Erste Frühjahrsboten auf dem regionalen Arbeitsmarkt - Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht, Arbeitskräftenachfrage zieht an, bleibt aber weiter hinter Vorjahr zurück

„Auf dem regionalen Arbeitsmarkt machen sich die ersten Frühjahrsboten bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit ist bereits wieder leicht gesunken. Männer bleiben aber saisonüblich weiter stärker betroffen als Frauen.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 3

Es gelingen wieder deutlich mehr Arbeitsaufnahmen und auch die Stellenmeldungen haben sich gegenüber dem Vormonat verdoppelt. Die Nachfrage bleibt aber auch im achten Monat in Folge unter dem Vorjahreswert“, resümiert Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof.

Wichtig:Die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Bayreuth-Hof im Februar 2023: 
- 73 auf 11.241 (- 0,6 Prozent)
Arbeitslosenquote: - 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 1.235 (+ 12,3 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,9 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen sank von Januar auf Februar leicht um 73 Personen und liegt jetzt bei 11.241. Verglichen mit Februar 2022 waren 1.235 Arbeitslose mehr zu verzeichnen. Bei der Arbeitslosenquote gab es einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 0,5 Prozentpunkte. Während in den Wintermonaten regelmäßig deutlich mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen sind, da diese häufiger in witterungsabhängigen Berufen arbeiten, schwankt die Zahl der arbeitslosen Frauen in der Regel weniger. Deutlich beeinflusst wurde die Arbeitslosigkeit der Frauen während des vergangenen Jahres durch den Zuzug der Geflüchteten aus der Ukraine“, so Peine. Betroffen sind hier zu rund 75 Prozent Frauen. Das ließ den Frauenanteil im Jahresverlauf teilweise auf über 50 Prozent steigen. Mit 4.792 Frauen betrug der Anteil an allen Arbeitslosen im Februar 42,6 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote der Frauen stieg durch die jüngsten Fluchtbewegungen im Jahresverlauf. Üblicherweise liegt die Arbeitslosenquote der Frauen auch in den Sommermonaten unter den Werten der Männer. Vom Juni bis November 2022 stieg diese aber deutlich über die Quote der Männer. Aktuell rangiert die Arbeitslosenquote der Frauen mit 4,0 Prozent wieder unterhalb der Arbeitslosenquote der Männer mit 4,8 Prozent. „Unter den Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind Frauen mit rund 45 Prozent deutlich weniger vertreten als Männer. Herausforderungen, wie zum Beispiel Kinder während der Arbeitslosigkeit allein zu erziehen, sind aber weiterhin Frauenthemen. Rund 90 Prozent der alleinerziehenden Arbeitslosen sind Frauen“, erklärt der Agenturleiter. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank erfreulicher Weise gegenüber Februar 2022 um 9 Prozent auf 2.432. Der Anteil der Frauen und Männer an den Langzeitarbeitslosen entspricht etwa ihrem Anteil an allen Arbeitslosen.

Im Februar waren in der Region 2.905 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 1.078 von ihnen sind arbeitslos.

Umfassender als die Arbeitslosigkeit bildet die Unterbeschäftigung alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Zusätzlich werden hier Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder an Integrationskursen teilnehmen. Nicht berücksichtigt wird dabei die Kurzarbeit. 15.133 Personen waren von Unterbeschäftigung betroffen, 178 mehr als im Vormonat und 1.996 mehr als im Februar 2022.

Die Arbeitskräftenachfrage zog im Februar wieder deutlich an. Mit 1.808 neuen Meldungen verdoppelten sich die Stellenzugänge gegenüber dem Vormonat. Es gingen aber 143 Stellen weniger ein als im Vorjahresmonat.
Sebastian Peine: „Auch auf der Nachfrageseite kündigt sich der Frühjahrsaufschwung an. Mit nahezu 300 neuen Stellenangeboten zeigte sich im Gesundheits- und Sozialwesen aktuell der größte Bedarf an Mitarbeitenden. Im Verarbeitenden Gewerbe und bei den sonstigen wirtschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Handel wurde ebenfalls sehr rege Personal gesucht. Erstmals seit März 2021 liegt allerdings der Stellenbestand wieder unter dem Vorjahreswert. Mit 8.132 Stellen ist das Arbeitsplatzangebot im Agenturbezirk Bayreuth-Hof aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Zum Vergleich: Im Februar 2019 waren rund 5.600 Stellen im Pool“.


Überblick nach Regionen 

Stadt Bayreuth 

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 2 auf 2.076 (+ 0,1 Prozent)
Arbeitslosenquote: gleichbleibend bei 5,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 302 (+ 17,0 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,4 Prozent

Landkreis Bayreuth 

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: - 2 auf 2.206 (- 0,1 Prozent)
Arbeitslosenquote: gleichbleibend bei 3,7 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 361 (+ 19,6 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,0 Prozent

„Im Bayreuther Raum gab es im Februar zwar viel Bewegung auf dem lokalen Arbeitsmarkt, diese schlug sich aber in den aktuellen Bestandszahlen nicht nieder. So waren im Stadtgebiet Bayreuth 2.076 Arbeitslose zu verzeichnen, 2 mehr als im Vormonat. Gegenüber Februar 2022 gab es 302 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote blieb konstant bei 5,1 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 4,4 Prozent.
Im Landkreis Bayreuth gab es gegenüber Januar 2 Arbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 361 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote bleib auch hier konstant und lag bei 3,7 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Wert von Februar 2022“, so die Monatsbilanz von Agenturchef Sebastian Peine.
Auch in Stadt und Landkreis Bayreuth waren witterungsbedingt mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Bewegungen waren saisonal geprägt. Während sich bereits erste Saisonkräfte wieder in ihren Betrieb abmelden, werden andere auch im Februar noch vorübergehend arbeitslos. Wie auch im gesamten Agenturbezirk liegt der Anteil der Männer an allen Arbeitslosen bei rund 57 Prozent. Gut ausgebildete Fachkräfte bleiben nicht lange arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr war die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen am günstigsten. Ihre Zahl ging um 7 Prozent auf 851 zurück. Im Februar waren 1.041 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 457 von ihnen sind arbeitslos.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war deutlich größer als im Januar und lag auch über der des Vorjahresmonats. Mit 707 Stellenzugängen gab es 339 Stellenmeldungen mehr als im Januar und 23 mehr als im Februar 2022. Der größte Bedarf kam aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie dem Dienstleistungsbereich.


Stadt Hof

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: - 77 auf 1.456 (- 5,0 Prozent)
Arbeitslosenquote: - 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 109 (+ 8,1 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 5,6 Prozent

Landkreis Hof

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: - 17 auf 1.984 (- 0,8 Prozent)
Arbeitslosenquote: - 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 164 (+ 9,0 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,6 Prozent

In Stadt und Landkreis Hof war die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls rückläufig. Im Stadtgebiet waren 1.456 Personen arbeitslos, 77 weniger als im Vormonat. Gegen-über dem Vorjahr waren es 109 mehr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Prozent-punkte auf 6,0 Prozent zurück. Im Februar 2022 lag die Quote noch bei 5,6 Prozent.
Im Landkreis Hof sank die Zahl der Arbeitslosen auf 1.984. Das waren 17 weniger als im Vormonat und 164 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, gegenüber Februar des Vorjahres waren das 0,3 Prozentpunkte mehr.
„Insbesondere im Landkreis Hof ist der Saisonausschlag deutlicher zu spüren als im Agenturbezirk insgesamt. Der Anteil der Männer an allen Arbeitslosen liegt hier nur knapp unter 60 Prozent. Auch im Raum Hof konnten die ersten Saisonarbeitslosen wieder ihre Arbeit aufnehmen. Insgesamt zeigt sich der lokale Arbeitsmarkt für Fachkräfte, aber auch im Helferbereich sehr aufnahmefähig. Der positive Trend bei der Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit setzt sich fort. Gegenüber Februar 2022 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 11 Prozent auf 733 gesunken“, erklärt Sebastian Peine, Leiter der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof. Im Februar waren 1.047 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 334 von ihnen sind arbeitslos.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften zog im Raum Hof gegenüber dem Vormonat wieder kräftig an. 577 neue Stellen wurden gemeldet. 300 mehr als im Vormonat, aber 107 weniger als im Februar 2022. Den größten Bedarf hatte dabei der Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt in der Arbeitnehmerüberlassung sowie das Gesundheits- und Sozialwesen, das Verarbeitende Gewerbe und der Handel. 


Landkreis Kulmbach

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: - 22 auf 1.570 (- 1,4 Prozent)
Arbeitslosenquote: - 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 165 (+ 11,7 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,4 Prozent

„Im Landkreis Kulmbach ging die Zahl der Arbeitslosen im Februar wieder leicht zu-rück. 1.570 Kulmbacher waren von Arbeitslosigkeit betroffen, 22 weniger als im Januar. Gegenüber Februar 2022 waren es 165 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch in Kulmbach waren saisonbedingt mehr Männer arbeitslos, ihr Anteil lag bei rund 57 Prozent.“, so die Februarbilanz von Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof.
Die Anzahl der Arbeitslosen mit Wiedereinstellungszusage ist im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Während vereinzelt Neumeldungen von Malerhelfern und Berufskraftfahrern erfolgten, wurden andere Kräfte zur Abarbeitung von Aufträgen kurzfristig von ihren früheren Arbeitgebern zurückgerufen. Erfahrungsgemäß erfolgen allerdings danach erneut saisonbedingte Meldungen. Absolventen dreieinhalbjähriger Berufsausbildungen kamen auf die Arbeitsagentur zu. Fast alle haben schon einen neuen Arbeitgeber gefunden oder wollen sich neu orientieren und sind nur für kurze Zeit arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank erfreulicher Weise gegenüber Februar 2022 um 8 Prozent auf 374.
Im Februar waren 362 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 129 von ihnen sind arbeitslos.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften legte kräftig zu. Mit 204 neuen Stellen gingen 100 Neumeldungen mehr ein als im Januar. Gegenüber Februar 2022 waren es 50 weniger. Der größte Bedarf kam aus dem Bereich der Zeitarbeit sowie den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Hier gibt es Stellenzugänge für kaufmännische Fachkräfte, vornehmlich mit fundierten Buchhaltungskenntnissen. Im Gesundheits- und Sozialwesen werden händeringend medizinisches Fachpersonal sowie Verstärkung für Erzieher/innen, Heilerziehungs- und Kinderpfleger/innen gesucht. Auch Baubetriebe suchen weiterhin Fachkräfte für die neue Saison. Gute Einstellungschancen bestehen auch im Bereich Sanitär, Heizung, Klima. Insgesamt zeigen sich die Unternehmer wegen der Entspannung auf dem Energie-markt etwas zuversichtlicher als noch vor wenigen Monaten.


Landkreis Wunsiedel

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: + 43 auf 1.949 (+ 2,3 Prozent)
Arbeitslosenquote: + 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 134 (+ 7,4 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,7 Prozent 

„Anders als in den meisten anderen Regionen des Agenturbezirks legt die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Wunsiedel saisonbedingt nochmals etwas zu. Im Februar waren 1.949 arbeitslos gemeldete Personen zu verzeichnen, 43 mehr als im Januar und 134 mehr als im Februar vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Im Februar 2022 lag sie bei 4,7 Prozent“, erklärt Sebastian Peine, Leiter der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof.
Gegenüber dem Vorjahr hält die positive Entwicklung beim Personenkreis der Langzeitarbeitslosen an. Ihre Zahl sank um 13 Prozent auf 474.
„Die Bewegungen auf dem lokalen Arbeitsmarkt waren durchwegs saisonal geprägt. Neben weiteren witterungsbedingten Arbeitslosmeldungen konnten auch erste Saisonkräfte wieder mit der Arbeit beginnen. Insgesamt gelang es bei sinkenden Zugängen wieder deutlich mehr Personen, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden, als in den Vormonaten“, so Peine weiter.
Im Februar waren 455 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter registriert. 158 von ihnen sind arbeitslos.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im Landkreis Wunsiedel gegenüber dem Vormonat wieder mehr als verdoppelt. Dem Arbeitgeber-Service wurden im Februar 320 neue offene Stellen gemeldet, 178 mehr als im Januar und nur 9 weniger als im Februar des Vorjahres. Die größte Nachfrage kommt mit 125 Stellenzugängen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt in der Arbeitnehmerüberlassung, aber auch das Verarbeitende Gewerbe sucht über alle Wirtschaftszeige und Berufe hinweg rege Personal.