Sommer bringt Anstieg der Arbeitslosigkeit

- Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit – jahreszeitlich üblich - Arbeitslosenquote beträgt 5,4 Prozent

- Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen

- Auf dem Ausbildungsmarkt geht auch jetzt noch einiges

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 20

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,4 Prozent.

Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit unterscheidet sich nicht von dem alljährlichen Zwischentief im Sommer aufgrund von Schul- und Ausbildungsende sowie Urlaubs- und Ferienzeit. Das Ende von Integrationskursen und der Beginn der Arbeitssuche ukrainischer Menschen wirkt sich ebenfalls noch nicht sehr stark aus. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist gestiegen, in der einen Region früher, in der anderen etwas später. „Alles in allem blieb der regionale Arbeitsmarkt auch in diesem Monat robust“, fasst Steffen Marx, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, zusammen. Trotz dieser Stabilität deuten sich jedoch erste Warnsignale an, die auf einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten hinweisen können.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Nach dem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai folgte im Juni wieder ein sehr leichter Anstieg. Zum einen meldeten sich jüngere Menschen nach einer Aus- oder Weiterbildung (schulisch und betrieblich) wie jeden Sommer. Diese zusätzlichen Meldungen sind meist vorübergehender Art und verstärkt im Juli zu erwarten. Zum anderen sind etwas Ältere von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren insgesamt 10 058 Menschen im Juni arbeitslos, 79 oder 0,8 Prozent mehr als im Mai und 1 220 oder 13,8 Prozent mehr als im Juni 2022. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent. Im Mai des Vorjahres hatte sie 4,8 Prozent betragen. Die Arbeitslosigkeit stieg in beiden Rechtskreisen an.

Bewegungen (An- und Abmeldungen):

Im Juni haben sich insgesamt etwas mehr Menschen (+ 2,7 Prozent) arbeitslos melden müssen als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit meldeten sich weniger Personen nach einer Beschäftigung, aber deutlich mehr nach Schule, Aus- und Weiterbildung arbeitslos. Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit hat sich im Juni zwar reduziert (-4,1 Prozent), sie liegt jedoch über der Zahl aus dem Vorjahr.

Stellen:

Der Zugang an Stellen hat sich gegenüber Mai gesteigert. 620 neu zu besetzende Stellen wurden angeboten, 2,6 Prozent mehr als im Mai, aber 13,8 Prozent weniger als um Juni 2022. Stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften im Mai im Rhein-Hunsrück-Kreis an, so passierte dies nun in den beiden anderen Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld. Im Rhein-Hunsrück-Kreis fiel die Nachfrage im Juni wieder ab.  Der Bestand an Stellen ist gegenüber Vormonat um 4,1 Prozent, gegenüber Vorjahresmonat um 11,3 Prozent gesunken. Insbesondere Baugewerbe und Zeitarbeitsbranche suchten verstärkt nach Arbeitskräften.

Regionaler Arbeitsmarkt:

Im Juni entwickelte sich die Arbeitslosigkeit innerhalb des Agenturbezirks etwas unterschiedlich. Während sie in Boppard und Idar-Oberstein zurückging, stagnierte sie in Kirn und stieg in den anderen Regionen an. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Unterschiede deutlicher: In Boppard liegt die Arbeitslosenquote minimal unter der von Juni 2022, in Idar-Oberstein hingegen 1,3 Prozentpunkte höher.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 058 Arbeitslose (+ 79)
  • stieg von 5,3 Prozent auf 5,4 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 760 Arbeitslose (+ 24)
  • stieg von 5,9 Prozent auf 6,0 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent)
  • Birkenfeld: 906 Arbeitslose (+ 34)
  • stieg von 5,5 Prozent auf 5,8 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 1 869 Arbeitslose (- 14)
  • fiel von 7,0 Prozent auf 6,9 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent)
  • Kirn: 1 357 Arbeitslose (+ 11)
  • stagnierte auf 6,0 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent)
  • Simmern: 1 400 Arbeitslose (+ 50)
  • stieg von 3,7 Prozent auf 3,8 Prozent (Vorjahr 3,3 Prozent)
  • Boppard: 766 Arbeitslose (- 26)
  • fiel von 3,5 Prozent auf 3,4 Prozent (Vorjahr 3,5 Prozent)
     

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Juni waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 117 Menschen arbeitslos, 35 oder 0,7 Prozent mehr als im Mai und 501 oder 10,9 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,9 Prozent im Mai auf 6,0 Prozent im Juni (5,4 Prozent im Juni 2022).

Bewegungen:
Im Juni haben sich insgesamt mehr Menschen (+ 8,9 Prozent) arbeitslos melden müssen als im Mai, insbesondere aus einer Beschäftigung heraus. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit meldeten sich ebenfalls mehr Menschen sowohl nach einer Beschäftigung als auch nach Schule, Aus- und Weiterbildung arbeitslos.

Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit hat sich im Juni gesteigert (+ 3,7 Prozent), sie liegt auch über der Zahl aus dem Vorjahr, insbesondere für die Einmündungen in Ausbildung. 

Stellen:
Im Landkreis Bad Kreuznach wurden mehr neue Stellen angeboten (+ 23,0 Prozent) als im Mai. Der Bestand an Stellen (1 489) ist um 3,9 Prozent, gegenüber Juni 2022 um 16,5 Prozent, gesunken. Insbesondere Baugewerbe und Zeitarbeitsbranche suchten verstärkt nach Arbeitskräften.

Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Juni waren im Landkreis Birkenfeld insgesamt 2 775 Menschen arbeitslos, 20 oder 0,7 Prozent mehr als im Mai und 526 oder 23,4 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stagnierte weiter auf 6,5 Prozent. 5,3 Prozent betrug sie vor einem Jahr.  

Bewegungen:
Im Juni haben sich minimal weniger Menschen (- 0,7 Prozent) arbeitslos melden müssen als im Mai, insbesondere aus einer Beschäftigung heraus. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit meldeten sich ebenfalls weniger Menschen nach einer Beschäftigung, jedoch mehr nach Aus- und Weiterbildung. Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit hat sich im Juni zwar reduziert (- 4,2 Prozent), sie liegt jedoch über der Zahl aus dem Vorjahr.

Stellen:

Im Landkreis Birkenfeld wurden mehr neue Stellen angeboten (+ 7,1 Prozent) als im Mai. Der Bestand an Stellen (703) ist um 5,0 Prozent, gegenüber Juni 2022 um 21,2 Prozent, gesunken. Insbesondere im öffentlichen Sektor und im Gesundheits- und Sozialwesen wurden mehr Arbeitskräfte benötigt.

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Juni waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 166 Menschen arbeitslos, 24 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im Mai und 193 oder 9,8 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent. 3,4 Prozent betrug sie vor einem Jahr.

Bewegungen:
Im Juni haben sich weniger Menschen (- 5,9 Prozent) arbeitslos melden müssen als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit meldeten sich ebenfalls weniger Menschen nach einer Beschäftigung, jedoch mehr nach Aus- und Weiterbildung.

Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit hat sich im Juni reduziert (- 17,8 Prozent), sie entspricht der Zahl aus dem Juni des Vorjahres.

Stellen:
Im Landkreis Rhein-Hunsrück wurden anders als in den beiden anderen Landkreisen weniger neue Stellen angeboten (- 21,8 Prozent). Dort war ein starker Stellenzugang bereits im Mai erfolgt. Der Bestand an Stellen (1 469) ist um 3,9 Prozent gesunken, gegenüber Juni 2022 um 1,2 Prozent, gestiegen. Während weniger Arbeitskräfte in Gastronomie und Zeitarbeit gebraucht wurden, hatten Bau, Handel und verarbeitendes Gewerbe mehr Bedarf.

 

Ausbildungsmarkt:

In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2022/2023 sind bis Juni nur 2,4 Prozent weniger Jugendliche (1 337) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1 969) ging sehr leicht um 1,3 Prozent zurück. Trotz demografischer und gesellschaftlicher Veränderungen ist zumindest die Anzahl der an Ausbildung interessierten Jugendlichen recht stabil geblieben.

Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt die der Bewerberinnen und Bewerber dennoch deutlich: Auf 100 Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 68 Bewerberinnen und Bewerber – bezogen auf den Durchschnitt im gesamten Agenturbezirk.

Etwas besser ist dieses Verhältnis im Landkreis Bad Kreuznach: Dort kommen auf 100 Ausbildungsstellen 92 Jugendliche. In den beiden anderen Landkreisen ist dieses Verhältnis für Unternehmen ungünstiger mit jeweils etwas mehr als 50 Jugendlichen auf 100 Stellen.

Jugendlichen und Unternehmern bieten sich auch jetzt noch zahlreiche Chancen auf den Ausbildungsstart 2023. Annähernd 600 Jugendliche sind noch auf der Suche und rund 1 100 Stellen sind noch vakant. Die Empfehlung kann deshalb nur lauten Kontakt mit der Berufsberatung 0800 / 4 5555 00 oder dem Arbeitgeberservice 0 800 / 4 5555 20 aufzunehmen.