Der Arbeitsmarkt 2021 in der Stadt Bielefeld
In Bielefeld lag 2021 die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt bei 15.791 Personen. Hier werden alle Personen der Grundsicherung (SGB II) und Arbeitslosenversicherung (SGB III) zusammengefasst, die aktuell dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen. Die Zahl ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent gestiegen. Durch die gestiegene Arbeitslosenzahl erhöht sich auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 8,4 im Vorjahr auf 8,7 Prozent im Jahr 2021.
„Schaut man sich jedoch nicht den Jahresdurchschnitt, sondern die einzelnen Monate in 2021 an, sind in Bielefeld im Dezember 1.712 Personen weniger ohne Arbeit als im Januar. Dies zeigt, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht”, erklärt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. In der Arbeitslosenversicherung, also dem Arbeitslosengeld I, sind die Zahlen vor der Pandemie bereits erreicht. „Hier liegen wir im Dezember 2021 in Bielefeld mit 3.393 Menschen sogar unter dem Wert von Dezember 2019 mit 3.991 Personen“, so Draeger.
Neben den aktuell dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen, werden in der sogenannten Unterbeschäftigung auch jene Menschen mitgezählt, die ebenfalls erwerbslos sind, aus unterschiedlichen Gründen – durch Mutterschutz, eine Bildungsmaßnahme oder aus gesundheitlichen Gründen – allerdings derzeit keinen Job antreten können. Hier liegt der Jahresdurchschnitt 2021 in Bielefeld bei 19.663 Personen und die Quote bei 10,6 Prozent. „Gerade als sich im Sommer und Herbst der Arbeitsmarkt erholte und die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wieder vermehrt einstellten, zeigte sich erneut der Fachkräftemangel. Hier ist es unsere Aufgabe die Menschen durch gezielte Förderung für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren“, erklärt der Leiter der Arbeitsagentur Bielefeld.
In den Statistikzahlen zur Jugendarbeitslosigkeit werden alle Personen zwischen 15 und 25 Jahren geführt, die aktuell ohne Job, Ausbildungsstelle oder Studium sind. War in Bielefeld die Zahl hier pandemiebedingt 2020 noch auf 1.503 Personen angestiegen, sind aktuell 1.369 junge Menschen betroffen. „Dieser Rückgang freut uns ganz besonders“, sagt Günter Michaelis, Geschäftsführer für den operativen Bereich der Agentur für Arbeit Bielefeld.
Besonders erfreulich ist auch der Bestand an ausgeschrieben Stellen in Bielefeld. Diese sind zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 um 39,1 Prozent gestiegen. „90 Prozent der aktuell offenen Stellen in Bielefeld sind unbefristet ausgeschrieben. Das zeigt, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber trotz Pandemie langfristig planen“, unterstreicht Michaelis.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird von der Agentur für Arbeit immer quartalsweise und wegen möglicher Nachmeldungen der Beschäftigten durch ihre Arbeitgeber auch verzögert erhoben. Die letzten Zahlen sind somit aus dem zweiten Quartal 2021 und mit 163.650 Personen auf einem Rekordhoch. „Unabhängig vom Pandemiegeschehen wurden in Bielefeld weiterhin Arbeitsplätze geschaffen und Menschen eingestellt. Im ersten Quartal 2019 waren hier zum Beispiel noch 157.677 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt“, so Wolfgang Draeger. Und die gerade im Herbst 2021 gestiegene Zahl an ausgeschrieben Stellen, lässt vermuten, dass sich dieser Trend auch in den folgenden Quartalen fortsetzt.
Seit Pandemiebeginn ist die Kurzarbeit eins der wichtigsten Instrumente zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts. Dabei besteht ein entscheidender Unterschied zwischen der angezeigten und der realisierten Kurzarbeit. Alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können – wenn sie die dafür notwenigen Voraussetzungen erfüllen – Kurzarbeit für ihre Beschäftigten anmelden. Eine Verpflichtung, diese dann auch umzusetzen, besteht jedoch nicht. „Viele nutzen gerade aktuell, in der das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen politischen Entscheidungen nicht vorherzusehen sind, die Anzeige der Kurzarbeit vorsorglich, um sich abzusichern“, erläutert Günter Michaelis. So sind die Anzeigen der Kurzarbeit in Bielefeld im Dezember 2021 aufgrund der 4. Corona-Welle und der Omikron-Variante wieder leicht angestiegen.
Bei der realisierten Kurzarbeit war 2020 ein extremer Anstieg im März und April, ein Absinken im Sommer und dann wieder eine leichte Erhöhung im Herbst und Winter zu verzeichnen. „Die gleiche Kurve – nur in abgeschwächter Form – zeigen auch die Zahlen für 2021. Die Kurzarbeit folgt damit fast exakt dem Pandemieverlauf“, schlussfolgert Michaelis.
Genauso schwer einzuschätzen wie Corona sind deshalb für Arbeitsagenturchef Draeger auch die Entwicklungen des Arbeitsmarkts in den nächsten Wochen und Monaten. Fest steht für ihn aber: „Die Auswirkungen der Pandemie, die damit verbundenen politischen Entscheidungen sowie Lieferengpässe und Rohstoffmangel, werden den Arbeitsmarkt in Bielefeld auch 2022 beeinflussen.“
Der Arbeitsmarkt 2021 im Kreis Gütersloh
Im Kreis Gütersloh lag 2021 die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt bei 8.629 Personen. Hier werden alle Personen der Grundsicherung (SGB II) und Arbeitslosenversicherung (SGB III) zusammengefasst, die aktuell dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen. Die Zahl ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent gesunken. Dadurch verringerte sich auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent im Vorjahr auf 4,0 Prozent im Jahr 2021.
„Schaut man sich nicht den Jahresdurchschnitt, sondern die einzelnen Monate an, zeigt sich, dass der Kreis Gütersloh bereits seit Oktober 2021 deutlich unter den Zahlen vor der Pandemie liegt: im Dezember 2019 waren 8.318 Personen arbeitslos, im Dezember 2021 waren es dagegen nur noch 7.600 Arbeitslose“, berichtet Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld, zu der die Geschäftsstelle in Gütersloh gehört. Und er betont: „Das Besondere hier ist, dass sowohl die Anzahl der Personen, die Arbeitslosengeld I beziehen, also auch jene, die die Grundsicherung erhalten, gemeinsam gesunken sind.“
Neben den aktuell dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen, werden in der sogenannten Unterbeschäftigung auch jene Menschen mitgezählt, die ebenfalls erwerbslos sind, aus unterschiedlichen Gründen – durch Mutterschutz, eine Bildungsmaßnahme oder aus gesundheitlichen Gründen – allerdings derzeit keinen Job antreten können. Hier liegt der Jahresdurchschnitt 2021 im Kreis Gütersloh bei 11.567 Menschen und die Quote bei 5,4 Prozent. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 12.858 Personen mit einer Quote von 6,0 Prozent, 2019 11.665 Menschen und 5,5 Prozent. „Also sind auch hier die Werte von vor der Pandemie unterschritten“, fasst Draeger zusammen. Jedoch führen die niedrigen Werte dafür zu anderen Problemen: „Gerade als sich im Sommer und Herbst der Arbeitsmarkt erholte und die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wieder vermehrt einstellten, zeigte sich erneut der Fachkräftemangel. Hier ist es unsere Aufgabe, die Menschen durch gezielte Förderung für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren“, so der Leiter der Arbeitsagentur Bielefeld.
In den Statistikzahlen zur Jugendarbeitslosigkeit werden alle Personen zwischen 15 und 25 Jahren geführt, die aktuell ohne Job, Ausbildungsstelle oder Studium sind. „War im Kreis Gütersloh die Zahl hier pandemiebedingt 2020 sprunghaft um 22,8 Prozent auf 1.010 Personen angestiegen, sank sie 2021 genauso rapide um 24,3 Prozent auf 768 Personen wieder ab“, berichtet Günter Michaelis, Geschäftsführer für den operativen Bereich der Agentur für Arbeit Bielefeld. Gleichzeitig sorge dies aber zum Teil auch zu nicht besetzen Lehrstellen, da die Zahl der Ausbildungsplätze mittlerweile die der Suchenden übersteigt.
Besonders erfreulich ist auch der Bestand an ausgeschrieben Stellen im Kreis Gütersloh. Diese sind zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 um 27,6 Prozent gestiegen. „90 Prozent der aktuell offenen Stellen im Kreis sind unbefristet ausgeschrieben Das zeigt, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber trotz Pandemie langfristig planen“, unterstreicht Michaelis.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird von der Agentur für Arbeit immer quartalsweise und wegen möglicher Nachmeldungen der Beschäftigten durch ihre Arbeitgeber auch verzögert erhoben. Die letzten Zahlen sind somit aus dem zweiten Quartal 2021. „Mit 186.328 Personen hat der Kreis Gütersloh hier gegenüber dem ersten Quartal 2.450 Beschäftigte mehr zu verzeichnen und damit zudem den höchsten Wert in den letzten drei Jahren“, erläutert Wolfgang Draeger. Und die gerade im Herbst 2021 gestiegene Zahl an ausgeschrieben Stellen, lässt vermuten, dass sich dieser Trend auch in den folgenden Quartalen fortsetzt.
Seit Pandemiebeginn ist die Kurzarbeit eins der wichtigsten Instrumente zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts. Dabei besteht ein entscheidender Unterschied zwischen der angezeigten und der realisierten Kurzarbeit. Alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können – wenn sie die dafür notwenigen Voraussetzungen erfüllen – Kurzarbeit für ihre Beschäftigten anmelden. Eine Verpflichtung, diese dann auch umzusetzen, besteht jedoch nicht. „Viele nutzen gerade aktuell, in der das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen politischen Entscheidungen nicht vorherzusehen sind, die Anzeige der Kurzarbeit vorsorglich, um sich abzusichern“, betont Günter Michaelis. So sind die Anzeigen der Kurzarbeit Kreis Gütersloh im Dezember 2021 aufgrund der 4. Corona-Welle und der Omikron-Variante wieder leicht angestiegen.
Bei der realisierten Kurzarbeit war 2020 ein extremer Anstieg im März und April, ein Absinken im Sommer und dann wieder eine leichte Erhöhung im Herbst und Winter zu verzeichnen. „Die gleiche Kurve – nur in abgeschwächter Form – zeigen auch die Zahlen für 2021. Die Kurzarbeit folgt damit fast exakt dem Pandemieverlauf“, schlussfolgert Michaelis.
Genauso schwer einzuschätzen wie Corona sind deshalb für Arbeitsagenturchef Draeger auch die Entwicklungen des Arbeitsmarkts in den nächsten Wochen und Monaten. Fest steht für ihn aber: „Die Auswirkungen der Pandemie, die damit verbundenen politischen Entscheidungen sowie Lieferengpässe und Rohstoffmangel, werden den Arbeitsmarkt im Kreis Gütersloh auch 2022 beeinflussen.“