Der Arbeitsmarkt im August 2022 (Stadt Bielefeld)

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in der Stadt Bielefeld

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 76

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld ist im August 2022 auf nun 14.838 Personen erneut gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,1 Prozent. Allerdings gibt es bei den Zahlen einen Unterschied zwischen der Arbeitslosenversicherung (minus 1,5 Prozent) und der Grundsicherung (plus 2,6 Prozent). „Dies zeigt, dass die ferienbedingte saisonale Sommerflaute abnimmt, die Zahlen aber auch weiterhin den Wechsel der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer zum 1. Juni von der Asylbewerberleistung in die Grundsicherung widerspiegeln“, erklärt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh. Verglichen mit den Zahlen vor einem Jahr, steht Bielefeld aber weiterhin besser dar: Im August 2021 lag die Arbeitslosenquote noch bei 8,7 Prozent. „Die zeigt uns, dass auch nach sechs Monaten Krieg unser Arbeitsmarkt die Solidarität mit der Ukraine weiterhin gut verkraften kann“, so Draeger.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Stadt Bielefeld im August 2022 gestiegen. Insgesamt waren 14.838 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 225 Personen oder 1,5 Prozent als im Vormonat. Im Vergleich zum August 2021 sinkt die Zahl der Arbeitslosen dagegen um 994 Personen bzw. 6,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im August 2022 8,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,7 Prozent (minus 0,6 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.712 Personen gemeldet. Dies sind 58 Personen bzw. 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu August 2021 sind es sogar 454 Personen bzw. 10,9 Prozent weniger.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Grundsicherung beziehen 283 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 2,6 Prozent). Zu August 2021 sind es dagegen 540 Personen bzw. 4,6 Prozent weniger. Insgesamt zählen 11.126 Personen und damit 75,0 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

1.317 Arbeitslose sind diesen Monat in der Stadt Bielefeld unter 25 Jahre alt. Im Juli waren dies noch 31 weniger (plus 2,4 Prozent). Vor einem Jahr waren dagegen noch 169 mehr junge Menschen arbeitslos (minus11,4 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre sank im Vergleich zum Vormonat um 9 Personen oder 0,2 Prozent. Zu August des Vorjahres sind es sogar 246 Arbeitslose weniger (minus 5,0 Prozent). Insgesamt sind 4.680 Menschen ab 50 Jahre in der Stadt Bielefeld arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in Bielefeld um 3 Personen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen dagegen um 488 Personen. Insgesamt sind 7.128 Personen länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,9 Prozent (6.694 Personen) zur Grundsicherung.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 629 Stellen neu gemeldet (plus 80 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich aktuell insgesamt 5.083 offene Stellen, 118 mehr als im Juli und 1.114 mehr als im August 2021.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Wie bereits in den beiden Vormonaten steigt auch im August die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe weiter an. Aktuell sind 62.223 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Plus zum Vormonat um 382 Menschen oder 0,6 Prozent. Im Vergleich zum August 2021 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 793 Menschen oder 1,3 Prozent niedriger. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 12.538 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat dagegen um 1.433 höher aus.

Auch im August sind weitere geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die seit dem 1. Juni durch die Jobcenter betreut werden, dort als (erstmalig) arbeitslos erfasst worden. Dem folgend ist es nicht überraschend, dass die Arbeitslosigkeit der Ausländer im Monatsvergleich mit einem Plus von 5,4 Prozent (plus 1.163 Personen) deutlich stärker steigt als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Ungeachtet dessen erweist sich der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe als robust, da ohne Berücksichtigung dieser Personengruppe ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen gewesen wäre.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist wieder leicht gestiegen. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.871 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 16,6 Prozent mehr als im August 2019, aber 11,0 Prozent weniger als zum August 2021. Damit beschleunigt sich die rückläufige Entwicklung. In den Augustmonaten der Jahre 2016 bis 2019 nahm die Langzeitarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat durchschnittlich um 6,7 Prozent ab. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 40,0 Prozent weiterhin hoch (2021: 44,3 Prozent, 2020: 33,6 Prozent, 2019: 35,1 Prozent, jeweils August).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell leicht zurück und beträgt im Berichtsmonat 28.326 Stellen. Das ist trotzdem eine Zunahme zum Vorjahresmonat um 4.507 Stellen oder 18,9 Prozent. Im August 2022 wurden 3.859 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.028 Stellen oder 21,0 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und scheinen weniger Arbeitskräfte neu einzustellen, worauf der Zuwachs des Bestandes an gemeldeten Arbeitsstellen hindeutet. Dass gemeldete Arbeitsstellen jedoch nicht zurückgezogen werden zeigt, dass Arbeitgeber trotz aller Risiken grundsätzlich an der Einstellung passender Kräfte, vor allem auf Fachkraftebene, interessiert sind.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (3,9 Prozent), gefolgt von den Kreisen Gütersloh (4,2 Prozent), Paderborn (5,2 Prozent), Lippe (5,3 Prozent), Minden-Lübbecke (5,4 Prozent), Herford (5,5 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent).

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