Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit

Wie in jedem November, so sinkt auch in diesem nochmals die Arbeitslosigkeit, ehe sie im Dezember wieder ansteigt

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 54

Arbeitsmarkt

„Wie in jedem November, so sinkt auch in diesem nochmals die Arbeitslosigkeit, ehe sie im Dezember wieder ansteigt. Der Rückgang fällt in diesem Jahr etwas stärker aus, was am deutlichen Rückgang der Arbeitslosen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit liegt. Gegenüber dem November 2021 allerdings sehen wir eine weitere Zunahme, die immer noch ausschließlich auf den SGB-II-Bereich zurückzuführen ist. Die Arbeitslosenquote in diesem Monat geht von 3,7 Prozent auf 3,6 Prozent zurück. Im Jahr 2021 verzeichneten wir 3,4 Prozent. Im SGB-III-Bereich gehen die Zahlen zurück: Arbeitslosenversicherung minus 427 Personen oder minus 6,3 Prozent auf 6.301 Personen. Im SGB-II-Bereich steigt die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent. In diesem Monat registrieren wir insgesamt 14.052 Arbeitslose“, erklärt Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.


Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Trotz des Drucks der Energiekrise hält sich am deutschen Arbeitsmarkt ein leicht positiver Ausblick. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichnet im November einen Anstieg um 0,3 Punkte und liegt nun bei 97,7 Punkten. Damit deutet sie weiter auf zunehmende Arbeitslosigkeit hin. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für Deutschland hat sich im November im Vergleich zum Oktober mit einem Rückgang um 0,2 Punkte leicht verschlechtert, deutet mit 103,3 Punkten aber nach wie vor auf steigende Beschäftigung hin. Ein stabiler Arbeitsmarkt hilft dabei mit, eine schwerwiegende Rezession zu vermeiden.“


„Der Arbeitsmarkt in der Region Augsburg bleibt trotz aller Unsicherheiten weiterhin stabil, obwohl die Zahl der offenen Stellen erneut gesunken ist. In Zahlen ausgedrückt: Der Bestand an Arbeitsstellen beträgt im November 6.337 und liegt damit um 221 oder 3,4 Prozent niedriger als zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir 400 (5,9 Prozent) weniger Stellen“, berichtet Fürst.


„Das Thema Fachkräfte ist und bleibt weiterhin ein sehr wichtiges Thema. Zur Woche der Menschen mit Behinderung möchte ich daher diese Personengruppe in den Fokus rücken. Deren Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft und kann helfen, die Auswirkungen des Bedarfs an Arbeits- und Fachkräften zu verringern. So sind beispielsweise arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung im Mittel sogar etwas höher qualifiziert als arbeitslose Menschen ohne Schwerbehinderung. Außerdem sind sie zumeist loyale und motivierte Mitarbeiter. Die Agentur für Arbeit Augsburg unterstützt Arbeitgeber zudem bei der Finanzierung not-wendiger Qualifizierungsmaßnahmen, z.B. mit einem Eingliederungszuschuss, durch die Übernahme der Kosten während einer Probebeschäftigung oder durch einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung. Außerdem können wir auch bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen finanziell unter die Arme greifen“, erzählt Roland Fürst.

Arbeitsmarkt November

Besondere Personengruppen

Verglichen mit November 2021 nahm die Arbeitslosigkeit bei den Langzeitarbeitslosen und den Menschen mit Behinderung ab. Die Veränderung schwankte zwischen minus 14,3 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen, bis hin zu plus 24,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.209 (plus 52, plus 4,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.498 (plus 135, plus 2,5 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.775 (minus 632, minus 14,3 Prozent)
  • Ausländer: 5.421 (plus 1.052, plus 24,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.326 (minus 12, minus 0,9 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.954 oder 10,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 14.052 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.067 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 20.119 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent, Vorjahr 4,6 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (942), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (878), kurzfristig erkrankt sind (499), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.520), vorruhestandsähnliche Regelungen (807) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (209) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen sinkt auf 8.564
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 5,1 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 8.564. Das sind 317 oder 3,6 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,1 Prozent (5,2 Prozent im Vormonat). Im November 2021 betrug die Arbeitslosenquote 5,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 125 oder 1,5 Prozent mehr Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 266 Personen oder 7,8 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 391 Personen oder 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeits-losen und den Menschen mit Behinderung ab. Die Bandbreite reichte von minus 13,5 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 14,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 764 (plus 31, plus 4,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.009 (plus 5, plus 0,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.648 (minus 413, minus 13,5 Prozent)
  • Ausländer: 3.742 (plus 463, plus 14,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 712 (minus 63, minus 8,1 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 829 oder 7,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeits-lose sind unter bisheriger Betrachtung 8.564 Personen. Hierzu müssten weitere 3.690 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.254 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent (Vormonat 7,1 Prozent, Vorjahr 6,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (567), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (564), kurzfristig erkrankt sind (311), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.364), vorruhestandsähnliche Regelungen (599) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (109) gefördert werden.

Landkreis Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen sinkt auf 3.668
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,5 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im November 95 Arbeitslose oder 2,5 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat: 3.668 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 268 oder 7,9 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 2,5 Prozent. Im November 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise an-schauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 105 Personen oder 4,8 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 373 Personen oder 30,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite reichte von minus 21,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 49,3 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 283 (plus 2, plus 0,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.629 (plus 69, plus 4,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 703 (minus 191, minus 21,4 Prozent)
  • Ausländer: 1.129 (plus 373, plus 49,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 406, (plus 34, plus 9,1 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 678 oder 14,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 3.668 Personen. Hierzu müssten weitere 1.648 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.316 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent (Vormonat 3,6 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (264), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (246), kurzfristig erkrankt sind (137), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 744), vorruhestandsähnliche Regelungen (166) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (61) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg
  • Zahl der Arbeitslosen weiter unter 2.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,3 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im November 1.820 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 45 Arbeitslose oder 2,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu November 2021 sind es 168 oder 10,2 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat sinkt auf 2,3 Prozent. Im November 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2,1 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 56 Personen oder 5,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 224 Personen oder 42,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 6,2 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 64,7 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 162 (plus 19, plus 13,3 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 860 (plus 61, plus 7,6 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 424 (minus 28, minus 6,2 Prozent)
  • Ausländer: 550 (plus 216, plus 64,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 208 (plus 17, plus 8,9 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 446 oder 21,2 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.820 Personen. Hierzu müssten weitere 728 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.548 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent (Vormonat 3,3 Prozent, Vorjahr 2,7 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (112), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (68), kurzfristig erkrankt sind (51), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 412), vorruhestandsähnliche Regelungen (42) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (38) gefördert werden.

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in allen drei Gebietskörperschaften um je 0,1 Prozentpunkte gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr befinden sich die beiden Landkreise noch im Bereich der Vollbeschäftigung und in der Stadt Augsburg ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

 

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können der Agentur für Arbeit per E-Mail gemeldet werden: Augsburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 (dieser Anruf ist kostenfrei). Unter dieser Telefonnummer erhalten interessierte Betriebe auch Auskunft über die Ausbildungsprämien sowie ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen

Arbeitsmarktreport im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik