April meldeten die Unternehmen münsterlandweit 2.535 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das sind 195 weniger als noch im März. Damit wurden seit Beginn des Jahres 10.164 freie Stellen gemeldet. Insgesamt sind derzeit 17.374 offene Stellen im Bestand, 3.111 weniger als noch vor einem Jahr. Der größte Teil dieser Angebote, nämlich 16.346 Stellen, sind unbefristete Arbeitsangebote.