Erzgebirgische Unternehmen setzen auf Frauenpower

Internationaler Frauentag – und schon sind viele Männer unterwegs in den nächsten Blumenladen. Doch wer wird sie dort beraten, die Sträuße binden? In Sachsen höchst-wahrscheinlich eine Frau. Das ist nicht verwunderlich: Frauen dominieren insgesamt Berufsfelder, in denen man viel mit Menschen arbeitet wie etwa den Einzelhandel, das Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht oder das Sozialwesen

07.03.2023 | Presseinfo Nr. 14

Das Motto des Internationalen Frauentags 2023 lautet: "Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!" und ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Unternehmen im Erzgebirgskreis dieses Fachkräftepotenzial schon nutzen.

Beschäftigungssituation der Frauen im Erzgebirgskreis

Rund  56.350 Frauen im Erzgebirgskreis gingen zum Stichtag 30.06.2022 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das entspricht einem Anteil von 49,2 Prozent an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (insgesamt 114.413 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).

Die Beschäftigungsquote der Frauen lag im Jahr 2022 mit 67,5 Prozent im Erzgebirge deutlich über der bundesweiten Quote (59,2 Prozent) und der sachsenweiten Quote (65,9 Prozent). Sie ist in den letzten sechs Jahren stetig gestiegen. Im letzten Jahr arbeiteten 23.666 Frauen in Vollzeit und 32.679 übten ihre Beschäftigung in Teilzeit aus. Dabei ist zu beachten: bereits die Reduktion der Arbeitszeit um eine Stunde zur betrieblichen Wochenarbeitszeit bewirkt die statistische Erfassung in Teilzeit.

Von den insgesamt 16.944 geringfügig Beschäftigten im Erzgebirgskreis sind 56 Prozent weiblich (9.488 Frauen).

Vieles ist in den letzten Jahren erreicht worden, um Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. „In der Region verzeichnen wir über Jahre eine hohe Erwerbsbeteiligung der Frauen. Die Beschäftigungsquote hat einen neuen Höchststand erreicht. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt für Frauen nach wie vor einen großen Balanceakt dar. Flexiblere Arbeitsbedingungen mit Teilzeitmodellen oder Home-Office-Regelungen tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Aber auch ein verbessertes Betreuungsangebot mit noch flexibleren Betreuungszeiten können ein Gewinn für alle sein“, betont Agenturchef Sven Schulze und ergänzt: “Die Gesellschaft und die Arbeitswelt verändern sich ständig und damit auch die traditionellen Rollenmuster. Das fängt bei der Berufswahl an und setzt sich im Arbeitsprozess fort. Wir möchten bereits die jungen Mädchen für MINT-Berufe begeistern. Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt stark verändern. Hier gilt es für junge Frauen zukunftsträchtige Bereiche zu erobern.“

 

Gleiche Chancen für Frauen und Männer am Arbeitsmarkt

„Die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz unterstützen und beraten Sie bei Ihrem beruflichen Neustart. Dabei setzen wir auf individuelle Qualifizierung und Weiterbildung sowie auf Unterstützungsleistungen zur Arbeitsaufnahme. Qualifizierung ist ein wichtiger Schlüssel, um Anforderungslücken zu schließen und die Menschen gezielt und möglichst dauerhaft in Beschäftigung zu bringen“, so Sven Schulze abschließend.