Gemeinsame Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, IHK Köln und Kreishandwerkerschaft Bergisches Land

Agentur für Arbeit: Ausbildungsmarkt bietet viele Chancen

Handwerk spielt auch in Zukunft eine wichtige und zentrale Rolle

IHK Köln: Ausbildungsmarkt lebt wieder auf

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 23

        

 

 

Die wirtschaftliche und die demographische Entwicklung zeigen nach wie vor Auswirkungen auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die sich bis zum 31.03.2023 (Halbjahresbilanz) auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, hat sich zwar stabilisiert. Auf der Stellenseite haben die Unternehmen demgegenüber erneut mehr Ausbildungsplätze an die Agentur für Arbeit gemeldet als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr.

Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur (Oberberg, Rhein-Berg und Leverkusen) haben die Arbeitgeber insgesamt 3.044 Berufsausbildungsstellen an die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach gemeldet. Das sind 120 (4,1 Prozent) mehr als im Vorjahr (2.924) und sogar 350 Stellen (13,0 Prozent) mehr als zum 31.03.2021. Gleichzeitig haben in 2023 2.801 Bewerber/innen für eine Ausbildungsstelle die Dienste der Agentur in Anspruch genommen - 24 oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr (2.777). Damit hat sich die rückläufige Entwicklung aus dem Vorjahr etwas stabilisiert. Derzeit gibt es noch 1.539 unversorgte Bewerber/innen, 37 oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Parallel dazu sind noch 2.030 Ausbildungsstellen unbesetzt - 179 oder 9,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstelle kommen aktuell 93 Bewerber/innen – 2022 waren es 96 und im Jahr 2021 waren es noch 106.

Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: „Die Entwicklungen in Rhein-Berg & Leverkusen sind grundsätzlich positiv. So ist sowohl die Zahl der Bewerber/innen als auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen in beiden Regionen gestiegen. Die Unternehmen versuchen, den hohen Fachkräftebedarf unter anderem durch eine verstärkte Ausbildung zu decken. Was leider ein wenig fehlt, ist die Passung zwischen den gewünschten und den angebotenen Ausbildungsstellen. Dies führt dazu, dass sowohl die Zahl der unversorgten Bewerber/innen als auch die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen derzeit über dem Vorjahr liegen.“

 

Jugendliche/Eltern im RBK:

Bitte Kontaktdaten per Mail senden an: berufsberatung.151@arbeitsagentur.de
 

Kontakt für Arbeitgeber im RBK: 02202 9333 600

 

Jugendliche/Eltern in LEV:

Bitte Kontaktdaten per Mail senden an: berufsberatung.152@arbeitsagentur.de

 

Kontakt für Arbeitgeber in LEV: 0214 8339 200

 

Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden bislang 862 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 51 oder 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 605 unbesetzt – 90 oder 17,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 1.050 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 141 oder 15,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 563 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 83 oder 17,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstelle kommen aktuell 122 Bewerber/innen – 2022 waren es 113 – 2021 noch 143.

 

In Leverkusen wurden bislang 664 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind fünf oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 465 unbesetzt – 55 oder 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 681 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 32 oder 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 363 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind drei oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auf 100 betriebliche Ausbildungsstelle kommen aktuell 106 Bewerber/innen – 2022 waren es 99 – 2021 noch 94.

Kreishandwerkerschaft Bergisches Land:

 

Das Handwerk spielt auch in Zukunft eine wichtige und zentrale Rolle

Konkrete Zahlen nennt die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land zum Start des Ausbildungsjahres 2023 ganz bewusst nicht, auch wenn sich momentan im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus bei den eingetragenen Ausbildungsverträgen abzeichnet. „Valide Zahlen zu nennen, ist schwierig, da wir uns bei den Abschlüssen von Ausbildungsverträgen gerade im Frühjahr in einem dynamischen Prozess befinden. Das heißt, dass schon morgen zusätzliche Ausbildungsverträge abgeschlossen worden sein können. Es ist in diesem Bereich also nur eine Momentaufnahme möglich.“, erläutert Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Er zeigt sich aber vorsichtig optimistisch, was die Zahlen betrifft

Aktuell sieht es für den potentiellen Nachwuchs im Handwerk sehr gut aus: In der Lehrstellenbörse der Kreishandwerkerschaft (https://www.handwerk-direkt.de/lehrstellenboerse.aspx) gibt esrund 300 freie Ausbildungsplätze im Rheinisch-Bergischen Kreis, in Leverkusen und in Oberberg.

Virtuelle Realität, alternative Antriebssysteme und vor allem die Energiewende und der Klimaschutz – in den nächsten Jahren warten große Herausforderungen und das Handwerk spielt dabei eine wichtige und zentrale Rolle. In allen entscheidenden Zukunftsbereichen wird das Handwerk gebraucht. Der Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften wird dementsprechend weiter steigen. Gerade junge Menschen, die sich beispielsweise für den Klimaschutz einsetzen, sind im Handwerk richtig aufgehoben, da hier eine maßgebliche Weichenstellung stattfindet und man aktiv mitwirken kann. Exemplarisch seien hier nur Wärmepumpen, E-Autos und erneuerbare Energie genannt.

„Die Auswirkungen der Pandemie und der schreckliche Krieg in der Ukraine zerren an unser aller Nerven – eine gewisse Erschöpfung ist manchmal schon greifbar. Dass sich dies auf den Ausbildungsmarkt überträgt, gilt es mit aller Kraft zu verhindern.“, fasst Otto die Lage zusammen und appelliert an alle Handwerksbetriebe, weiter auszubilden und jungen Menschen eine Chance zu geben – auch wenn das Ausbilden nicht immer leicht sei. „Trotz aller Hürden und Spannungen: Wir müssen weitermachen, weiter ausbilden und uns gegenseitig eine Chance geben! Das Ausbildungsjahr 2023 braucht Ausbildungsbetriebe mit Visionen und Mut und es braucht Jugendliche bzw. junge Erwachsene mit Neugierde und Enthusiasmus.“, wirbt Hauptgeschäftsführer Otto für eine duale Ausbildung im Handwerk.

 

IHK Köln: Ausbildungsmarkt lebt wieder auf

Weitere Erholung erwartet – Praktika und Berufsorientierung endlich wieder ohne Einschränkungen möglich

Von der Rückkehr zum regulären Unterrichtsbetrieb an den Schulen profitiert auch der Ausbildungsmarkt. „Wir können an den Gesamt-Zahlen zum Ausbildungshalbjahr ablesen, dass Praktika und Berufsorientierung an den Schulen endlich wieder uneingeschränkt möglich sind“, freut sich Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK Köln. Bislang wurden im Bezirk der IHK Köln 1.204 neue Ausbildungsverträge in den insgesamt fast 200 Berufen in Industrie, Handel und Dienstleistung vereinbart, rund 9,3 Prozent oder 102 Verträge mehr als zum Vorjahresstichtag

„Schülerinnen und Schüler aller Schulformen können sich endlich wieder ein viel besseres Bild von den Aufgaben und Anforderungen der Dualen Ausbildung in den regionalen Unternehmen machen“, so der IHK-Bildungsexperte. Er sieht beim Ausbildungsmarkt für die nächsten Wochen sogar „noch Luft nach oben“ – auch weil vergangene Woche nochmal mehr als 1.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz zum Azubi-Speeddating von IHK Köln und Agentur für Arbeit ins RheinEnergie-Stadion kamen. Die Nachfrage treffe bei den Unternehmen auf ein „weiterhin großes und breites Angebot an freien Ausbildungsstellen in allen Regionen“, so Carsten Berg weiter.

In Rhein-Berg 87 neue Ausbildungsverträge in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsberufen vereinbart, in Leverkusen 66

Von den bislang registrierten 1.204 neuen Ausbildungsverträgen für das Ausbildungsjahr 2023/2024 wurden 655 in der Stadt Köln abgeschlossen, 83 Verträge oder 14,5 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresstichtag. Zuwächse gab es auch im Oberbergischen Kreis (234 Ausbildungsverhältnisse – plus 21 Verträge oder plus 9,9 Prozent) und im Rhein-Erft-Kreis (162 Verträge, sieben mehr als im Vorjahresvergleich). In Leverkusen wurden 66 Verträge (fünf weniger) und im Rheinisch-Bergischen Kreis 87 neue Ausbildungsverhältnisse geschlossen (vier weniger). Die leichten Rückgänge würden aber bestimmt noch aufgeholt, ist IHK-Ausbildungsexperte Carsten Berg überzeugt: „Wir rechnen damit, dass sich auch in Leverkusen und im Rheinisch-Bergischen Kreis die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge im zweiten Quartal erholt haben wird.“

Insgesamt profitierten im IHK-Bezirk industriell-technische Berufe (plus 59 Verträge) bislang etwas mehr von der Erholung als kaufmännische (plus 43 Verträge).

Die IHK Köln unterstützt auch weiterhin Schülerinnen und Schüler auf Lehrstellen- und Betriebe auf Azubisuche, unter anderem mit ihren Bewerbertagen (www.ihk.de/koeln/Bewerbertage). Auf der Website sind auch die Ansprechpartnerinnen und -partner der IHK Köln zu finden.

TOP 10 der Berufe LEV (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach)

 

 

 

TOP 10 der Berufe RBK (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach)