Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt bleibt aus

Arbeitslosenquote steigt auf 4,9 Prozent.     

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt weiter an.

Vermehrte Zugänge von gemeldeten Arbeitsstellen zu verzeichnen.

Ausbildungsmarkt: Tendenz mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen.

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 25

Der Arbeitsmarkt zeigt sich im April weiterhin konstant. Die erwartete Frühjahrsbelebung tritt jedoch nicht ein.    

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk bezogen auf alle Rechtskreise

Insgesamt waren 19.737 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 154 Menschen (+ 0,8 Prozent) mehr. Gegenüber dem April 2023 waren 2.184 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+12,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Im April 2022 lag die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent.

„Im April ist die saisonübliche Frühjahrsbelebung im Agenturbezirk Bad Homburg ausgeblieben. Die geringfügigen Anstiege im Bestand sind fast ausschließlich im SGB II-Bereich zu beobachten. Regional betrachtet wirken sich die Anstiege insbesondere im Landkreis Groß-Gerau aus, weiß der Leiter der Arbeitsagentur, Matthias Oppel. Der Anstieg im SGB II-Bereich lässt sich nicht mehr ausschließlich auf die ukrainischen Flüchtlinge zurückführen. Es zeigen sich nunmehr auch erste Auswirkungen der konjunkturellen Entwicklungen.

Trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosenquote stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt weiterhin stabil und aufnahmefähig ist.

Dies wird auch durch einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Arbeitsstellen deutlich. Fachkräfte werden im Agenturbezirk weiterhin nachgefragt. Es gilt die arbeitsmarktlichen Instrumente, wie z.B. den Eingliederungszuschuss, Förderungen von Praktika und Ähnliches, weiter effektiv zu nutzen, um daraus den Fachkräftebedarf decken zu können. Qualifizierung und Weiterbildung spielt dabei eine große Rolle. Für dieses Thema stehen Beraterinnen und Berater jederzeit mit Rat und Tat zur Seite."

„Der Trend auf dem Ausbildungsmarkt setzt sich auch im April weiter fort. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufig. Im Gegenzug stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber weiter an. Es ist erfreulich, dass sich wieder mehr Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung entscheiden, erläutert Matthias Oppel. Unternehmen und Betriebe benötigen ausbildungswillige Bewerberinnen und Bewerber, um auch in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Fachkräftebedarf ist weiterhin hoch und wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Aus diesem Grund dürfen Ausbildungsstellen nicht unbesetzt bleiben. Der Zugang zur Berufsberatung kann schnell und unkompliziert über die Berufsberatung erfolgen. Die Chancen und Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt sind sehr gut. Die Berufsberatung unterstützt die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus mit geeigneten Maßnahmen, z.B. durch Praktika. Es ist wichtig für junge Menschen sich auszuprobieren und Interessen auszuloten. Matthias Oppel appelliert daher an alle junge Menschen, sich bei der Berufsberatung zu melden und an die Unternehmen, noch zu besetzende freie Ausbildungsstellen zu melden."

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt konnte im April deutlich zulegen. Der Zugang an offenen Stellen stieg im Vergleich zum Vormonat um 167 offene Stellen oder – 35,8 Prozent auf 633 Stellenzugänge. Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich auf 2.155 Stellen. Das entspricht einem Minus von 25,1 Prozent oder 724 Stellen im Vergleich zum April 2022. Der Stellenbestand lag mit 170 Stellen oder 7,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat im Plus. Insgesamt waren 2.334 Stellen im Bestand gemeldet. Dies ist auch eine Steigerung zum Vorjahreszeitraum (+53 oder 2,3 Prozent).

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen ausschließlich zuständig ist, stieg  die Zahl der Erwerbslosen um 16 Menschen (+0,2 Prozent) auf 6.700 Erwerbslose an. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 336 Menschen weniger (- 4,8 Prozent) gezählt.  

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg ausschließlich in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen um 138 Personen auf 13.037. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,1 Prozent. Im Vergleich zum April des Vorjahres waren 2.520 Arbeitslose mehr (-+24 Prozent) gemeldet.

Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 33,9 Prozent (SGB III) zu 66 Prozent (SGB II). 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Derzeit stehen 310.118 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Das sind 1.910 Personen (+0,6 Prozent) mehr als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren 4.344 Personen mehr in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,4 Prozent.

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2022/2023 hat am 1. Oktober 2022 begonnen und endet am 30. September 2023. Seit Beginn des Ausbildungsjahres wurden im Bezirk der Arbeitsagentur Bad Homburg bislang 2.719 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 146 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Minus von 5,1 Prozent. 

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt derzeit bei 2.983. Hier ist ein Zuwachs von 220 Ausbildungssuchenden zu verzeichnen. Dies entspricht einem Plus von 8,0 Prozent. 

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 110 Bewerberinnen und Bewerber.

Von den seit Beginn des Berichtsjahres gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind 1.906 zurzeit unversorgt. Das sind 196 Jugendliche oder 11,5 Prozent mehr als noch im Jahr 2022. Zur Gruppe der unversorgten Bewerber zählen Jugendliche und junge Erwachsene, die nach der Schule noch keinen Ausbildungsplatz, einen weiteren Schulbesuch, Studium oder eine andere Alternative bis 30. September 2023 haben.

Demgegenüber stehen 1.885 noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Dies sind 55 Stellen mehr (+3 Prozent) als vor einem Jahr. 

Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 101 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau

Hochtaunuskreis

Im März waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.268 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 20 Personen (-0,4 Prozent) weniger als im März. 391 Menschen (+8 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum April des vergangenen Jahres mehr gemeldet. 1.924 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 3.344 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III Bereich waren im März 11 Personen oder 0,6 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II waren es 9 Personen oder 0,3 Prozent weniger als noch im Vormonat (Relation: 36,5 Prozent zu 63,5 Prozent).  

Gegenüber dem Vorjahresmonat April 2022 waren im Rechtskreis SGB III 153 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 7,4 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 544 Personen mehr (+19,4 Prozent). 

Die Arbeitslosenquote verblieb im April bei 4,4 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,0 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 166 Stellenmeldungen (+12 Stellen oder +7,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 39 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 19 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 667 offenen Stellen und mit 38 Stellen oder 6 Prozent im Plus gegenüber dem Vormonat.  Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 92 Stellen oder 16 Prozent über dem Vorjahreswert des April 2022. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 640 Stellen. Das sind 57 Stellen oder 8,2 Prozent weniger als im Vorjahr 2022.

Im April 2023 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 866, das waren 34 oder 3,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 98 Bewerberinnen und Bewerber.

Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz lag im März bei insgesamt 836 Jugendlichen. Damit waren 113 Jugendliche oder 15,6 Prozent mehr gemeldet.

Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber fiel mit 534 jungen Menschen höher aus, als vor einem Jahr (75 oder +16,3 Prozent). Ihnen stehen im April aktuell 630 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, dies sind 13 Stellen mehr (+2,1 Prozent) als vor einem Jahr.

Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 85 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Main-Taunus-Kreis

Im Main-Taunus-Kreis stieg die Arbeitslosenzahl im April um 45 Erwerbslose (+0,8 Prozent) auf 6.006 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren 857 Menschen mehr (+ 16,6 Prozent) gemeldet.

Davon waren 1.856 Personen dem Rechtskreis SGB III und 4.150 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 30,9 Prozent (SGB III) zu 69,1 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III gab es keine Veränderungen gegenüber dem Vormonat. Im SGB II Bereich waren 45 Personen oder +1,1 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Insgesamt waren im Vergleich zum Vorjahr 166 Erwerbslose oder – 8,2 Prozent weniger im Bereich des Arbeitslosengeldes I gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 1.023 Erwerbslose oder + 32,7 Prozent mehr gemeldet.

Die Arbeitslosenquote blieb im April unverändert bei 4,6 Prozent. Im April 2022 lag die Quote bei 3,9 Prozent.  

Der Bestand offener Stellen lag bei 900 Stellen und damit 124 Stellen oder 16,0 Prozent über dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 lag der Bestand mit 98 Stellen bzw. 12,2 Prozent ebenfalls über dem Vorjahresniveau. Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 260 Stellen. Dies waren 92 Stellen bzw. +54,8 Prozent mehr als im März 2023. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 waren 41 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 13,6 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 827 Stellen. Das sind 56 Stellen oder -6,3 Prozent weniger als im April 2022.     

Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes sieht wie folgt aus: Insgesamt meldeten die Unternehmen seit Beginn des Berichtsjahres 583 Berufsausbildungsstellen, 16,6 Prozent (- 116 Ausbildungsstellen) weniger als im April 2022. Auf der Bewerberseite gingen seit dem 1. Oktober 2022 743 Bewerbermeldungen ein, 3,6 Prozent weniger (- 28 Personen) als im Vorjahr. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 127 Bewerberinnen und Bewerber.

Im April 2023 sind 491 Bewerberinnen und Bewerber noch unversorgt, das waren 3 weniger (- 0,6 Prozent) als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 445 Berufsausbildungsstellen noch nicht besetzt, 42 weniger (- 8,6 Prozent) als im April 2022. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 110 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im April auf 8.463 Personen. Das waren 129 Personen mehr als im Vormonat (+1,5 Prozent) und 936 mehr (+12,4 Prozent) als vor einem Jahr.   

Darunter waren 2.920 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 5.543 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 34,5 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 65,5 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: +27 Personen oder +0,9 Prozent; SGB II: +102 Personen oder +1,9 Prozent). Es waren 17 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger arbeitslos als vor einem Jahr (- 0,6 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es dagegen 953 Erwerbslose mehr (+20,8 Prozent).  

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Groß-Gerau blieb unverändert bei 5,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,9 Prozent.

Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 207 Stellen. Dies entspricht einem Plus von 63 Stellen bzw. +43,8 Prozent im Vormonatsvergleich. Im Vorjahresvergleich 2022 waren 24 Stellen oder +13,1 Prozent weniger Stellen gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 767 gemeldeten Stellen leicht über dem Wert Vormonats (+8 Stellen oder +1,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich wurden 24 Stellen oder +13,1 Prozent mehr gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 688 offene Stellen. Das sind 611 Stellen oder 47,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat April 2022.

Insgesamt wurden 1.270 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 4 oder 0,3 Prozent mehr als im April 2022. Gleichzeitig lag die Bewerberzahl mit insgesamt 1.404 Meldungen über dem Vorjahreswert (+ 135 Personen oder +10,6 Prozent). Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen 111 Bewerberinnen und Bewerber.

881 Jugendliche waren im April noch unversorgt, das waren 124 mehr (+16,4) als im Vorjahr. Ihnen stehen noch 810 unbesetzte gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber. Dies sind 84 Stellen mehr (+ 11,6 Prozent) als vor einem Jahr. Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen 109 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.