Saisonüblicher Sommeranstieg der Arbeitslosigkeit

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 37

Arbeitsmarkt

„Wie für einen Juli nicht unüblich, steigen die Zahlen der Arbeitslosigkeit. Insgesamt gesehen steigen sie in gleicher Höhe wie in den Vorjahren. Wir haben 412 mehr Arbeitslose als im Vormonat, aber 526 weniger gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier macht sich weiterhin der Ukraine-Effekt bemerkbar. Beim Anstieg der Arbeitslosenzahl im Juli finden sich wie üblich überproportional viele Jugendliche wieder, da sie sich nach dem Ende der Ausbildung und der Schule arbeitslos melden. Insgesamt betrachtet weist unsere Arbeitslosenstatistik in diesem Monat 15.436 Arbeitslose und eine Quote von 3,9 Prozent aus (Vorjahr 4,1 Prozent)“, berichtet Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Infolge der Energiekrise hat sich die Arbeitsmarktentwicklung abgeschwächt. Die Jobchancen von Arbeitslosen bleiben deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Der Abbau der Arbeitslosigkeit ist auch bei hohem Arbeitskräftebedarf kein Selbstläufer. Wir müssen weiter auf Investitionen in individuelle Betreuung, Vermittlung und Qualifizierung setzen.“

„Die nach wie vor hohe Zahl offener Stellen gibt uns Hoffnung für die Region, dass sich der Arbeitsmarkt trotz schwieriger Konjunkturaussichten weiterhin robust zeigt. Wir haben derzeit 6.631 offene Stellen, das sind 101 mehr als vor einem Monat und 563 oder 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Wir sind weiterhin froh über eine große Palette freier Stellen in allen Anforderungsbereichen und Wirtschaftszweigen. Neben der Arbeitnehmerüberlassung suchen auch der Einzelhandel und das Verarbeitende Gewerbe verstärkt Arbeitskräfte“, sagt Elsa Koller-Knedlik.

„Das Thema Ausbildung ist im Sommer eines der wichtigsten Themen für uns. Gerade im August ist hier sehr viel Bewegung. Wir haben derzeit fast 900 Jugendliche, die noch keine Ausbildungsstelle haben und im Gegenzug treffen sie auf fast 1.700 freie Stellen. Wir tun alles, damit jeder und jede noch fündig wird. Nicht immer wird es der gewünschte Beruf sein, doch auch abseits der bekannten Berufe gibt es weiter spannende Ausbildungen. Unter #AusbildungKlarmachen können sich die jungen Menschen über alles rund um dieses Thema informieren und auch unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen für ein Gespräch bereit“, führt Koller-Knedlik aus.

Arbeitsmarkt Juli

Besondere Personengruppen

Verglichen mit Juli 2022 nahm die Arbeitslosigkeit nur bei den Menschen mit Behinderung zu. Die Veränderung schwankte zwischen minus 11,4 Prozent bei den Ausländern, bis hin zu plus 1,8 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.668 (minus 148, minus 8,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.700 (minus 188, minus 3,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.876 (minus 45, minus 1,1 Prozent)
  • Ausländer: 5.983 (minus 767, minus 11,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.443 (plus 25, plus 1,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 754 oder 3,6 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.436 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.044 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.480 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent, Vorjahr 5,2 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (840), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (1.000), kurzfristig erkrankt sind (473), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.632), vorruhestandsähnliche Regelungen (655) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (247) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiterhin über 9.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 5,4 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.337. Das sind 231 oder 2,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,4 Prozent (5,3 Prozent im Vormonat). Im Juli 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 334 oder 3,5 Prozent weniger Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 324 Personen oder 9,2 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 658 Personen oder 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen Personengruppen ab. Die Bandbreite reichte von minus 9,1 Prozent bei den Jugendlichen bis minus 0,1 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 992 (minus 99, minus 9,1 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.218 (minus 49, minus 1,5 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.686 (minus 64, minus 2,3 Prozent)
  • Ausländer: 4.097 (minus 391, minus 8,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 796 (minus 1, minus 0,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 220 oder 1,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.337 Personen. Hierzu müssten weitere 3.570 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.907 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent (Vormonat 7,3 Prozent, Vorjahr 7,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (494), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (617), kurzfristig erkrankt sind (254), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.437), vorruhestandsähnliche Regelungen (482) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (121) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 4.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im Juli 106 Arbeitslose oder 2,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat: 4.121 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 19 oder 0,5 Prozent Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent. Im Juli 2022 betrug die Arbeitslosenquote ebenfalls 2,8 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 156 oder 6,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 137 Personen oder 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite reichte von minus 11,3 Prozent bei den Ausländern bis plus 6,0 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 459 (plus 25, plus 5,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.672 (minus 40 minus 2,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 754 (minus 2, minus 0,3 Prozent)
  • Ausländer: 1.274 (minus 162, minus 11,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 445, (plus 25, plus 6,0 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 473 oder 8,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.121 Personen. Hierzu müssten weitere 1.705 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.826 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (Vormonat 3,9 Prozent, Vorjahr 3,7 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (230), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (286), kurzfristig erkrankt sind (154), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 795), vorruhestandsähnliche Regelungen (141) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (74) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter unter 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,5 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im Juli 1.978 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 75 Arbeitslose oder 3,9 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu Juli 2022 sind es 211 oder 9,6 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat steigt auf 2,5 Prozent. Im Juli 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 9 Personen oder 0,8 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Minus von 220 Personen oder 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen und den Menschen mit Behinderung zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 25,9 Prozent bei den Ausländern bis plus 5,1 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 217 (minus 74, minus 25,4 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 810 (minus 99, minus 10,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 436 (plus 21, plus 5,1 Prozent)
  • Ausländer: 612 (minus 214, minus 25,9 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 202 (plus 1, plus 0,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 61 oder 2,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.978 Personen. Hierzu müssten weitere 769 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.747 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (Vormonat 3,4 Prozent, Vorjahr 3,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (116), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (96), kurzfristig erkrankt sind (65), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 400), vorruhestandsähnliche Regelungen (32) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (53) gefördert werden.

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in allen drei Gebietskörperschaften um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Augsburg gleich geblieben und bei den anderen beiden Kommunen um je 0,3 Prozentpunkte zurückgegangen.


Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.945 gemeldete Bewerber und 3.936 Berufsausbildungsstellen
  • 134 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2022/2023 3.936 Berufsausbildungsstellen. Das sind 183 oder 4,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (4.119). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.945 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 oder 0,5 Prozent (2.961). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 134 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende Juli waren 891 Bewerber noch unversorgt und 1.677 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.990 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 21 oder 1,1 Prozent mehr
  • 1.557 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 1 oder 0,1 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 128 Ausbildungsstellen
  • 520 unversorgte Bewerber
  • 747 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.380 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 96 oder 6,5 Prozent weniger
  • 1.067 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 41 oder 4,0 Prozent mehr
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 129 Ausbildungsstellen
  • 296 unversorgte Bewerber
  • 639 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 566 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 108 oder 16,0 Prozent weniger
  • 321 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 56 oder 14,9 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 176 Ausbildungsstellen
  • 75 unversorgte Bewerber
  • 291 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Unbesetzte Berufsausbildungsstellen:

  1. Verkäufer/in                                                     177
  2. Kaufmann/-frau im Einzelhandel                        166
  3. Handelsfachwirt/in (Ausbildung)                         102
  4. Kaufmann/-frau - Büromanagement                     91
  5. Fachkraft - Lagerlogistik                                     56
  6. Industriekaufmann/-frau                                           41
  7. Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag - Großh.       40
  8. Berufskraftfahrer/in                                            34
  9. Medizinische/r Fachangestellte/r                         33
  10. Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r                  32

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können der Agentur für Arbeit per E-Mail gemeldet werden: Augsburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 (dieser Anruf ist kostenfrei). Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Arbeitsmarktreport im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik