Der Arbeitsmarkt im Januar 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 14

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Dezember auf 8.889 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,2 Prozent.

„Auch wenn die Zahlen aktuell steigen, liegen wir sogar noch unter den Werten aus Januar 2020, also vor der Corona-Pandemie“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh. Damals waren im Kreis Gütersloh noch 9.027 Personen ohne Job. Zudem ist der derzeitige Anstieg saisontypisch und jeden Jahresanfang zu verzeichnen. „Denn in der kalten Jahreszeit setzen viele Betriebe ihre Beschäftigten witterungsbedingt frei“, erklärt der Arbeitsmarktexperte. So ist im Bereich der Bau- und Ausbauberufe die Arbeitslosigkeit um 10,9 Prozent gestiegen.

Erfreut blickt Draeger dagegen auf die weiterhin hohe Zahl an Stellenangeboten im Kreis Gütersloh. „Natürlich wissen wir, dass gerade Stellen für Fachkräfte zunehmend schwerer zu besetzen sind. Dennoch stellt die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen einen guten Indikator für den robusten Arbeitsmarkt dar. Nur wer längerfristig planen kann, stellt neues Personal ein. Somit ist der Kreis Gütersloh trotz der gestiegenen Arbeitsmarktzahlen weiterhin aufnahmefähig“, so Draeger.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Kreis Gütersloh im Januar 2023 an. Insgesamt waren 8.889 Personen arbeitslos. Dies sind 463 Personen bzw. 5,5 Prozent mehr als im Dezember. Zu Januar 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.026 Personen bzw. 13,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 2023 4,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 3,7 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte).<! [if supportFields]><![endif] >

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

Zum Bereich der Arbeitslosenversicherung zählen in diesem Monat 3.792 Personen. Dies sind 394 Personen bzw. 11,6 Prozent mehr als noch im Vormonat. Zu Januar 2022 ist es eine Erhöhung um 349 Personen bzw. 10,1 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Grundsicherung beziehen 69 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 677 mehr als vor einem Jahr. Im Verhältnis entspricht dies plus 1,4 Prozent zum Dezember und plus 15,3 Prozent zum Januar 2022. Insgesamt erhalten 5.097 Personen und damit 57,3 Prozent aller Arbeitslosen Grundsicherung gemäß SGB II.<! [if supportFields]><![endif] >

Jugendarbeitslosigkeit

788 Arbeitslose sind im Januar im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Im Dezember waren dies noch 47 weniger und im Januar des Vorjahres sogar 155 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 6,3 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 24,5 Prozent im Vorjahresvergleich.<! [if supportFields]><![endif] >

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Dezember um 79 Personen bzw. 2,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 157 Arbeitslose mehr (plus 5,7 Prozent). Insgesamt sind 2.891 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.<! [if supportFields]><![endif] >

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Kreis Gütersloh im Januar auf  3.185 Personen an. Grundsicherung erhielten davon 2.773 Personen (87,1 Prozent). Verglichen mit den Gesamtzahlen aus Dezember sind dies 46 Langzeitarbeitslose mehr. Zu Januar 2022 sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen erfreulicherweise um 92 Personen.<! [if supportFields]><![endif] >

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 342 Stellen gemeldet (minus 143 zum Vormonat). Im Bestand befinden sich aktuell 4.216 offene Stellen, 57 weniger als im Dezember, aber 16 mehr als vor einem Jahr.<! [if supportFields]><![endif] >

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar gestiegen. Aktuell sind 64.085 Personen arbeitslos gemeldet, das ist eine Zunahme zum Vormonat um 2.931 Menschen bzw. 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 5.178 Menschen bzw. 8,8 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.952 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 909 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. So sind in diesem Berichtsmonat 23.469 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Plus zum Vormonat um 1.131 Personen. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine ist in OWL im Vergleich zum Vormonat mit 156 Personen bzw. 3,7 Prozent wieder gestiegen.

Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Monaten erstmals wieder angestiegen. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.578 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind dennoch 6,6 Prozent weniger als im Januar 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,4 Prozent weiterhin erhöht (2022: 44,7 Prozent, 2021: 39,3 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, jeweils Januar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.353 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand um 1.261 Stellen unter dem Vorjahreswert. Das Stellenangebot bewegt sich jedoch weiterhin auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. Im Januar 2023 wurden 2.730 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.581 Stellen bzw. 36,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,2 Prozent) gefolgt vom Kreisen Höxter (4,4 Prozent), Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,5 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,4 Prozent, Vorjahr 5,2 Prozent).