Positiver Trend am Arbeitsmarkt hält an

Frühjahrsbelebung und Erholungseffekte lassen Arbeitslosigkeit sinken Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt Auswirkungen des Ukrainekonfliktes bisher nicht erkennbar

04.05.2022 | Presseinfo Nr. 19

Die Arbeitslosigkeit ist im April weiter gesunken, die Arbeitslosenquote beträgt 4,7 Prozent.

Die Erholung von den Auswirkungen der Corona-Krise setzt sich fort. Bereits seit Februar sinkt die Arbeitslosigkeit nach dem üblichen Winteranstieg. Diese saisonalen Effekte begünstigen die positive Entwicklung zusätzlich. Mögliche wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Krieges schlagen sich am Arbeitsmarkt noch nicht nieder. Betroffene Betriebe könnten Liefer- und Auftragsausfälle nötigenfalls mit Kurzarbeit abfedern, auch hierfür ergibt sich bisher noch kein Anhaltspunkt. „Der aktuelle Aufwärtstrend ist sehr stabil“, so Gundula Sutter, Leiterin der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. „Die Weiterentwicklung des Ukraine-Krieges und damit einhergehende wirtschaftliche Konsequenzen bergen das Risiko, diesen Trend auszubremsen“.

Kurzarbeit:

Im April wurden 27 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 350 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 27.04.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Oktober 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 22 310 Personen in 2 446 Betrieben in Kurzarbeit. Im Oktober 2021 waren es 2 889 Personen in 399 Betrieben.

Arbeitsmarkt, Gesamtzahl und Quote:

Auch im April sank die Arbeitslosigkeit weiter. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren insgesamt 8 865 Menschen arbeitslos, 174 oder 1,9 Prozent weniger als im März und 1 814 oder 17,0 Prozent weniger als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote sank von 4,8 Prozent im März auf 4,7 Prozent im April.
Von der günstigen Entwicklung profitieren fast alle Personengruppen, Männer etwas mehr als Frauen. Lediglich für die Gruppe der Jüngeren unter 20 Jahren wurde ein Anstieg gegenüber März verzeichnet – hier dürften die Abiturprüfungen ursächlich sein.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erfolgte stärker im Rechtskreis SGB III (- 3,5 Prozent), wo saisonale Effekte eine größere Rolle spielen als in der Grundsicherung (SGB II; - 1,1 Prozent).
Vorjahresvergleich: Die Arbeitslosenquote lag im April des Vorjahres noch bei 5,7 Prozent.
Der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit gegenüber dem April des Vorjahres fällt sehr deutlich aus: 13,0 Prozent weniger Menschen sind aktuell langzeitarbeitslos.  

Bewegungen (An- und Abmeldungen):

Im April haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im März (+ 10,8 Porzent). Hier bilden sich insbesondere die Arbeitslosmeldungen der Jüngeren nach schulischer Ausbildung, aber auch steigende Anmeldungen nach Erwerbstätigkeit ab. Der Zugang liegt allerdings deutlich unter Vorjahresniveau (- 11,7 Prozent) und witerhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.
Geringfügig mehr Menschen als im März (+ 1,6 Prozent) konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Die Zahl der Arbeitsaufnahmen ging gegenüber dem Vormonat jedoch zurück (- 7,4 Prozent).

Stellen:

Zum Frühjahrsbeginn stieg auch die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen wieder an: Gegenüber dem März leicht ( + 0,4 Prozent), gegenüber dem April des Vorjahres stärker (+ 6,0 Prozent). 763 neue Stellen wurden im April angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchten insbesondere Handel, aber auch Öffentlicher Dienst und Gesundheitswesen. Saisonüblich reduzierten Bau- und Verkehrsgewerbe, Gastronomie und Zeitarbeitsbranche ihre aktuellen Stellenangebote.
Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (+ 5,2 Prozent) und liegt um 38,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dies ist ein Hinweis auf zunehmend schwierigere Stellenbesetzung.

Regionaler Arbeitsmarkt:

Innerhalb des Agenturbezirks ging die Arbeitslosigkeit besonders in Kirn, Boppard und Idar-Oberstein zurück. In Bad Kreuznach fiel der Rückgang so gering aus, dass sich die Arbeitslosenquote nicht veränderte. In Birkenfeld und Simmern stagnierte die Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 8 865 Arbeitslose (- 174)
    - fiel von 4,8 auf 4,7 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 420 Arbeitslose (- 23
    -stagnierte auf 5,5 Prozent (Vorjahr 6,4 Prozent)
  • Birkenfeld: 773 Arbeitslose (+ 1)
    - stagnierte auf 4,9 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 1 538 Arbeitslose (- 28)
    - fiel von 5,7 Prozent auf 5,6 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent)
  • Kirn: 1 262 Arbeitslose (- 72)
    - fiel von 5,9 Prozent auf 5,6 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
  • Simmern: 1 172 Arbeitslose (+ 1)
    - stagnierte auf 3,2 Prozent (Vorjahr 4,0 Prozent)
  • Boppard: 700 Arbeitslose (- 53)
    - fiel von 3,4 auf 3,2 Prozent (Vorjahr 4,6 Prozent)

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Kurzarbeit:

Im April wurden 11 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 224 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 27.04.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Oktober 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren 9 124 Personen in 1 070 Betrieben in Kurzarbeit. Im Oktober 2021 waren es 1 299 Personen in 159 Betrieben.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im April waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 4 682 Menschen arbeitslos, 95 oder 2,0 Prozent weniger als im März und 814 oder 14,8 Prozent weniger als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 5,6 Prozent im März auf 5,5 Prozent im April. 6,5 Prozent betrug sie noch vor einem Jahr.

Bewegungen:

Im April haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im März (+ 14,4 Prozent). Hier bilden sich insbesondere die Arbeitslosmeldungen der Jüngeren nach schulischer Ausbildung, aber auch steigende Anmeldungen nach Erwerbstätigkeit ab. Der Zugang liegt allerdings deutlich unter Vorjahresniveau (- 13,5 Prozent) und weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.
Mehr Menschen als im März (+ 9,6 Prozent) konnten sich insgesamt aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Darunter stieg die Zahl der Arbeitsaufnahmen sogar um 12,6 Prozent an.

Stellen:
Zum Frühjahrsbeginn stieg auch die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen wieder an: Gegenüber dem März um 3,7 Prozent. Gegenüber dem April des Vorjahres ergab sich kaum eine Veränderung. 368 neue Stellen wurden im April angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchten insbesondere Handel, aber Gesundheitswesen und Freiberufler. Saisonüblich reduzierten Bau- und Verkehrsgewerbe, Gastronomie und Zeitarbeitsbranche ihre aktuellen Stellenangebote.
Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (+ 8,2 Prozent) und liegt um 41,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dies ist ein Hinweis auf zunehmend schwierigere Stellenbesetzung.

Landkreis Birkenfeld:

Kurzarbeit:

Im Februar wurden 7 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 38 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 27.04.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Oktober 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren  6 265 Personen in 638 Betrieben in Kurzarbeit. Im Oktober 2021 waren es 1 142 Personen in 131 Betrieben.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im April waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 311 Menschen arbeitslos, 27 oder 1,2 Prozent weniger als im März und 385 oder 14,3 Prozent weniger als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote blieb weiterhin auf 5,4 Prozent. 6,2 Prozent betrug sie noch vor einem Jahr.

Bewegungen:

Im April haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im März (+ 5,4 Prozent). Hier bilden sich insbesondere die Arbeitslosmeldungen der Jüngeren nach schulischer Ausbildung, aber auch steigende Anmeldungen nach Erwerbstätigkeit ab. Der Zugang liegt allerdings deutlich unter Vorjahresniveau (- 8,9 Prozent) und weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.
Weniger Menschen als im März (- 3,5 Prozent) konnten sich insgesamt aus der Arbeitslosigkeit abmelden, insbesondere die Zahl der Arbeitsaufnahmen ging sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahresmonat um rund ein Viertel zurück.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen ging im April minimal zurück, sie liegt jedoch um 26,5 Prozent über der Zahl des Vorjahresmonats. 167 neue Stellen wurden im April angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchte insbesondere der Handel. Saisonüblich reduzierten Gastronomie und Zeitarbeitsbranche ihre aktuellen Stellenangebote. Auch das Gesundheitswesen bot im April deutlich weniger Stellen an.
Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (+ 5,5 Prozent) und liegt um 49,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dies ist ein Hinweis auf zunehmend schwierigere Stellenbesetzung.

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Kurzarbeit:

Im April wurden 9 neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen für 88 Personen eingereicht (vorläufig geprüfte Daten bis 27.04.).
Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit stehen aufgrund des Abrechnungsverfahrens zwischenzeitlich bis Oktober 2021 zur Verfügung: In der Höchstphase im April 2020 waren  6 921 Personen in 738 Betrieben in Kurzarbeit. Im Oktober 2021 waren es 448 Personen in 109 Betrieben.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im April waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 1 872 Menschen arbeitslos, 52 oder 2,7 Prozent weniger als im März und 615 oder 24,7 Prozent weniger als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,2 Prozent. 4,2 Prozent betrug sie noch vor einem Jahr.

Bewegungen:

Im April haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im März (+ 9,7 Prozent). Hier bilden sich insbesondere die Arbeitslosmeldungen der Jüngeren nach schulischer Ausbildung, aber auch steigende Anmeldungen nach Erwerbstätigkeit ab. Der Zugang liegt allerdings deutlich unter Vorjahresniveau (- 10,9 Prozent) und weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie.
Weniger Menschen als im März (- 6,2 Prozent) konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden, insbesondere die Zahl der Arbeitsaufnahmen ging sowohl gegenüber dem Vormonat (- 18,0 Prozent) als auch dem Vorjahresmonat (- 15,8 Prozent) zurück.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen ging im April leicht zurück, sie liegt jedoch um 4,1 Prozent über der Zahl des Vorjahresmonats. 228 neue Stellen wurden im April angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchten insbesondere der Handel, aber auch Gastgewerbe, verarbeitendes Gewerbe und Gesundheitswesen.
Weniger Arbeitskräftebedarf hatten saisonüblich Bau- und Verkehrsgewerbe.
Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (+ 1,0 Prozent) und liegt um 29,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dies ist ein Hinweis auf zunehmend schwierigere Stellenbesetzung.

Erste Aussagen zum Ausbildungsmarkt im Ausbildungsjahr 2021/2022:

In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2021/2022 sind bis April rund 11 Prozent weniger Jugendliche (1 247) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1 851) stieg hingegen um 5,0 Prozent an.
Das deutliche Ungleichgewicht zwischen Stellen und Bewerbern ist Sinnbild für die Situation am Ausbildungsmarkt: Die Unternehmen suchen dringend Nachwuchs, die Jugendlichen zögern. Dabei gibt es nicht den einen Grund, der dies erklärt, sondern viele individuelle Entwicklungen. Außerdem ist es noch eher früh im Verlauf des Ausbildungsjahres. In den beiden letzten Jahren hat sich gezeigt, dass späte und kurzfristige Entscheidung für eine Ausbildung nicht selten ist.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Empfehlung deshalb nur lauten: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 0800 / 4 5555 00 wenden.

Ein besonderer Tipp: Der Besuch der Ausbildungsbörse 2022, die endlich wieder stattfinden kann: Am 25. Juni 2022 von 9-13 Uhr in der Jakob-Kiefer-Halle in Bad Kreuznach