Beim Unternehmen Himmel u. Papesch in Bebra absolvieren momentan 18 junge Menschen eine Ausbildung in sechs verschiedenen Berufen. „Wir bilden aus, um uns nachhaltig unsere Fachkräfte zu sichern“ erklärte Geschäftsinhaber Dipl. Ing. Jörg Gnauert. Seit 95 Jahren, fast 75 davon am Standort Bebra, ist der Betrieb u.a. in den Bereichen Brückenbau, Ingenieurbau sowie im Spezialtiefbau gefragt. Viele der hochkomplexen Techniken und Geräte haben Mitarbeiter weiterentwickelt.
„Wir brauchen Spezialisten, die wissen, was sie tun. Keine Ungelernten!“ Hierfür benötigen wir eigenen Nachwuchs, der auch bereit ist, sich nach der Ausbildung stets weiterzubilden“, weiß der Firmenchef. Deshalb wurde die Weiterbildung unter dem Dach des „GNAUERT CAMPUS“ intensiviert und ausgebaut. Um junge Menschen für eine Ausbildung im Baubereich zu begeistern, bietet er verstärkt Praktika an. Azubi Marian-Benedikt Mohr beispielsweise ist über diesen Weg zu seiner Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker gekommen.
„Im für die Region bedeutenden Baubereich stehen rechnerisch jedem Bewerber zwei Ausbildungsstellen zur Auswahl“, betonte Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, bei der Übergabe der Urkunde an das Bauunternehmen. Er lobte die Bereitschaft der Firmenleitung, auch ungewöhnliche Wege zu gehen und junge Menschen mit Migrationshintergrund einzustellen. Wie Eid Salem Al Shmary, der vor drei Jahren aus Kuwait nach Deutschland kam und nun eine Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter absolviert.
Familiär geht es im Neukirchener Lebensmittelmarkt Jens Fürstenberg zu. Für seine sechs Auszubildenden hat Geschäftsinhaber Fürstenberg jederzeit ein offenes Ohr, die Arbeitszeiten werden an den Zugfahrplan angepasst, damit auch die Nachwuchskraft aus Bebra stressfrei zum Ausbildungsplatz kommt. „Uns ist wichtig, dass sich unser Nachwuchs wohlfühlt“, erklärt er, „Ausbilden kostet zwar Zeit und Geld, aber es lohnt sich!“ Jeden Montag nimmt er sich Zeit für eine gemeinsame „Lernzeit“, in der wichtige Ausbildungsinhalte und Aktionen besprochen werden. Die Mitarbeit bei der Hersfelder Tafel beispielsweise oder „Trauben-Tage“ im Kindergarten, welche die Auszubildenden selbständig durchführen. Neben der Ausbildung zum Kaufmann, bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel haben die jungen Menschen auch die Möglichkeit eine zweite parallellaufende Ausbildung zum „Frischespezialisten“ zu absolvieren. Horst Kramer, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, würdigte das herausragende Engagement des Unternehmens. Als Dank hatte er nicht nur die Urkunde im Gepäck, sondern auch Bewerbungen junger Menschen um einen Ausbildungsplatz im neuen Ausbildungsjahr, denn auch 2019 setzt Herr Fürstenberg sein Engagement fort.
Zum Hintergrund:
Die Verleihung des Zertifikats fand anlässlich der bundesweiten Woche der Ausbildung statt. Vom 11. Bis 15. März lenkt die Bundesagentur für Arbeit (BA) unter dem Motto #AusbildungKlarmachen den Blick auf die aktuelle Situation und die anstehenden Herausforderungen am Ausbildungsmarkt. Darüber hinaus soll die Aktionswoche auch denjenigen Bewerberinnen und Bewerber Chancen erschließen, die bislang keine Perspektive haben.