Saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit schwächer als in den Vorjahren

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 58

Arbeitsmarkt

„Der verhaltene Rückgang setzt sich weiter fort. Zwar haben wir im November wieder weniger Arbeitslose als im Oktober, aber der Rückgang fällt schwächer als in den Vorjahren aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zieht die Arbeitslosigkeit weiter an. Insgesamt gesehen haben wir 104 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1.267 mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zunahme betrifft sowohl den Bereich SGB III als auch den Bereich SGB II. Insgesamt gesehen haben wir im November nochmals einen größeren Rückgang arbeitsloser Jugendlicher und einen kleinen Rückgang bei den Ausländern. Unsere Arbeitslosenstatistik weist für diesen Monat 15.319 Arbeitslose und eine Quote von erneut 3,9 Prozent aus (Vorjahr 3,6 Prozent)“, berichtet Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg.

Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt diesen Monat über den Arbeitsmarkt: „Die Arbeitsagenturen erwarten zwar keinen Einbruch bei der Beschäftigung, aber der steigende Trend bei der Zahl der Arbeitslosen hat sich erst einmal festgesetzt. Die Beschäftigungsaussichten haben sich damit leicht verschlechtert, bleiben aber weiterhin positiv. Der Arbeitsmarkt hält sich leidlich, aber besser wird es erst, wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Die Chance auf eine Erholung ist noch immer da. Für einen transformationsorientierten Wirtschaftsaufschwung ist es aber entscheidend, dass öffentliche Investitionen und Investitionsförderung finanziert werden können.“

„Der Stellenbestand in unserer Region bleibt nach wie vor hoch. Wir haben derzeit 6.837 offene Stellen, das sind 69 weniger als vor einem Monat und 500 oder 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Wir beobachten die wirtschaftliche Lage der Region mit wachen Augen. Das Thema Job-Turbo gehen wir gemeinsam mit den Jobcentern und den Ausländerbehörden in engem Schulterschluss an und haben bereits erste Schritte unternommen, um eine Integration in den Arbeitsmarkt weiter zu beschleunigen. Geflüchtete werden nach dem Abschluss des Integrationskurses von den Jobcentern regelmäßig eingeladen und beraten, damit sie so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln. Die Jobcenter können dann parallel mit Förderangeboten unterstützen, wo das fachliche Sprachniveau weiter ausgebaut werden sollte“, sagt Roland Fürst.

 

Arbeitsmarkt November

Besondere Personengruppen

Verglichen mit November 2022 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 2,2 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis hin zu plus 13,2 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.341 (plus 132, plus 10,9 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.766 (plus 268, plus 4,9 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.857 (plus 82, plus 2,2 Prozent)
  • Ausländer: 6.138 (plus 717, plus 13,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.497 (plus 171, plus 12,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 976 oder 4,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.319 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 5.742 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 21.061 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent, Vorjahr 5,1 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (860), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (812), kurzfristig erkrankt sind (457), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.634), vorruhestandsähnliche Regelungen (555) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (223) gefördert werden.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter unter 10.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 5,4 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.339. Das sind 54 oder 0,6 Prozent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,4 Prozent (5,4 Prozent im Vormonat). Im November 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 775 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 733 Personen oder 23,2 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 42 Personen oder 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Verglichen mit November 2022 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 1,5 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 17,0 Prozent bei den Menschen mit Behinderung:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 834 (plus 70, plus 9,2 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.283 (plus 274, plus 9,1 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.687 (plus 39, plus 1,5 Prozent)
  • Ausländer: 4.183 (plus 441, plus 11,8 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 833 (plus 121, plus 17,0 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 379 oder 3,1 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 9.339 Personen. Hierzu müssten weitere 3.277 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.616 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent (Vormonat 7,2 Prozent, Vorjahr 7,1 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (502), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (463), kurzfristig erkrankt sind (263), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.376), vorruhestandsähnliche Regelungen (412) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (101) gefördert werden.

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen über 4.000
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 4.106. Das sind 107 oder 2,5 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,8 Prozent (2,9 Prozent im Vormonat). Im November 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 438 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 242 oder 11,6 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 196 Personen oder 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 3,6 Prozent bei den Älteren bis plus 27,9 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 362 (plus 79, plus 27,9 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.687 (plus 58, plus 3,6 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 740 (plus 37, plus 5,3 Prozent)
  • Ausländer: 1.329 (plus 200, plus 17,7 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 441, (plus 35, plus 8,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 471 oder 8,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.106 Personen. Hierzu müssten weitere 1.673 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.779 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (Vormonat 4,0 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (236), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (255), kurzfristig erkrankt sind (134), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 833), vorruhestandsähnliche Regelungen (114) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (69) gefördert werden.

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen unter 2.000
  • Arbeitslosenquote verharrt auf 2,4 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 1.874. Das sind 51 oder 2,6 Prozent weniger als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 2,4 Prozent (2,4 Prozent im Vormonat). Im November 2022 betrug die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 54 Arbeitslose mehr. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Plus von 10 Personen oder 0,9 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 44 Personen oder 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei den Jugendlichen und den Älteren ab. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 10,5 Prozent bei den Jugendlichen bis plus 13,8 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 145 (minus 17, minus 10,5 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 796 (minus 64, minus 7,4 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 430 (plus 6, plus 1,4 Prozent)
  • Ausländer: 626 (plus 76, plus 13,8 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 223 (plus 15, plus 7,2 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 126 oder 5,0 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 1.874 Personen. Hierzu müssten weitere 792 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.666 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (Vormonat 3,4 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (122), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (94), kurzfristig erkrankt sind (60), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 425), vorruhestandsähnliche Regelungen (29) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (53) gefördert werden.

 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat im Landkreis Augsburg um 0,1 Prozentpunkte gesunken und den anderen beiden gleichgeblieben.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt und im Landkreis Augsburg um je 0,3 Prozentpunkte und im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr ist in allen drei Gebietskörperschaft gestiegen.

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik