Im Januar nichts Neues: Anstieg der Arbeitslosigkeit

Nachdem im Dezember die Arbeitslosigkeit nahezu konstant geblieben ist, steigt sie im Januar deutlich an, denn bei saisonalen Kräften, die für das Weihnachtsgeschäft und die -märkte eingestellt worden sind, endete der Arbeitsvertrag meist zum Ende des abgelaufenen Jahres.

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 4

Arbeitsmarkt

„Nachdem im Dezember die Arbeitslosigkeit nahezu konstant geblieben ist, steigt sie im Januar deutlich an, denn bei saisonalen Kräften, die für das Weihnachtsgeschäft und die -märkte eingestellt worden sind, endete der Arbeitsvertrag meist zum Ende des abgelaufenen Jahres. Mit einer Zunahme von 1.568 Arbeitslosen von Dezember zu Januar bewegen wir uns auf dem Niveau der Vorjahre und zählen in diesem Monat 15.617 Arbeitslose und weisen eine Quote von 4,0 Prozent aus (Vorjahr 3,9 Prozent). Die Zunahme zum Vorjahr von 327 Personen basiert weiter ausschließlich auf einem Plus im Bereich SGB II“, berichtet die Vorsitzende der Geschäftsführung Elsa Koller-Knedlik.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt die Folgen der Energiekrise überwindet. Die Zeiten steigender Arbeitslosigkeit infolge des Krieges dürften vorbei sein. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichnet im Januar den vierten Anstieg in Folge und legt kräftig um 2,5 Punkte auf 101,0 Punkte zu. Der Wert liegt erstmals seit der Registrierung der Geflüchteten aus der Ukraine über 100 und weist auf eine leicht sinkende Arbeitslosigkeit hin.“

„Der Arbeitsmarkt in der Region Augsburg bleibt erfreulicherweise beständig. Die Zahl der offenen Stellen sinkt allerdings fortwährend auf derzeit 6.083 und liegt damit um 75 oder 1,2 Prozent niedriger als vor einem Monat und 320 oder 5,0 Prozent niedriger als vor einem Jahr“, berichtet Koller-Knedlik.

Arbeitsmarkt Januar

Besondere Personengruppen

Verglichen mit Januar 2022 nahm die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen und den Ausländern zu. Die Veränderung schwankte zwischen minus 13,6 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen, bis hin zu plus 15,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.343 (plus 3, plus 0,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.996 (minus 27, minus 0,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.832 (minus 604, minus 13,6 Prozent)
  • Ausländer: 6.020 (plus 789, plus 15,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.368 (minus 22, minus 1,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 2.233 oder 11,4 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger

Betrachtung haben wir 15.617 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 6.156 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.773 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent, Vorjahr 4,9 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (946), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (884), kurzfristig erkrankt sind (481), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.626), vorruhestandsähnliche Regelungen (819) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (216) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf 9.286
  • Arbeitslosenquote steigt auf 5,5 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.286. Das sind 789 oder 9,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,5 Prozent (5,0 Prozent im Vormonat). Im Januar 2022 betrug die Arbeitslosenquote ebenfalls 5,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 14 oder 0,2 Prozent mehr Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 283 Personen oder 7,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 297 Personen oder 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Ausländern zu. Die Bandbreite reichte von minus 14,0 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 9,1 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 826 (plus 8, plus 1,0 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.230 (minus 73, minus 2,2 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.633 (minus 427, minus 14,0 Prozent)
  • Ausländer: 4.089 (plus 342, plus 9,1 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 721 (minus 70, minus 8,8 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 969 oder 8,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.286 Personen. Hierzu müssten weitere 3.688 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.974 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent (Vormonat 7,1 Prozent, Vorjahr 7,0 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (567), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (574), kurzfristig erkrankt sind (273), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.416), vorruhestandsähnliche Regelungen (601) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (108) gefördert werden.

 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf 4.114
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im Januar 459 Arbeitslose oder 12,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat: 4.114 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 164 oder 4,2 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent. Im Januar 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,7 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 131 Personen oder 5,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 295 Personen oder 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite reichte von minus 17,6 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 23,5 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 315 (minus 38, minus 10,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.764 (plus 22, plus 1,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 746 (minus 159, minus 17,6 Prozent)
  • Ausländer: 1.249 (plus 238, plus 23,5 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 418, (plus 26, plus 6,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 783 oder 15,5 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.114 Personen. Hierzu müssten weitere 1.718 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.832 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat 3,7 Prozent, Vorjahr 3,4 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (257), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (242), kurzfristig erkrankt sind (155), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 785), vorruhestandsähnliche Regelungen (179) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (70) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im Januar 2.217 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 320 Arbeitslose oder 16,9 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu Januar 2022 sind es 149 oder 7,2 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat steigt auf 2,8 Prozent. Im Januar 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 62 Personen oder 4,1 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 211 Personen oder 37,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Langzeitarbeitslosen ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 3,8 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 44,2 Prozent bei den Ausländern:

 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 202 (plus 33, plus 19,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.002 (plus 24, plus 2,5 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 453 (minus 18, minus 3,8 Prozent)
  • Ausländer: 682 (plus 209, plus 44,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 229 (plus 22, plus 10,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 481 oder 19,3 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.217 Personen. Hierzu müssten weitere 750 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.967 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent (Vormonat 3,4 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (122), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (68), kurzfristig erkrankt sind (53), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 425), vorruhestandsähnliche Regelungen (39) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (38) gefördert werden.

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in der Stadt Augsburg um 0,5 Prozentpunkte, im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,4 Prozentpunkte und im Landkreis Augsburg um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr befinden sich die beiden Landkreise noch im Bereich der Vollbeschäftigung und in der Stadt Augsburg ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr erneut gleichgeblieben.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 1.790 gemeldete Bewerber und 2.919 Berufsausbildungsstellen
  • 163 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2022/2023 2.919 Berufsausbildungsstellen. Das sind 231 oder 7,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (3.150). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 1.790 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 86 oder 5,0 Prozent (1.704). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 163 Ausbildungsplätze gegenüber.