Der Arbeitsmarkt im Januar 2022 (Kreis Gütersloh)

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 12

Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld:

„Die Arbeitslosenzahl im Kreis Gütersloh ist – wie jeden Januar – gestiegen. Sie liegt nun bei 7.863 Personen und damit aber deutlich unter den Werten von Januar 2021, Januar 2020 und sogar auch Januar 2019. Damals waren im Kreis Gütersloh noch 8.435 Personen arbeitslos gemeldet.

Der robuste Arbeitsmarkt in Gütersloh spiegelt sich besonders in 3 Bereichen wider. Die Zahl der Personen, die Arbeitslosengeld I beziehen, ist um 33,5 Prozent gesunken, die Jugendarbeitslosigkeit um 29,2 Prozent geringer und die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahren um 15,7 Prozent niedriger.

Zudem meldeten entgegen den Erwartungen weniger Unternehmen Kurzarbeit an.

Kurzarbeit

Im Januar 2022 wurden von Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh nach vorläufigen Daten 65 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In den Anzeigen werden 699 Personen genannt, die potenziell von Kurzarbeit betroffen sind. Im Vergleich zum Vormonat sind das 4 Anzeigen und 209 potentiell betroffene Personen weniger.

Hochgerechnete Zahlen zur realisierten Kurzarbeit im Kreis Gütersloh liegen nun für August 2021 vor. Es geht bei den Daten um die bereits abgerechnete Kurzarbeit von der tatsächlich durchgeführten Kurzarbeit. Demnach arbeiteten im Kreis Gütersloh im August 2021 3.951 Personen in 565 Betrieben kurz. Die Kurzarbeit war im August somit den sechsten Monat in Folge rückläufig.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Januar 2022. Insgesamt sind 7.863 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 263 Personen oder 3,5 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen dagegen um 1.995 Personen bzw. 20,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar 2022 bei 3,7 und somit 0,9 Prozent geringer als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind aktuell 3.443 Personen gemeldet. Die Zahl steigt zum Vormonat um 241 Personen bzw. 7,5 Prozent. Vor einem Jahr bezogen dagegen noch 1.738 Personen oder 33,5 Prozent mehr Arbeitslosengeld I.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Grundsicherung erhalten 22 Arbeitslose bzw. 0,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich vor einem Jahr sind dies aber 257 Personen bzw. 5,5 Prozent weniger. Insgesamt zählen 4.420 Personen und damit 56,2 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis Gütersloh zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

633 Arbeitslose sind im Januar im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Im Vergleich zu Dezember sind dies 35 Personen bzw. 5,9 Prozent mehr. Im Januar 2021 waren dagegen 261 junge Menschen bzw. 29,2 Prozent mehr arbeitslos.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt im Vergleich zum Vormonat um 44 Personen bzw. 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind es allerdings 509 Arbeitslose bzw. 15,7 Prozent weniger. Insgesamt sind 2.734 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Gütersloh im Januar 2022 gestiegen. 3.277 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 85,4 Prozent (2.800 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit Dezember sind dies 26 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Januar 2021 sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen dagegen um 237 Personen.

Stellenangebote

Die Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 530 neue Stellen gemeldet und somit 81 weniger als im Monat zuvor. Insgesamt sind im Kreis 4.200 Stellen vakant. Dies sind 117 mehr als im Dezember und 977 mehr als im Januar 2021.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar 2022 erneut gestiegen. Aktuell sind 58.907 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Personen, die im Januar neu arbeitslos gemeldet wurden, ist im Verhältnis zum Vorjahresmonat um -1.816 Personen gesunken. Im Januar 2022 sind 11.043 neue Arbeitslosmeldungen bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe erfolgt.

Ein Anstieg des Bestandes an arbeitslosen Personen ist im Januar eines Jahres saisonüblich und fällt in diesem Jahr mit +4,0 Prozent geringer aus, als zu erwarten gewesen wäre. So stieg in den vergangenen fünf Jahren die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar durchschnittlich um 6,6 Prozent. Der Bestand an Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe ist in diesem Monat der niedrigste Wert der letzten fünf Jahre.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Beginn der Pandemie stark angestiegen und beträgt aktuell 26.317. Das sind 4.772 Menschen oder 22,1 Prozent mehr als im Januar 2020. Im vergangenen Jahr war ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. So die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind aktuell -1.049 Menschen oder -3,8 Prozent niedriger als im Januar 2021. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt, steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen tendenziell an und liegt aktuell bei 44,7 Prozent (Januar 2021: 39,3%, Januar 2020: 34,4%).

Die Entwicklung der offenen Stellen, welche durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen angeboten werden können, verläuft weiterhin sehr erfreulich. Im Januar 2022 wurden durch die Arbeitgeber in OWL 4.311 freie Stellen neu gemeldet. Dies entspricht einem Plus zum Vorjahr von +1.035 Stellen oder +31,6 Prozent. Auch der Bestand an freien Stellen stieg weiter an und liegt mit aktuell 25.614 Stellen deutlich über dem Wert des Vorjahres und sogar 41,6 Prozent über dem Niveau des Januar 2020, dem Vergleichsmonat aus den Vorjahren, welcher noch nicht unter dem Einfluss der Pandemie stand.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,5 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,0 Prozent), Detmold (5,2 Prozent) und Bielefeld (5,8 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Vormonat 5,0 %, Vorjahr 6,1 %).

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