„Arbeitsmarkt erstaunlich stabil“

Die Arbeitslosigkeit ist in Ost- und Waldhessen im Juli gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 6.155 um 352 höher als im Juni (+6,1 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent entspricht (Vormonat: 3,1 Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent). Damit liegt sie deutlich unter der Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent für Hessen insgesamt.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 43

„Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat sind Frauen stärker betroffen als Männer; parallel dazu stieg die Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne deutschen Pass überproportional an“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, „Dies liegt daran, dass sich vermehrt aus der Ukraine geflüchtete Menschen auf Arbeitssuche in unserer Region begeben.“

Relativ stark erhöht hat sich auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen. Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit und bei den Jobcentern der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg 733 Männer und Frauen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 143 mehr als im Monat zuvor. Hier kommen saisonale Effekte wie das Ende von Schule bzw. Ausbildung und die Flüchtlingsthematik zusammen.

„Angesichts der Folgen des Angriffskrieges auf die Ukraine zeigt sich der Arbeitsmarkt erstaunlich stabil“, fasst Agenturleiter Dombrowski zusammen. Ein Minus beim Stellenzugang und -bestand könnte jedoch ein erstes Anzeichen dafür sein, dass einige Unternehmen mit Blick auf die internationalen Risiken vorsichtiger agieren. Seit Januar konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in den zum Agenturbezirk gehörenden Landkreisen 4.496 Stellen akquirieren. Das waren 507 weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Der Bestand an Stellen ging ebenfalls zurück. Aktuell sind 3.145 Arbeitsstellen verfügbar; Bedarf an Personal besteht in nahezu allen Bereichen.