Quantitativ scheint der Ausbildungsmarkt in der Region relative ausgeglichen. Jedoch ergeben sich auch 2023 sowohl regionale Unterschiede als auch Ungleichgewichte bei den gewünschten und den angebotenen Ausbildungsberufen.
Insgesamt haben 3.849 Bewerber/innen um eine Ausbildungsstelle die Dienste der Agentur in Anspruch genommen. Dies sind 43 oder 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr um diese Zeit. Gleichzeitig haben die Arbeitgeber der Region der Agentur für Arbeit insgesamt 3.767 Berufsausbildungsstellen bis Ende September gemeldet. Das sind 35 (0,9 Prozent) weniger als im Vorjahr. Aktuell gelten noch 377 Bewerber/innen als unversorgt, das sind 114 (43,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sind noch 447 Ausbildungsstellen unbesetzt. 15 oder 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Zitat:„Auf den ersten Blick scheint das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf der Ebene der Gesamt-Agentur relativ ausgeglichen“, so Pascal Sahlmen, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Betrachtet man die einzelnen Regionen, sind jedoch Unterschiede erkennbar. In Leverkusen und im Rheinisch-Bergischen Kreis gibt es mehr Bewerber/innen als Ausbildungsstellen. In Leverkusen ist die Zahl der Bewerber/innen gestiegen, während die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen leicht gesunken ist. Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind sowohl die Bewerberzahlen als auch die Zahl der Ausbil-dungsstellen leicht gestiegen. Im Oberbergischen Kreis ist es umgekehrt: Die Zahl der ge-meldeten Stellen ist – genauso wie die der gemeldeten Bewerber/innen – leicht gesunken. Hier Jugendliche und Unternehmen gut zusammen zu bringen, ist eine große Aufgabe, die wir mit unseren Netzwerkpartnern – allen voran den Kammern – weiter voranbringen wollen.“
Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service der Agentur vor Ort stehen für Fragen zur Verfügung – einfach anrufen oder über unsere Internetseite einen Beratungstermin vereinbaren.
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Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden 1.109 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 30 Stellen oder 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 141 unbesetzt – zwei oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 1.413 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Das sind 49 Jugendliche oder 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr um diese Zeit. 146 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 40 Jugendliche oder 37,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
In Leverkusen wurden 833 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 27 Stellen oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 80 unbesetzt – sieben oder 8,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 984 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 81 Jugendliche oder 9,0 Prozent mehr als im Vorjahr. 110 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 22 Jugendliche oder 25,0 Prozent mehr als im Vorjahr.
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land: Rhein-Berg/Leverkusen
Ausbildungsjahr 2023 - Rhein-Berg/Leverkusen
Die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für das Handwerk in der Region ist insgesamt zufriedenstellend. Bis zum Stichtag Ende September/Anfang Oktober gab es in Leverkusen knapp unter 10 Prozent weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge, im Rhei-nisch Bergische Kreis dagegen rund 9 Prozent mehr abgeschlossene Lehrverträge als im Vergleich zum Vorjahr. Verteilt auf die Vielzahl der angebotenen Ausbildungsberufe im Handwerk ist das Ergebnis für Leverkusen jedoch keine besorgniserregende Zahl.
Alle Initiativen, wie Berufsfelderkundungen, Ausbildungs- und Berufsorientierungsmessen etc., die in diesem Jahr wieder komplett ohne Einschränkungen stattfinden konnten, haben den Jugendlichen ganz praktisch vor Augen geführt, welche Vielfalt das Handwerk in der Re-gion zu bieten hat. Viele der großen Ausbildungsmessen finden in den Wochen und Monaten nach den Sommerferien statt, so dass sich fürs nächste Ausbildungsjahr 2024 zeigen wird, wie erfolgreich die Werbung um eine duale Ausbildung im Handwerk war. „Wir sind da sehr optimistisch, dass die Bemühungen unserer Betriebe zusammen mit uns im nächsten Jahr weiter gute bis sehr gute Früchte tragen werden“, so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Marcus Otto.
Rhein-Berg/Leverkusen
Ein sattes Plus können in diesem Jahr die Ausbildungsberufe verzeichnen, die sich auch mit den Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz und Energiewende oder Digitalisierung befassen. Dazu gehören vor allem die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder auch die Elektroniker. Die Zahlen der abgeschlossenen Ausbildungsverträge seien hier wie eine kleine Rakete nach oben geschossen, fasst Marcus Otto die Zahlen zusammen. Ge-rade diese Zukunftsthemen beschäftigen die jungen Menschen und machen deutlich, wie wichtig es sei, weit in die Zukunft zu schauen, gerade was die Wahl des Berufes betrifft, mit dem man seinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten könne. Hier ist das Handwerk gut aufgestellt und es wird entsprechend ausgebildet.
Zu den weiteren Gewinnern in Rhein-Berg und Leverkusen gehören die Ausbildungsberufe Tischler, Maler und Lackierer sowie Zimmerer. Gerade der Beruf der Zimmerer kann als eine Renaissance des Bauberufs gesehen werden. Es sei extrem positiv zu bewerten, dass die Jugend erkannt habe, dass es sich um einen anspruchsvollen und spannenden Beruf handle, der einen in jedem Fall weiterbringe – und das überall auf der Welt, freut sich Otto.
Weniger Ausbildungsverträge in Rhein-Berg und Leverkusen werden dagegen verzeichnet bei den Friseuren, bei den Maurern, den Kraftfahrzeugmechatronikern. Bei den Ausbildungs-berufen im Lebensmittelhandwerk sieht es auch in diesem Jahr eher mau aus. Weiterhin ge-rät die Vielfalt der Handwerksberufe ein wenig in Schieflage und immer noch drohen an den „Rändern“ heimlich still und leise Berufsbilder verloren zu gehen. Zwar gäbe es in diesem Ausbildungsjahr wieder ein leichtes Plus bei den Fleischereifachverkäufern, die Fleischer selber verzeichnen aber ein leichtes Minus, nennt Marcus Otto ein Beispiel.
An die Handwerksbetriebe appelliert Marcus Otto genauso wie an den potentiellen Nach-wuchs: „Auch wenn die wirtschaftliche Lage gerade schwierig und ungewiss ist, als Hand-werk sind wir gut aufgestellt! Wir können in der dualen Ausbildung im Handwerk mit Qualität punkten!“
IHK Köln: Erstmals seit der Pandemie wieder mehr als 8.000 neue Azubis in IHK-Berufen
Starke Zuwächse in Rhein-Berg und Leverkusen – 8.017 neue Ausbildungsverträge im IHK-Bezirk
Deutliche Trendwende am Ausbildungsmarkt: Die Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk Köln konn-ten wieder mehr neue Azubis unter Vertrag nehmen. Im Bezirk der IHK Köln, also in Köln, Lever-kusen, im Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis, wurden bis Ende September 2023 8.017 neue Ausbildungsverträge in den verschiedenen rund 150 IHK-Berufen vereinbart. Das sind 454 Verträge oder sechs Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag.
Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK Köln: „Erstmals seit Corona wurde die 8.000er-Marke wieder geknackt. Das sind gute Nachrichten für die Ausbildungsbetriebe und ein wichtiger Schritt für die Wirtschaft, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Viele Un-ternehmen haben noch bis nach den Sommerferien Stellen besetzt. Und auch jetzt ist es noch nicht zu spät, ins Ausbildungsjahr 2023 zu starten. Wer also zum Beispiel seinen gewünschten Studienplatz doch nicht bekommen hat, sollte sich auf dem Ausbildungsmarkt zeigen. Die Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz sind immer noch sehr gut.“
Zum Stichtag 30.09.2023 waren im Rheinisch-Bergischen Kreis genau 579 neue Ausbildungsver-träge eingetragen – über zehn Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. In Leverkusen kletterte die Zahl der neuen Azubis um sechs Prozent auf 634. Hier profitierten in erster Linie industriell-technische Berufe. In Rhein-Berg dagegen legte diese Sparte ähnlich zu wie die Zahl der Verträ-ge in kaufmännischen Qualifikationen.
Die Ergebnisse aus dem IHK-Bezirk (im Vergleich zum Vorjahresstichtag) im Überblick:
Köln 4.486 Ausbildungsverträge (plus 6,3 Prozent oder plus 267 neue Verträ-ge)
Leverkusen 634 Ausbildungsverträge (plus 6,0 Prozent / plus 36 Verträge)
Oberbergischer Kreis 1.031 Ausbildungsverträge (plus 6,7 Prozent / plus 65 Verträge)
Rhein-Erft-Kreis 1.287 Ausbildungsverträge (plus 2,4 Prozent / plus 30 Verträge)
Rheinisch-Bergischer
Kreis 579 Ausbildungsverträge (plus 10,7 Prozent / plus 56 Verträge)
„Innerhalb von NRW hat der Ausbildungsmarkt in der IHK-Region Köln mit sechs Prozent den stärksten Zuwachs verbucht. Im Landesdurchschnitt stieg die Zahl der neuen Ausbildungsverträ-ge nur um 3,3 Prozent“, so Berg weiter. Und ergänzt: „Die Unternehmen suchen weiterhin moti-vierte Bewerberinnen und Bewerber für ihre angebotenen Ausbildungsplätze. Wer eine Ausbil-dung gemacht hat, gehört in Zeiten des Fachkräftemangels zu den gefragten Spezialisten.“ Für besonders motivierte Jugendliche hat der IHK-Ausbildungsexperte ein spezielles Angebot: „Schü-lerinnen und Schüler mit Fachoberschulreife können ihr Fachabi zusammen mit einer Ausbildung machen. Wer unbedingt die Berechtigung zum Studium an einer FH haben möchte, kann sich das gleichzeitig mit einer Berufsausbildung erarbeiten, spart viel Zeit und verdient dabei auch noch Geld.“
Die Ausbildungsstellenvermittlung der IHK Köln unterstützt Betriebe und Jugendliche auch weiterhin bei Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung per WhatsApp (0173 5487517) oder Mail (passgenau@koeln.ihk.de).
TOP 10 der Berufe RBK (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach)
Gemeldete Ausbildungsstellen
Bewerberinnen & Bewerber
TOP 10 der Berufe LEV (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach)
Gemeldete Ausbildungsstellen
Bewerberinnen & Bewerber