Mit Weiterbildung zukunftsfähig bleiben

Künstliche Intelligenz, Roboter, automatisierte Arbeitsabläufe: Die Arbeitswelt wandelt sich rasant. Viele einfachere Tätigkeiten werden durch komplexe Aufgaben abgelöst und qualifizierte Beschäftigte sind zukünftig immer stärker gefragt. "Angesichts dessen müssen sich die Menschen intensiver mit dem Thema Weiterbildung beschäftigen. Wir setzen daher auf individuelle Beratung, mehr Transparenz über das Bildungsangebot in der Region und stärkere Vernetzung", sagt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, im Austausch mit CDU-Bundestagsabgeordnetem Dr. Stefan Nacke.

26.06.2023 | Presseinfo Nr. 47

Es sind Zahlen, die nachdenklich machen: Rund 27.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Münster arbeiten in geringqualifizierten Tätigkeiten. Fast 60 Prozent der Arbeitslosen haben entweder gar keinen Berufsabschluss oder verfügen nur über veraltete Kenntnisse. Bundesweit nahm zuletzt nur etwa jeder zehnte Arbeitnehmer an einer Weiterbildung teil. "Wir beraten sehr intensiv zum Wandel in der Arbeitswelt und den Möglichkeiten, um Arbeitsuchenden und Beschäftigten mithilfe von Weiterbildungen und Qualifizierungen neue Jobchancen zu erschließen und die Unternehmen dabei zu unterstützen, zukunftsfähig zu bleiben", unterstreicht Fahnemann. Aber obwohl qualifizierte Fachkräfte seltener von Arbeitslosigkeit bedroht sind und in der Regel mehr verdienen, entschieden sich manche Menschen nicht oder nur zögerlich für eine Weiterbildung oder Umschulung, berichtet er. Auch Betriebe, denen verschiedene Formen der Weiterbildungsförderung für ihre Beschäftigten zur Verfügung, stehen, nehmen nicht immer alle Möglichkeiten in Anspruch.

 

"Daher möchten wir eine größere Transparenz über die vielfältigen Angebote schaffen und die Wege in Weiterbildungen, Qualifizierungen oder Umschulungen vereinfachen", sagt der Agenturleiter. Dr. Stefan Nacke begrüßt das: "Wollen wir weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein, ist es unerlässlich, dass die Unternehmen hier in der Region die erforderlichen Fachkräfte finden. Hier braucht es fachlich kompetente Beratungsstrukturen und einen besseren Überblick über das Bildungsangebot", sagt er. "Die Arbeitsagentur kann dabei auf eine hohe Expertise zurückgreifen", ergänzt Nacke. Die zunehmende Digitalisierung sei in diesem Zusammenhang eine große Chance, glaubt er. "Heute können viele Kurse auch ganz oder teilweise online besucht werden. Das ist für viele ein Vorteil", stimmt Fahnemann zu. So könne man auch an Bildungsmaßnahmen teilnehmen, die nicht vor Ort stattfinden. "Darüber hinaus gibt es Qualifizierungsangebote, die aus verschiedenen Modulen bestehen, die man nacheinander im eigenen Tempo absolvieren kann und die kombiniert zu einem Berufsabschluss führen", erklärt der Agenturleiter.

 

"Damit diese Angebote genutzt werden, muss die Beratung noch individueller werden. Außerdem brauchen wir weiterhin eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner am Arbeitsmarkt", so der Hinweis von Nacke. "Unser Ziel ist es, Arbeitsuchenden, Beschäftigten und Betrieben genau die Weiterbildung zu ermöglichen, die am besten zu ihren jeweiligen individuellen Bedürfnissen passt – und das möglichst unkompliziert", so Fahnemann.

Arbeitnehmer und Betriebe müssen sich mehr mit dem Thema Weiterbildung beschäftigen, so Joachim Fahnemann und Dr. Stefan Nacke (v.l.).
Arbeitnehmer und Betriebe müssen sich mehr mit dem Thema Weiterbildung beschäftigen, so Joachim Fahnemann und Dr. Stefan Nacke (v.l.).