Arbeitslosigkeit mit Jahresbeginn saisonüblich gestiegen

Mit Beginn des Jahres stieg die Zahl der Erwerbslosen deutlich, wenn auch saisonüblich an. Vom Anstieg betroffen sind beide Rechtskreise und alle Personen- und Altersgruppen. Der größte Zuwachs ist wie schon in den Vormonaten den gemeldeten ukrainischen Flüchtlingen in der Grundsicherung geschuldet.

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

Insgesamt waren im Januar 19.597 Menschen in den Landkreisen Hochtaunus, Groß-Gerau und Main-Taunus arbeitslos gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vormonat 1.015 Menschen (+5,5 Prozent) mehr. Gegenüber Januar 2022 waren 1.249 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+6,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei 4,5 Prozent.

„Auch in diesem Jahr endet der Januar mit einer zum Jahresbeginn üblichen Zunahme an Arbeitslosen. Diese fiel in diesem Jahr bedingt durch die Aufnahme der ukrainischen Geflüchteten in die Grundsicherung höher als in den vergangenen Jahren aus. Hinzu kamen, wie sonst auch, das Ende der Saisonbeschäftigung im Einzelhandel und in der Logistikbranche sowie die üblichen Kündigungen zum Jahresende. Auch der dieses Jahr kältere Winter sowie der Rückgang der Beschäftigung in der Baubranche sorgten für einen Anstieg in den Außenberufen“, weiß Jens Schermuly, Geschäftsführer operativ der Arbeitsagentur Bad Homburg.

„Mit Blick auf die Vorjahresvergleichszahlen merken wir natürlich, dass das vergangene Jahr nicht ganz spurlos an uns vorübergegangen ist. Die anhaltende Zunahme an ukrainischen Geflüchteten, die auf den heimischen Arbeitsmarkt drängen, teils gestörte Lieferketten bzw. - engpässe sorgten im vergangenen Jahr für Herausforderungen, die sich auch in das neue Jahr ziehen werden“, so Schermuly.

„Die Anzahl der Erwerbslosen innerhalb der drei Landkreise bleibt damit auch zu Beginn des Jahres insbesondere durch die Aufnahme der ukrainischen Geflüchteten in die Grundsicherung unterschiedlich. Dennoch zeigt sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk ebenso wie die wirtschaftliche Situation weiterhin robust. Trotz rückläufiger Stellenmeldungen zu Beginn des Jahres haben wir keine Anzeichen für eine mangelnde Stabilität des Arbeitsmarktes“, erklärt Jens Schermuly.

 

Stellenmarkt

Der Zugang an offenen Stellen nahm im Vergleich zum Vormonat erneut deutlich ab. Es sind 432 neue Stellen zugegangen. Das waren 120 Stellen oder 21,7 Prozent weniger. Im Gegensatz dazu reduzierte sich der Stellenbestand nicht. Hier waren 24 Stellen oder 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat mehr gemeldet. Insgesamt waren 1.918 Stellen im Bestand gemeldet. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum waren 143 offene Stellen weniger zugegangen. Dies entspricht einem Rückgang von 24,9 Prozent. Was den Stellenbestand angeht, so sind im Vorjahresvergleich 368 Stellen oder 16,1 Prozent weniger vorhanden.

Der Gesamtzugang seit Jahresbeginn belief sich auf 432 Stellen. Das entspricht einer Reduktion von 143 Stellen oder 24,9 Prozent im Vergleich zum Januar 2022.

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich des Arbeitslosengeldes I (SGB III), für das die Arbeitsagentur Bad Homburg in den drei zugehörigen Kreisen zuständig ist, stieg die Zahl der Erwerbslosen um 748 Menschen (+12,3 Prozent) auf 6.817 Erwerbslose an. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 828 Menschen weniger (- 10,8 Prozent) gezählt.  

Im Bereich des Arbeitslosengeldes II (SGB II), welches im Agenturbezirk Bad Homburg in kommunaler Hand liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls um 267 Personen auf 12.780. Der Anstieg entspricht einem Prozentsatz von 2,1 Prozent. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres waren 2.077 Arbeitslose mehr (+ 19,4 Prozent) gemeldet.

Die prozentuale Verteilung sieht wie folgt aus: 34,8 Prozent (SGB III) zu 66,2 Prozent (SGB II).  

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Derzeit stehen 308.208 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Das sind 1.249 Personen (+ 0,4 Prozent) mehr als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren 6.049 Personen mehr in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung tätig. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,0 Prozent.

 

Ausbildungsmarkt

Das Ausbildungsjahr 2022/2023 hat am 1. Oktober 2022 begonnen und endete am 30. September 2023. Der nächste Bericht um Ausbildungsmarkt erscheint Ende März 2023.  

 

Entwicklung im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und Kreis Groß-Gerau

Hochtaunuskreis

Im Januar waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.172 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 218 Personen (+4,4 Prozent) mehr. 64 Menschen (+ 1,3 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres mehr gemeldet. 1.998 Menschen sind dem Rechtskreis SGB III und 3.174 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Im SGB III waren im Januar 218 Personen oder +12,2 Prozent mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bereich des SGB II gab es im vergangenen Monat keine Zuwächse. (Relation: 38,6 Prozent zu 61,4 Prozent).  

Gegenüber dem Vorjahresmonat Januar 2022 waren im Rechtskreis SGB III 194 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (-8,9 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 258 Erwerbslose mehr (+8,8 Prozent). 

 

Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,2 Prozent.

Der Zugang offener Stellen belief sich in diesem Monat auf insgesamt 143 Stellenmeldungen (-1 Stellen oder -0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Zuwachs von 19 Stellen. Dies entspricht einem Plus von 15,3 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 532 offenen Stellen und mit 69 Stellen oder 14,9 Prozent im Plus gegenüber dem Vormonat.  Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 11 Stellen oder -2,0 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert des Januar 2022. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 143 Stellen. Das sind 19 Stellen oder 15,3 Prozent mehr als im Vorjahr 2022.

 

Main-Taunus-Kreis

Im Main-Taunus-Kreis stieg die Arbeitslosenzahl im Januar um 307 Erwerbslose (+5,2 Prozent) auf 6.266 Erwerbslose. Im Vergleich zum Vorjahr waren ebenfalls mehr Menschen gemeldet, nämlich 990 Erwerbslose oder 18,8 Prozent.

Davon waren 1.964 Personen dem Rechtskreis SGB III und 4.302 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Dies ergibt eine Relation von 31,3 Prozent (SGB III) zu 68,7 Prozent (SGB II). Im Bereich des SGB III ergab sich ein Zuwachs von 205 Erwerbslosen (+ 11,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat. Im SGB II Bereich gab es ebenfalls Zuwachs von 102 Personen oder +2,4 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2022 waren im Bereich des Arbeitslosengeldes I 318 Erwerbslose oder – 13,9 Prozent weniger gemeldet. Im SGB II Bereich sah es wie folgt aus: Hier waren im Vergleich zum Vorjahr 1.308 Erwerbslose oder 43,7 Prozent mehr gemeldet. Der Anstieg resultiert hier aus der Aufnahme der ukrainischen Geflüchteten in die GrundsicherungIm Verhältnis zu den anderen Landkreisen hat der Main-Taunus-Kreis im Moment den größten Zuwachs. Es sind nur Personen berücksichtigt worden, die auch tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, d.h. sich nicht in einer Sprach- oder anderweitigen Förderung befinden.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Im Januar 2022 lag die Quote bei 4,0 Prozent. 

Der Bestand offener Stellen lag bei 653 Stellen und damit 52 Stellen oder – 7,4 Prozent unter dem Vormonatswert. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 lag der Bestand mit 29 Stellen bzw.- 4,3 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahresniveau.

Der Zugang offener Stellen lag im Vormonatsvergleich bei 164 Stellen. Dies waren 46 Stellen bzw. – 21,9 Prozent weniger als im Dezember 2022. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 waren 16 Stellen weniger gemeldet worden, was einem Minus von 8,9 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen im Main-Taunus-Kreis insgesamt 164 Stellen. Das sind 16 Stellen oder -8,9 Prozent weniger als im Januar 2022.      

 

Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau belief sich die Zahl, der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen im Januar auf 8.159 Personen. Das waren 490 Erwerbslose mehr als im Vormonat (+6,4 Prozent) und 195 mehr (+2,4 Prozent) als vor einem Jahr.   

Darunter waren 2.855 Menschen dem Rechtskreis SGB III und 5.304 dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. Gemessen an der Gesamtzahl entfielen somit 35,0 Prozent der Gemeldeten auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 65,0 Prozent auf den Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit stellt sich wie folgt in den beiden Rechtskreisen dar: SGB III: +325 Personen oder +12,8 Prozent; SGB II: +165 Personen oder +3,2 Prozent. So waren 316 Menschen im Rechtskreis SGB III weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr (10,0 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren es 511 Gemeldete mehr (+10,7 Prozent).

 

Die Arbeitslosenquote stieg im Landkreis Groß-Gerau im Januar ebenfalls an. Der Anstieg betrug 0,3 Prozentpunkte. Die Quote stieg damit auf 5,3 Prozent an. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,1 Prozent.

Der Stellenzugang im Landkreis Groß-Gerau belief sich auf 125 Stellen. Dies entspricht einem Minus von 73 Stellen bzw. – 36,9 Prozent im Vergleich zum Dezember. Im Vorjahresvergleich 2022 waren 146 Stellen oder -53,9 Prozent weniger gemeldet worden. Der Stellenbestand lag mit 733 gemeldeten Stellen leicht über dem Wert des Vormonats (+7 Stellen oder 1,0 Prozent): Im Vorjahresvergleich wurden 328 Stellen oder – 30,9 Prozent weniger gemeldet. Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen insgesamt 125 offene Stellen. Das sind 146 Stellen oder 53,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat Januar 2022.