Arbeitsmarkt zeigt sich robust!

Arbeitslosenquote sinkt auf 4,2 Prozent. Rückgang betrifft fast alle Personen- und Altersgruppen.     Stellenmarkt stagniert.   Ausbildungsmarkt:  Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber*innen kehrt sich langsam um.   Neue Anzeigen auf Kurzarbeit im Juni nur noch im Hochtaunuskreis gemeldet.

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 33

Im Juni setzte sich die Frühjahrsbelebung weiter fort. Der Arbeitsmarkt trotzt aktueller Situation. Er zeigt sich robust und aufnahmefähig.   

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise

Insgesamt waren 17.002 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 137 Menschen (- 0,8 Prozent) weniger. Gegenüber dem Juni 2021 waren 2.684 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (-13,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) blieb unverändert auf 4,2 Prozent. Im Juni 2021 lag die Quote bei 4,8 Prozent.

„An der Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum Vormonat wenig geändert. Wir können trotz aller geopolitischen Faktoren weiterhin einen Rückgang verzeichnen. Dieser fällt allerdings aufgrund der Zunahme im SGB II Bereich etwas geringer aus, da wir im Bereich des SGB II einen Anstieg zu verzeichnen haben. Die Zunahme basiert auf der Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge in die Grundsicherung. Die Aufnahme hat keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und seine derzeitige positive Signalwirkung sowie die Zunahme der Beschäftigung.

Ganz im Gegenteil: Mit der Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge gewinnen wir trotz der schlimmsten Umstände fachlich sehr gut qualifizierte Beschäftigte, die uns in vielen Branchen bereits fehlen“, erklärt Mathias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung.

„Der größte Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten konnte seit Jahresbeginn im Main-Taunus-Kreis sowie im Hochtaunuskreis erzielt werden. Dies gilt auch für den Vorjahresvergleich,“ wie Oppel.

„Die Aufnahmefähigkeit zeigt sich zudem auf dem Ausbildungsmarkt. Hier deuten alle Zeichen auf Wachstum hin“, weiß Oppel.

„Unsere nun wieder stattfindende große jährliche Ausbildungsmesse, die am 8. Juli 2022 rund um die Agentur Bad Homburg mit über 30 Arbeitgebern stattfindet, verdeutlicht diesen Trend anschaulich. Arbeitgeber aus allen Branchen haben einen großen Bedarf an jungen motivierten Menschen, die ihre Karriere mit einer dualen Ausbildung beginnen und sich mit und im Unternehmen weiterentwickeln möchten“, erläutert Matthias Oppel.

„Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen hat um rund 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, wenngleich die Zahl der Bewerber*innen auch in diesem Jahr unter den Erwartungen und insbesondere unter den Erfordernissen zurückbleiben wird. Dies zu ändern wird eine Herausforderung sein, die uns noch die nächsten Jahre beschäftigen wird. Aus diesem Grund lade ich jede/n interessierte/n Schüler*in sowie Eltern herzlich ein, sich mit den verschiedenen Ausbildungs– und Karrieremöglichkeiten vertraut zu machen, sich umzuschauen und vor allen Dingen die duale Ausbildung als gleichwertigen Karrierestart kennenzulernen“, so der Vorsitzende.  

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt zeigt sich auch im Juni sehr verhalten und konnte nicht zulegen. Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat um 30 offene Stellen oder – 4,6 Prozent auf 616 Stellenzugänge ab. Der Stellenbestand lag mit 32 Stellen oder - 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat ebenfalls im Minus. Insgesamt waren 2.361 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren ebenfalls weniger offene Stellen gemeldet worden (-163 oder – 20,9 Prozent). Was den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 337 Stellen weniger vorhanden. Dies entspricht einem Minus von 12,5 Prozent.

Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich auf 4.141 Stellen. Das entspricht einem Minus von 3,0 Prozent bzw. 127 Stellen weniger im Vergleich zum Juni 2021.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, nahm die Zahl der Erwerbslosen um 256 Menschen (- 3,8 Prozent) auf 6.439 Erwerbslose ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2.180 Menschen weniger (- 25,3 Prozent) gezählt.  

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen um 119 Personen auf 10.563. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,1 Prozent. Insgesamt haben sich für den gesamten Agenturbezirk 115 ukrainische Flüchtlinge im SGB II Bereich gemeldet. Der Zuwachs mit 1,1 Prozent fällt daher moderat aus. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres waren 504 Arbeitslose weniger (- 4,6 Prozent) gemeldet.

Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 37,9 Prozent (SGB III) zu 62,1 Prozent (SGB II). 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Derzeit stehen 307.295 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Das sind 1.521 Personen (+ 0,5 Prozent) mehr als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren 6.252 Personen mehr in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,1 Prozent.

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2021/2022 hat am 1. Oktober 2021 begonnen und endet am 30. September 2022.

Seit Beginn des Ausbildungsjahres wurden im Bezirk der Arbeitsagentur Bad Homburg bislang 3.078 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 195 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Plus von 6,8 Prozent. 

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt derzeit bei 3.137. Dies entspricht einem Rückgang von 264 Ausbildungsstellenbewerber/innen oder einem Minus von 7,8 Prozent. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 102 Bewerberinnen und Bewerber. 

Von den seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind 1.461 zurzeit unversorgt. Das sind 113 Jugendliche oder – 7,2 Prozent weniger als noch im Jahr 2021. Zur Gruppe der unversorgten Bewerber zählen Jugendliche und junge Erwachsene, die nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz, einen weiteren Schulbesuch, Studium oder eine andere Alternative bis 30. September 2022 haben.

Demgegenüber stehen 1.557 noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Dies sind 446 Stellen mehr (+40,1 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 94 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. 

Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau

Die drei Landkreise folgen – wie schon in den vergangenen Monaten - einer ähnlichen Entwicklung. Eine Ausnahme des Hochtaunuskreises: Hier haben wir keinen Anstieg im SGB II Bereich.  

Hochtaunuskreis

Im Juni waren im Hochtaunuskreis insgesamt 4.586 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 88 Personen (- 1,9 Prozent) weniger als im Mai. 786 Menschen (- 14,6 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres weniger gemeldet. 1.882 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 2.704 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren im Juni 72 Personen oder 3,7 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es 16 Personen oder 0,6 Prozent weniger als noch im Mai 2022 (Relation: 41,0 Prozent zu 59,0 Prozent).  

Gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2021 waren im Rechtskreis SGB III 452 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 19,4 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 334 Personen weniger (- 11,0 Prozent). 

Die Arbeitslosenquote sank im Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,5 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 148 Stellenmeldungen (- 12 Stellen oder – 7,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ebenfalls ein Rückgang von 60 Stellen. Dies entspricht einem Minus von ebenfalls 28,8 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 593 offenen Stellen und mit 23 Stellen oder 3,7 Prozent im Minus gegenüber dem Vormonat.  Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 106 Stellen oder 15,2 Prozent unter dem Vorjahreswert des Juni 2021. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 1.005 Stellen. Das sind 152 Stellen oder 13,1 Prozent weniger als im Vorjahr 2021.

Im Juni 2022 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 978, das waren 124 oder 14,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz lag im Juni bei insgesamt 811 Jugendlichen. Damit waren 60 Jugendliche oder 8,0 Prozent mehr gemeldet.

Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber fiel mit 392 jungen Menschen höher aus, als vor einem Jahr (77 oder +24,4 Prozent). Ihnen stehen im Juni aktuell 544 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, dies sind 186 Stellen mehr (+52,0 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 72 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. 

Main-Taunus-Kreis

Im Main-Taunus-Kreis stieg die Arbeitslosenzahl im Juni um 68 Erwerbslose (1,3 Prozent) auf 5.113 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 516 Menschen weniger (- 9,2 Prozent) gemeldet.

Davon waren 1.856 Personen dem Rechtskreis SGB III und 3.257 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 36,3 Prozent (SGB III) zu 63,7 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III konnte ein Rückgang von 53 Erwerbslosen (- 2,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat verzeichnet werden. Im SGB II Bereich gab es dagegen eine Zunahme von 121 Personen oder 3,9 Prozent. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 734 Erwerbslose oder – 28,3 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 218 Erwerbslose oder 7,2 Prozent mehr gemeldet.

Die Arbeitslosenquote blieb nun schon den dritten Monat infolge unverändert bei 3,9 Prozent. Im Juni 2021 lag die Quote bei 4,3 Prozent.  

Der Bestand offener Stellen lag bei 817 Stellen und damit 29 Stellen oder 3,4 Prozent unter dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 lag der Bestand mit 113 Stellen bzw. 16,1 Prozent dagegen unter dem Vorjahresniveau.

Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 201 Stellen. Dies waren 4 Stellen bzw. 2,0 Prozent mehr als im Mai 2022. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 waren 9 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 4,3 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 1.281 Stellen. Das sind 118 Stellen oder 8,4 Prozent weniger als im Juni 2021.     

Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes sieht wie folgt aus: Insgesamt meldeten die Unternehmen seit Beginn des Berichtsjahres 756 Berufsausbildungsstellen, 9,1 Prozent (+63 Ausbildungsstellen) mehr als im Juni 2021.

Auf der Bewerberseite gingen seit dem 1. Oktober 2021 846 Bewerbermeldungen ein, 9,5 Prozent weniger (- 89 Personen) als im Vorjahr.

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 112 Bewerberinnen und Bewerber.

Im Juni 2022 sind 389 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, das waren 28 weniger (- 6,7 Prozent) als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 416 Berufsausbildungsstellen noch nicht besetzt, 160 mehr (+62,5 Prozent) als im Juni 2021. 

Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 94 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im Juni auf 7.303 Personen. Das waren 117  Personen weniger als im Vormonat (-1,6 Prozent) und 1.382 weniger (- 15,9 Prozent) als vor einem Jahr.   

Darunter waren 2.701 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 4.602 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 37,0 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 63,0 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: - 131 Personen oder - 4,6 Prozent; SGB II: +14 Personen oder 0,3 Prozent). So waren 994 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 26,9 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 388 Menschen weniger (- 7,8 Prozent).  

Die Arbeitslosenquote sank im Landkreis Groß-Gerau im Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,6 Prozent.

Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 267 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 22 Stellen bzw. 7,6 Prozent weniger als im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2021 waren 94 Stellen oder 26,0 Prozent weniger gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 951 gemeldeten Stellen leicht über dem Wert des Vormonats (20 Stellen oder 2,1 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 344 Stellen oder 26,6 Prozent weniger gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 1.855 offene Stellen. Das sind 143 Stellen oder 8,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat Juni 2021.

Insgesamt wurden 1.344 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 8 Stellen oder 0,6 Prozent mehr als im Juni 2021.

Gleichzeitig lag die Bewerberzahl mit insgesamt 1.480 Meldungen unter dem Vorjahreswert (- 235 Personen oder – 13,7 Prozent).

680 Jugendliche waren im Juni noch unversorgt, das waren 162 weniger (-19,2) als im Vorjahr. Ihnen stehen noch 597 unbesetzte gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Dies sind 100 Stellen mehr (+20,1 Prozent) als vor einem Jahr.

Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen 114 unversorgte Bewerber*innen.

Kurzarbeit

Im Juni meldeten der Main – Taunus – Kreis und der Landkreis Groß-Gerau erstmals seit Beginn der Pandemie im März 2020 keine neuen Anzeigen auf Kurzarbeit. Im Hochtaunuskreis gingen 4 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Angemeldet wurde die Kurzarbeit für insgesamt 150 Personen.