Im November weniger Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Bei der Agentur für Arbeit Balingen haben sich in den vergangenen vier Wochen 1.640 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet.

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 73

Bei der Agentur für Arbeit Balingen haben sich in den vergangenen vier Wochen 1.640 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. 1.550 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Der Arbeitslosenbestand ist damit nach dem Rückgang in den zurückliegenden Monaten erstmals wieder leicht gestiegen. Zum Statistiktermin wurden insgesamt 6.800 Arbeitslose gezählt, rund 90 mehr als vor einem Monat.

„Wir verzeichnen im November deutlich weniger Abgänge aus der Arbeitslosigkeit. Deshalb ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen“, so Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit. „Wir bleiben aber unter dem Höchststand im Sommer. Allerdings müssen wir damit rechnen, dass die Zahl über die Wintermonate weiter steigt."

Starker Anstieg zum Vorjahr vor allem wegen des Ukraine-Krieges
Die Arbeitslosenzahlen sind um mehr als ein Fünftel höher als vor einem Jahr. Die größten Anstiege gibt es bei Frauen, Jugendlichen und ausländischen Arbeitslosen. "Nach wie vor macht sich hier vor allem der Zustrom aus der Ukraine bemerkbar. Rund 1.170 ukrainische Arbeitslose werden derzeit von den beiden Jobcentern im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen betreut, überwiegend Frauen und Jugendliche."

Weniger Schwerbehinderte arbeitslos
Diese Woche ist bundesweit als Aktionswoche für Menschen mit Behinderung ausgerufen. Auch die Agentur für Arbeit Balingen richtet ein besonderes Augenmerk auf diese Personengruppe. Die intensiven Bemühungen um diesen Personenkreis tragen Früchte. Obwohl insgesamt der Arbeitslosenbestand höher ist als vor einem Jahr, ist die Zahl der Schwerbehinderten um fast 6 Prozent niedriger. Der Anteil der Menschen mit Behinderung ist damit weiter rückläufig. Rund 390 Schwerbehinderte sind derzeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, 5,8 Prozent aller Arbeitslosen. 


Langzeitarbeitslosigkeit geht zurück
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Der Kreis der arbeitslosen Personen ändert sich ständig. Fortlaufend müssen sich Menschen erstmals oder erneut arbeitslos melden, während andere ihre Arbeitslosigkeit beenden können. Dass der Arbeitsmarkt derzeit trotz einiger ungünstiger Faktoren immer noch robust ist, zeigt sich unter anderem daran, dass von dieser Fluktuation auch jene profitieren, die schon länger als ein Jahr nach einer neuen Arbeitsstelle suchen und damit als langzeitarbeitslos gelten. Im Vergleich zum November 2021 ist ihre Zahl um 225 Personen bzw. 11,2 Prozent zurückgegangen, obwohl insgesamt die Arbeitslosigkeit gestiegen ist. Dennoch gehören dieser Personengruppe weiterhin etwas mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen an.

Entwicklung in den Landkreisen und Geschäftseinheiten
Trotz der um rund 90 Personen höheren Arbeitslosenzahl liegt die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk unverändert bei 3,7 Prozent. Ebenfalls gleich geblieben ist die anteilige Quote im Zollernalbkreis mit 4,0 Prozent. Um ein Zehntel auf 3,3 Prozent ist sie im Landkreis Sigmaringen gestiegen.  

Weiterhin hoher Arbeitskräftebedarf
790 neue Stellenangebote meldeten die heimischen Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Balingen und der Jobcenter Landkreis Sigmaringen und Zollernalbkreis im November. Damit sind seit Jahresbeginn bereits mehr als 9.000 Stellen gemeldet worden. 4.900 freie Stellen hat die Agentur derzeit noch zur Besetzung im Pool.