Der Arbeitsmarkt im März 2022 (Kreis Gütersloh)

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 34

Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld:

„Der Arbeitsmarkt im Kreis Gütersloh befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen erneut leicht gesunken. Waren es im Februar 2022 noch 7.768 Arbeitslose, so sinkt die Zahl nun auf 7.673 Personen. Dabei fällt auf, dass die Arbeitslosenzahlen in allen Personengruppen gefallen sind. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent.

Der Arbeitsmarkt erholt sich folglich sowohl von den pandemiebedingten Auswirkungen, als von den saisonal-typischen Schwankungen der Wintermonate, da viele Betriebe ihre Beschäftigten über den Winter freistellen, um sie dann anschließend weiter zu beschäftigen.“

Kurzarbeit

Im März 2022 wurden von Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh nach vorläufigen Daten 59 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In den Anzeigen werden 685 Personen genannt, die potenziell von Kurzarbeit betroffen sind. Im Vergleich zum Vormonat sind das 24 Anzeigen und 77 potentiell betroffene Personen weniger.

Hochgerechnete Zahlen zur realisierten Kurzarbeit im Kreis Gütersloh liegen nun für Oktober 2021 vor. Es geht bei den Daten um die bereits abgerechnete Kurzarbeit von der tatsächlich durchgeführten Kurzarbeit. Demnach arbeiteten im Kreis Gütersloh im Oktober 2021 2.355 Personen in 404 Betrieben kurz. Somit ist die Kurzarbeit im Kreis Gütersloh weiter rückläufig.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh sinkt im März 2022 auf 7.673. Gegenüber Februar sind dies 95 Personen bzw. 1,2 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres beträgt der Rückgang sogar 1.689 Personen bzw. 18,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2022 3,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es 4,4 Prozent (minus 0,8 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind aktuell 3.274 Personen gemeldet und damit 91 Personen (2,7 Prozent) weniger als im Februar. Zu März 2021 bedeutet dies eine Verringerung um 1.383 Personen bzw. 29,7 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Grundsicherung beziehen 4 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 306 weniger als im Vorjahr. Im Verhältnis entspricht dies minus 0,1 Prozent zum Vormonat bzw. minus 6,5 Prozent zum März des Vorjahres. Insgesamt zählen 4.399 Personen und damit 57,3 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

645 Arbeitslose sind im März 2022 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 10 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 223 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 1,5 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 25,7 Prozent zum März 2021.

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre sinkt im Vergleich zum Vormonat um 33 Personen bzw. 1.2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 434 Arbeitslose weniger (minus 13,9 Prozent). Insgesamt sind 2.680 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh ohne Arbeit.

Langzeitarbeitslose

Langzeitarbeitslose profitieren ebenfalls von der robusten wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis Gütersloh. 3.249 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 85,8 Prozent (2.787 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen aus Februar sind dies 16 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres sinkt die Zahl um 206 Personen.

Stellenangebote

Die Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 612 Stellen gemeldet (75 weniger als im Februar). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.329 offene Stellen, 68 weniger als vor einem Monat und 971 mehr als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März 2022 gesunken. Aktuell sind 56.776 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Personen, die sich im März neu arbeitslos gemeldet haben, ist auf gleichem Niveau wie im Vorjahresmonat. Im März 2022 sind 9.482 neue Arbeitslosmeldungen bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe erfolgt.

Der Bestand an Arbeitslosen geht von Februar auf März eines Jahres um durchschnittlich 2,2 Prozent zurück (in den letzten fünf Jahren). Im März 2022 ist der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent gesunken und erreicht damit den niedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren. Im März 2019, dem Berichtsjahresmonat vor Beginn der Pandemie und mit dem zweitniedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren, war der Bestand an Arbeitslosen in OWL mit 58.400 um 1.624 Personen oder 2,9 Prozent höher als im aktuellen Berichtsmonat.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Beginn der Pandemie stark angestiegen und beträgt aktuell 25.635. Das sind 4.234 Menschen oder 19,8 Prozent mehr als im März 2020. Im vergangenen Jahr war ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. So ist die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind, aktuell um 2.466 Menschen oder 8,8 Prozent niedriger als im März 2021. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt, steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen tendenziell an und liegt aktuell bei 45,2 Prozent (März 2021: 41,3 Prozent, März 2020: 34,8 Prozent).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, hat ein Rekordhoch von 26.736 Stellen erreicht. Das ist eine Zunahme zum Vorjahresmonat um 7.778 Stellen oder 41,0 Prozent. Der zweithöchste Bestand im März in den letzten fünf Jahren betrug 21.397 im März 2018. Im aktuellen Berichtsmonat wurden 4.312 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Damit ist die Meldung neuer freier Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 293 Stellen gesunken.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,2 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,8 Prozent), Detmold (5,0 Prozent) und Bielefeld (5,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent, Vorjahr 6,0 Prozent).

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