Arbeitsmarkt zum Jahreswechsel stabil

Saisonübliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

In den letzten vier Wochen des Jahres 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen leicht gestiegen, der Anstieg war jedoch schwächer als für einen Dezember üblich. Mit insgesamt 6.845 Arbeitslosen im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen und einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen ist das alte Jahr auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu Ende gegangen. An Weihnachten waren rund 40 Menschen mehr arbeitslos als im November. 

Zitat:

„Die für die Jahreszeit übliche Verschlechterung der Arbeitsmarktzahlen ist schwächer ausgefallen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre“, zieht Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit, Bilanz. „Im Dezember steigt die Arbeitslosigkeit meistens an, das konnten wir auch in diesem Jahr nicht verhindern. Trotz des zuletzt nur moderaten Anstiegs endet das Jahr 2022 unter dem Einfluss des Zustroms Geflüchteter aus der Ukraine mit einer um fast ein Viertel über dem Vorjahr liegenden Zahl an Arbeitslosen,“, so Traber weiter.

Die Langzeitarbeitslosigkeit geht dagegen weiter zurück und liegt um fast ein Zehntel unter dem Vorjahresniveau. Unternehmen suchen Arbeits- und Fachkräfte angesichts des großen Bedarfs auch im Personenkreis der schon länger als ein Jahr Arbeitslosen.

Arbeitsmarkt verliert insgesamt an Dynamik
Die Dynamik, also die Summe der Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit, geht seit einigen Wochen zurück. Dieser Trend setzte sich im Dezember fort. 1.575 Menschen meldeten sich erstmals oder zum wiederholten Male arbeitslos, nur etwas mehr als 1.520 Personen konnten dagegen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Entwicklung in den Landkreisen und Geschäftseinheiten
Die landesweite Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent. Im Agenturbezirk ist sie etwas höher. Sie beträgt im Dezember 3,8 Prozent, acht Zehntel mehr als vor einem Jahr. Im Landkreis Sigmaringen blieb die Quote unverändert bei 3,3 Prozent, im Zollernalbkreis stieg sie in den vergangenen vier Wochen um ein Zehntel auf 4,1 Prozent (darunter in Albstadt 5,0, in Balingen 3,4 und in Hechingen 3,7 Prozent). 

Arbeitskräftenachfrage zuletzt rückläufig
Im Dezember war Zurückhaltung bei der Einstellungsbereitschaft der Betriebe festzustellen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war um fast 18 Prozent geringer als in den vier Wochen zuvor. 650 Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der beiden Jobcenter Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen im Dezember gemeldet, im ganzen Jahr 2022 fast 9.700 Stellen und damit 6 Prozent weniger als 2021. Die Agentur für Arbeit Balingen hat dennoch zum Jahreswechsel 4.770 gemeldete Stellen im Pool, so viele wie nie zuvor am Ende eines Jahres.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei den Arbeitslosen unterscheidet man jene in der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III, die in der Regel längstens ein Jahr arbeitslos sind und die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung nach dem SGB II, die von den Jobcentern betreut werden. Von den 6.845 Arbeitslosen gehören knapp 3.900 bzw. rund 57 Prozent zum SGB II. Im Zollernalbkreis sind derzeit 2.530 SGB II-Arbeitslose gemeldet, im Landkreis Sigmaringen 1.360. Im SGB III sind 2.950 Personen erfasst, davon 1.860 im Zollernalbkreis und 1.090 im Landkreis Sigmaringen.