Stormarn: Zahl arbeitsloser Menschen sinkt vor Beginn der Sommerferien nochmals leicht

Die Zahl arbeitsloser Menschen hat im Juni um 82 abgenommen und liegt bei 4.914. Die Arbeitslosenquote ist in der Folge zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gesunken und liegt jetzt bei 3,7 Prozent. Vor einem Jahr waren 812 Menschen weniger auf Jobsuche. Der Stellenbestand bleibt mit rund 2.327 Stellen auf hohem Niveau.

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 65

  • 4.914 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn – 82 weniger als im Mai 
  • Arbeitslosenquote sinkt zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt und liegt im Juni bei 3,7 Prozent  
  • Personalbedarf in den Unternehmen unverändert auf hohem Niveau
  • Ausbildungsmarkt: Über 660 Ausbildungsstellen weiterhin vakant
     

Die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Stormarn ist im Monat Juni erneut gesunken. Zum Mai sind 82 Menschen weniger und damit jetzt 4.914 bei der Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe, Ahrensburg und Reinbek sowie dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. In der Folge des Rückgangs sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat und liegt im Kreis Stormarn jetzt bei 3,7 Prozent. 
Im vergangenen Jahr waren im Juni 4.102 Menschen und damit 812 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,1 Prozent.
„Mit dem weiteren Rückgang im Juni ist die Arbeitslosigkeit erstmals in diesem Jahr in zwei Monaten in Folge gesunken, wenn auch nur in relativ kleinen Schritten. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Entwicklung blicke ich im Kreis Stormarn im ersten Halbjahr des Jahres auf einen insgesamt stabilen Arbeitsmarkt zurück. Mit 4.914 arbeitslosen Menschen im Juni liegt die Zahl fast genau auf dem Wert zum Jahresbeginn, als 4.901 Menschen ohne Beschäftigung registriert waren. Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr schwächer ausgefallen und hat erst spät für eine nur leichte Entspannung gesorgt. Die Arbeitslosenquote blieb mit 3,7 bis 3,8 Prozent fast konstant. Die Unternehmen haben zwar weniger Stellen als noch im Vorjahr zu besetzen, jedoch liegt die Zahl mit über 2.300 weiterhin über der der Vor-Corona-Zeit“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Über die Sommer- und Ferienwochen rechne ich mit einer saisonalen Zunahme der Arbeitslosigkeit. Gerade bei der Gruppe der Jüngeren sind wie in jedem Jahr mit dem Ende der Schulzeit und den Ausbildungsprüfungen mehr Arbeits- und Ausbildungssuchende zu erwarten. Für sie sehe ich jedoch gute Perspektiven: Die Unternehmen suchen in allen Bereichen qualifizierte Fachkräfte sowie Auszubildende für den in Kürze anstehenden Ausbildungsbeginn.“
Die Unternehmen im Kreis Stormarn macht die Agenturchefin darauf aufmerksam, dass die Sonderregelungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld am 30. Juni 2023 auslaufen: „Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld wurde vom Gesetzgeber aufgrund der Corona-Folgen und dann wegen unterbrochener Lieferketten sowie der Auswirkungen steigender Energiepreise beschlossen. Während der Pandemie konnte so die Beschäftigung von in der Spitze über 14.000 Beschäftigten im Kreis Stormarn gesichert werden. Insgesamt ist die Inanspruchnahme im Vergleich der letzten drei Jahre allerdings wieder stark gesunken. Im Mai und jetzt im Juni sind zusammen weniger als zehn Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen.“ 
Damit gelten ab dem 01. Juli 2023 für den Bezug von Kurzarbeitergeld wieder die Voraussetzungen, die vor der Pandemie galten: Es müssen wieder mindestens 30 Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb von einem Arbeitsausfall betroffen sein, bis Ende Juni waren es zehn Prozent in Verbindung mit einem Arbeitsausfall von mehr als zehn Prozent. Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiternehmer können nicht mehr über die Kurzarbeit unterstützt werden. Zudem müssen Betriebe ab Juli zuerst wieder negative Arbeitszeitsalden aufbauen, bevor das Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Das bedeutet, dass Betriebe sowohl bei erstmaligem als auch bei weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden aufbauen müssen. Ist dies ausgeschöpft, kann für darüber hinaus gehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines Arbeitszeitkontos zulässt.

Sozialversicherungspflichtige Stellen


Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Juni 317 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 25 mehr (plus 8,6 Prozent) als im Vormonat. Insgesamt sind aktuell 2.327 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, elf oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 363 Stellen weniger (minus 13,5 Prozent).

Unterbeschäftigung


Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.596. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat bei 4,9 Prozent. Im Juni des Vorjahres betrug sie 4,1 Prozent“, so Wieczorek. 
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine berufsvorbereitende Maßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildungsmarkt: Auch die Ferienzeit nutzen


Bei der Suche nach Auszubildenden für den kommenden Ausbildungsbeginn beginnt für die Unternehmen im Kreis Stormarn jetzt die heiße Phase. Seit Herbst vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur bislang insgesamt 1.371 Ausbildungsstellen gemeldet. Für 664 und damit knapp die Hälfte sind aktuell aber noch keine Auszubildenden gefunden. 
Daher appelliert Agenturchefin Wieczorek an alle Ausbildungssuchenden, insbesondere die Schulabgängerinnen und -abgänger, die sich bislang nicht bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet haben: „Nutzt die Zeit in den Ferien und die Angebote unserer Berufsberatung, um Euch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen zu lassen. Es bestehen auch auf den letzten Metern gute Chancen für den Einstieg in eine Ausbildung.“ 
Auch in den Sommerferien erhalten Jugendliche aus den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg Unterstützung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Unsere Hotline 0 45 31 / 167 - 154 ist in den Ferien aktiv. Genauso bieten unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater auch offene Sprechstunden an: Sie sind in Bad Oldesloe am 03. Juli und 07. August von 8:30 bis 12:30 Uhr und am 27. Juli in Ahrensburg zwischen 9:00 und 14:00 Uhr ansprechbar, ohne dass vorher ein Termin vereinbart werden muss“, so Wieczorek.