Der Arbeitsmarkt im Februar

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 17

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster blieb im Februar auf dem Niveau des Vormonats. Zuletzt waren 18.266 Personen arbeitslos gemeldet, 1 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie lag bei 5,4 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Februar um 1.427 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte, im Februar 2023 lag sie noch bei 5 Prozent.

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften ist im Februar gestiegen. So meldeten die Arbeitgeber 1.104 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 191 mehr als im Vormonat. Insgesamt standen den Experten der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster 6.083 Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung. Das waren 71 weniger als im Januar.

Der Arbeitsmarkt in Münster

Arbeitskräftenachfrage gestiegen

Die Personalnachfrage der Unternehmen und Verwaltungen in Münster ist im Februar spürbar angestiegen. Sie meldeten 683 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 181 mehr als im Vormonat. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jobangeboten blieb nahezu unverändert und lag zuletzt bei 2.907 offenen Stellen. "Die Arbeitskräftenachfrage hat sich teilweise von den weltwirtschaftlichen Entwicklungen entkoppelt", erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. So seien am Arbeitsmarkt schon seit einigen Wochen und Monaten gegenläufige Entwicklungen zu sehen, so der Experte. "Einerseits machen sich anhaltend hohe Energiekosten, Lieferengpässe und Absatzschwierigkeiten aufgrund von weltweiten Krisen sowie ein zurückhaltender Konsum der privaten Verbraucher am Arbeitsmarkt bemerkbar. Daher reagieren Unternehmen teilweise bei der Einstellung von neuen Kräften abwartend und setzen darauf, ihr vorhandenes Personal zu halten", berichtet Fahnemann. "Gleichzeitig steigt in zahlreichen Branchen und Berufen der Bedarf an Fachkräften, da aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln und aus den Unternehmen ausscheiden", erklärt er.

Dass es dennoch wenig Bewegung bei der Arbeitslosigkeit gibt, begründet Fahnemann: "Am Arbeitsmarkt sind die gesuchten qualifizierten Kräfte oft nicht verfügbar. Ein Großteil der Menschen, die arbeitslos sind und eine neue Beschäftigung suchen, gilt als geringqualifiziert oder bringt keinen Berufsabschluss mit.". So gebe es eine Lücke zwischen den Anforderungen der Arbeitgeber und den Qualifikationen der Arbeitsuchenden und Arbeitslosen. Umso wichtiger seien Qualifizierungen und Weiterbildungen. "Sie ermöglichen es von Arbeitslosigkeit Betroffenen, neue berufliche Perspektiven zu finden", so der Agenturchef. Er weist darauf hin, dass es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten gibt, von der Auswahl des passenden Bildungsangebots bis zu finanziellen Hilfen.

"Ohne die am Arbeitsmarkt geforderten Qualifikationen drohe sich allerdings eine einmal eingetretene Arbeitslosigkeit zu verfestigten," sagt Fahnemann. So waren im Februar insgesamt 3.942 Langzeitarbeitslose gemeldet, 523 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt waren im Februar in Münster 9.182 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 15 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit aber um 750 Personen. Dementsprechend stieg auch die Arbeitslosenquote. Sie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0.3 Prozentpunkte. Im Februar des letzten Jahres lag die Quote noch bei 4,8 Prozent.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitgeber halten ihr Personal

Wenig Bewegung gab es im Februar am Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf. Insgesamt 9.084 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 16 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 5,7 Prozent. "Die meisten Unternehmen halten ihr Personal, auch wenn sie aktuell zahlreiche Herausforderungen meistern müssen", berichtet Joachim Fahnemann. Obwohl sich der gesunkene Konsum der privaten Haushalte, Lieferengpässe und Absatzschwierigkeiten durchaus in den Unternehmen bemerkbar machten, seien die meisten Arbeitgeber bestrebt, Entlassungen zu vermeiden, führt er aus. Denn, so begründet der Agenturchef: "Gleichzeitig wirkt sich die demografische Entwicklung bereits am Arbeitsmarkt aus." Immer mehr Beschäftigte erreichen die Altersgrenze und scheiden aus dem Berufsleben aus, weil sie in den Ruhestand wechseln. "Damit verlassen viele qualifizierte Kräfte, oft mit langjähriger Berufserfahrung, die Unternehmen."

Das führt dazu, dass trotz der aktuellen wirtschaftlich angespannten Lage Personal gesucht wird. So ist der Bestand an Jobangeboten, die Unternehmen bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, mit 3.176 offenen Stellen anhaltend hoch. Allein im Februar meldeten die Arbeitgeber 421 neue offen Stellenangebote bei der Arbeitsagentur, 10 mehr als im Januar. "Diese Stellen zu besetzen, ist aber zunehmend schwierig. Denn in den überwiegenden Fällen werden qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber gesucht, die am Arbeitsmarkt nicht zu finden sind", so Fahnemann. Viele der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen gelten als geringqualifiziert oder verfügen über keinen Berufsabschluss. "Hier klafft eine Lücke zwischen den Anforderungen der Arbeitgeber und den fehlenden Qualifikationen der Arbeitsuchenden", erläutert der Agenturleiter.

Um den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken und betroffenen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen neue Wege in den Arbeitsmarkt zu eröffnen, seien gemeinsame Anstrengungen aller Partner am Arbeitsmarkt gefragt, betont Fahnemann. "Fehlen den Betrieben die Fachkräfte, wird dies schnell spürbar, beispielsweise bei längeren Wartezeiten auf Arzttermine oder Handwerker, eingeschränkten Öffnungszeiten in der Gastronomie oder einem reduzierten Warenangebot", beschreibt er die Auswirkungen. Ohne entsprechende Qualifikationen steige außerdem das Risiko, dass Menschen in die Langzeitarbeitslosigkeit geraten. "Weiterbildungen und Qualifizierungen sind daher sehr wichtig", unterstreicht der Agenturchef und weist darauf hin, dass es dabei vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten gibt, sowohl bei der Suche nach passenden Bildungsangeboten als auch bei der Finanzierung.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Februar leicht angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 46.627 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 379 mehr als noch im Januar des Jahres. Auf die Arbeitslosenquote wirkte sich dies jedoch nicht aus. Sie liegt weiterhin bei 4,9 Prozent.

Der Blick auf die einzelnen Bezirke der Agenturen für Arbeit zeigt unterschiedliche Entwicklung. So blieb die Arbeitslosenquote für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5,4 Prozent. Die Agentur für Arbeit Rheine verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf nun 5 Prozent, während die Arbeitsagentur Coesfeld ein Sinken der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte notieren konnte.

Im Februar meldeten die Unternehmen wieder mehr Stellen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. Insgesamt konnten dort 2.696 neue Stellen angenommen werden, 840 mehr als im Vormonat. Allerdings sind das auch 322 weniger als noch vor einem Jahr.
Der Bestand an insgesamt gemeldeten offenen Stellen lag im Februar bei 15.829.