Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Februar 2022

Der Winter hält den Arbeitsmarkt weiter im Griff.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 11

Überblick zum Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bautzen

  • Arbeitslosenzahl im Februar: 19.624 Menschen

    • Veränderung zum Vormonat: +330 Menschen / +1,7 Prozent

    • Veränderung zum Februar 2022: +1.800 Menschen / +10,1 Prozent

  • aktuelle Arbeitslosenquote: 7,2 Prozent

    • Veränderung zum Vormonat: +0,1 Prozentpunkt

    • Veränderung zum Februar 2022: +0,8 Prozentpunkte

  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.709 Stellen

    • Veränderung zum Vormonat: -205 Stellen / -5,2 Prozent

    • Veränderung zum Februar 2022: -1.447 Stellen / -28,1 Prozent

 

Arbeitslosigkeit:

„Aufgrund des anhaltenden Winters stieg die Arbeitslosigkeit im Februar 2023 erneut an, aber geringer als noch im Vormonat. Doch es zeigen sich auch die ersten Frühlingsvorboten: Mehr Menschen als im Januar konnten mit Aufnahme einer neuen Beschäftigung ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden und die Zahl der saisonbedingten Arbeitslosmeldungen ist wieder rückläufig. Diese Entwicklung lässt erkennen, dass die Saisonarbeitslosigkeit in den kommenden Monaten wieder zurückgehen dürfte“, sagt Ilona Winge-Paul, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bautzen.

Im Februar 2023 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen 19.624 Arbeitslose gemeldet, 330 Personen und 1,7 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,2 Prozent und stieg saisonal bedingt um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat.

Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte höher als im Februar 2022. Dieser ungewöhnliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist weiterhin darauf zurückzuführen, dass die Jobcenter die aus der Ukraine geflüchteten Menschen betreuen. So waren im Februar 2023 1.259 gemeldete erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit bei den Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz arbeitslos gemeldet, 37 Personen mehr als im Januar 2023 und 1.224 Personen mehr als im Februar 2022.

Insgesamt registrierten die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz im Bereich der Grundsicherung im Januar 2023 12.558 Arbeitslose. Das sind 247 Personen (+2,0 Prozent) mehr als im Vormonat sowie 1.427 Personen (+12,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren bei der Agentur für Arbeit Bautzen im Februar 2023 7.066 Menschen arbeitslos gemeldet, saisonal bedingt 83 Personen (1,2 Prozent) mehr als im Januar 2023 und 373 Personen (5,6 Prozent) mehr als im Februar 2022.

 

Unterbeschäftigung:

Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 23.458 Personen. Das ist ein Anstieg um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 10,0 Prozent im Vergleich zum Februar 2022. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 83,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Februar 2023 bei 8,5 Prozent.

Im Februar 2023 nahmen 3.834 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil oder standen aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. 429 Personen wurden mit Weiterbildungen gefördert, 543 Menschen nahmen an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung sowie 745 Menschen an Aktivierungsmaßnahmen teil. Ein kleinerer Teil dieser Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos (zum Beispiel wegen Krankheit: 322).

 

Arbeitskräftenachfrage:

Erstmalig seit Oktober 2022 stieg die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen im Februar 2023 gegenüber dem Vormonat um 238 Stellen (+39,7 Prozent) wieder an. Dieser Anstieg verteilt sich auf die überwiegende Mehrzahl der Branchen. Dennoch liegt die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen insgesamt mit 838 immer noch unter dem Niveau des Vorjahres (-18 Stellen / -2,1 Prozent).

Derzeit sind in der Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.709 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, 205 Stellen (-5,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 1.447 Stellen (-28,1 Prozent) weniger als im Februar 2022.

„Die Arbeitgeber sind aufgrund der Inflation, der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und wegen anhaltender Material- sowie Lieferengpässe weiterhin vorsichtiger bei Neueinstellungen“, so Ilona Winge-Paul.

Die meisten Arbeitsstellen sind aktuell in den Bereichen der Arbeitnehmerüberlassung (895), im verarbeitenden Gewerbe (767), im Gesundheits- und Sozialwesen (351), in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (351) sowie im Handel, der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (303).


Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:  

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Im Januar 2023 mussten 65 regionale Betriebe Kurzarbeit neu anzeigen, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste. Hinter den Anzeigen standen 674 Beschäftigte. Das waren 17 Betriebe und 720 Arbeitnehmer weniger als im Dezember 2022.

Im Januar 2023 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus:

  • dem verarbeitenden Gewerbe (15 Anzeigen)
  • dem Gastgewerbe (12 Anzeigen),
  • dem Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (12 Anzeigen)

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2022 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im Oktober 2022 61 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.006 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Das waren 20 Betriebe und 69 Kurzarbeiter weniger als im September 2022. Rechnerisch waren damit im Oktober 2022 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen.