Arbeitsmarkt zum Jahresauftakt weiter von Kriegsfolgen geprägt

Arbeitslosigkeit steigt im Januar nicht so stark wie in den meisten Vorjahren

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 4

Zu Beginn des Jahres sind wie immer im Januar deutlich mehr Menschen arbeitslos geworden als Arbeitslose einen Job finden konnten. Zwar haben sich im Januar mit 1.600 kaum mehr Männer und Frauen arbeitslos gemeldet als im Dezember. Da aber nur 1.140 Menschen und damit ein Viertel weniger als in den vier Wochen zuvor ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, stieg insgesamt die Arbeitslosigkeit an. Der Anstieg fiel aber geringer aus als im Durchschnitt der Vorjahre. Zum Berichtstermin im Januar waren 7.290 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 450 bzw. 6,5 Prozent mehr als um die Weihnachtszeit. Die Arbeitslosenquote für den gesamten Agenturbezirk kletterte um 0,2 Punkte auf 4,0 Prozent. 

„Die gestiegene Arbeitslosenzahl ist für uns keine Überraschung. Für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sind in erster Linie saisonale Gründe ausschlaggebend“, erläutert Anke Traber, Leiterin der Agentur für Arbeit in Balingen. „Unsere Zuwachsrate zum Vormonat ist aber niedriger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der Anstieg fällt auch etwas geringer aus als im Landesschnitt“, so Traber weiter. Im Vergleich zum Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um 6,5 Prozent. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit allerdings um ein Viertel gestiegen“, ergänzt Rolf Gehring, Pressesprecher der Agentur für Arbeit. "Das liegt in erster Linie am Zustrom ukrainischer Staatsangehöriger, was sich in der Statistik vor allem bei Frauen, Jugendlichen und Ausländern niederschlägt." 

Zurückhaltung der Arbeitgeber bei der Suche nach Arbeitskräften
Zu Beginn des Jahres hat die Nachfrage nach Arbeitskräften spürbar nachgelassen. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen liegt mit rund 475 deutlich unter dem Dezemberwert und ist auch mehr als ein Drittel niedriger als im Vorjahr. 

Dennoch hat die Agentur für Arbeit noch mehr als 4.650 offene Stellen im Bestand. Das Stellenangebot ist breit gefächert, z. B. in der Lagerwirtschaft mit über 420 und in Metallbearbeitung und Maschinenbau mit jeweils mehr als 300 Stellen.

Entwicklung in den Landkreisen und Geschäftseinheiten
Die Arbeitslosenquote ist in den Geschäftseinheiten des Agenturbezirks um zwei bis drei Zehntel gestiegen. Im Zollernalbkreis beträgt sie jetzt 4,4 Prozent, darunter Albstadt mit 5,2 Prozent, Balingen mit 3,7 Prozent und Hechingen mit 4,0 Prozent. Im Landkreis Sigmaringen stieg die Quote auf 3,5 Prozent.

Im Zollernalbkreis gibt es derzeit insgesamt rund 4.690 Arbeitslose (Albstadt 2.080, Balingen 1.210 und Hechingen 1.400). Davon werden 2.050 von der Agentur für Arbeit und rund 2.640 vom Jobcenter betreut. Im Landkreis Sigmaringen sind 2.610 Arbeitslose registriert, davon 1.220 bei der Agentur für Arbeit und 1.390 beim Jobcenter.