Winter bringt mehr Arbeitslose

• Mehr Menschen saisonbedingt arbeitslos als im Vormonat
• Niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Januar seit über 40 Jahren
• Rekordwert beim Stellenbestand
• Wieder mehr Kurzarbeit

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 3

MerkmalMonatVormonatVorjahresmonatVeränderung zum Vorjahresmonat
Arbeitslose10.0978.66912.245

- 2.148

- 17,5%

Arbeitslosenquote3,9%3,4%4,8%- 0,9%-Punkte

„Wie im Januar üblich, stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt deutlich an. Dieser Anstieg fiel aber deutlich milder aus, als es in einem Januar zu erwarten gewesen wäre und es in den Vorjahren der Fall war. Die Region konnte auf einer guten Basis ins neue Jahr starten. Aktuell sind weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als es in den letzten 40 Jahren in einem Januar der Fall war“, sagt Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.


Zu Beginn des Jahres meldeten sich erwartungsgemäß mehr Menschen nach einer Erwerberstätigkeit arbeitslos als im Vormonat. Überwiegend wurden diese aus saisonalen und witterungsbedingten Gründen arbeitslos und haben bereits einen Termin für die Wiedereinstellung. So kamen die meisten Neumeldungen aus den Berufsbereichen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik und dem Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und  Sicherheit. Der Zugang an Arbeitslosen, sowohl insgesamt als auch aus Erwerbstätigkeit, sank im Vergleich zum Vorjahresmonat aber deutlich. Er liegt auch unter den Werten der Jahre 2019 und 2020. Vermehrte Arbeitsuchendmeldungen waren aus den Gesundheitsberufen zu verzeichnen. Rund 293 Personen waren im Januar arbeitsuchend, im Dezember 2021 gab es 99 Arbeitsuchende aus diesem Berufsbereich.


Auch die Unterbeschäftigung nahm gegenüber dem Vormonat um 1.279 Personen zu und lag bei 13.219. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Unterbeschäftigung allerdings deutlich gesunken. Gegenüber Januar 2021 waren 2.442 Männer und Frauen weniger betroffen. Der Bestand der Unterbeschäftigung liegt inzwischen auch unter dem Niveau des Vorkrisenmonats Januar 2020. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es werden auch Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten. Die Kurzarbeit wird nicht berücksichtigt.


Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging im Vergleich zum Vormonat nur leicht zurück. der Zugang an neuen Arbeitsstellen ist für den Monat Januar außergewöhnlich hoch. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen bleibt damit auf dem sehr hohen Niveau, das er seit Juli 2021 erreicht hatte. Bei den Arbeitgeber-Services gingen insgesamt 1.197 Stellenmeldungen ein, 190 weniger als im Dezember 2020, aber 372 mehr als im Vorjahresmonat. Besonders gesucht waren Mitarbeiter für die Berufsbereiche Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag, für Reinigung sowie für Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege.


Nach aktuellen Daten wurde im Januar für bis zu 822 Personen Kurzarbeit neu angemeldet. Seit November 2021 ist wieder mit ansteigenden Kurzarbeiterzahlen zu rechnen, wenn auch die Rekordwerte des Jahres 2020 nicht mehr zu erwarten sind. Die aktuellsten Hochrechnungen zur tatsächlich eingetretenen Kurzarbeit liegen für September 2021 vor und gehen von 3.416 Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmern in 551 Betrieben aus. Bis 31. März 2022 gelten ein erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld, ein Anspruch auf erhöhte Leistungssätze und Hinzuverdienstmöglichkeiten während der Kurzarbeit.