„Stück für Stück zu mehr Geschlechtergerechtigkeit“

Diana Glanz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur, weist zum Equal Pay Day auf die weiterhin bestehenden Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Arbeitswelt hin.

06.03.2023 | Presseinfo Nr. 21

Stadt Bielefeld:

Der Equal Pay Day ist jedes Jahr jener Tag, bis zu dem Frauen theoretisch arbeiten müssten, um das gleiche durchschnittliche Jahresgehalt der Männer des vergangenen Jahres zu erreichen. Dies ist 2023 der 7. März. Seit Jahren wird so auf die unterschiedliche Situation von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt hingewiesen, doch wie sieht es eigentlich in Bielefeld aus?

„Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass bei einem Bevölkerungsanteil von 51,7 Prozent die Frauen in Bielefeld nur 47,2 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stellen“, so Diana Glanz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit. Von diesen wiederum arbeiten dann nur 47 Prozent in Vollzeit, während es bei den Männern 73,7 Prozent sind. „Hier spielt oftmals die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen hinein. Von der gleichen und gerechten Aufteilung dieser sogenannten Care Arbeit sind wir noch weit entfernt“, sagt Glanz. Hinzu kommt, dass sich Frauen und Männer bei der Berufswahl für unterschiedliche Berufe und Branchen entscheiden. In Bielefeld arbeiten Frauen besonders häufig im sozialen Bereich, also dem Gesundheitswesen, Sozialwesen, in Heimen oder in Erziehung und Unterricht sowie im Einzelhandel. Hier wird traditionell oftmals weniger gezahlt als in den Branchen, für die sich Männer entscheiden, wie etwa Produktion, IT oder der naturwissenschaftliche Bereich. Dadurch verdienen Frauen in Bielefeld durchschnittlich 3.073 Euro brutto, während die Männer bei 3.519 Euro liegen.

Und noch eins ist klar: Geld bedeutet Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit. „Ich betone immer wieder, dass jede Frau sich selbst um ihre finanzielle Unabhängigkeit kümmern muss“, so Glanz. Hinzu kommt, dass die Reduzierung der Arbeitszeit sowie Erwerbsunterbrechungen zu weniger Ansprüchen im Alter aus der Rentenversicherung führen und sich damit auch auf die Absicherung im Alter auswirken. „Altersarmut ist in Deutschland nach wie vor ein Frauenthema. Daher ist es wichtig, ein Bewusstsein hierfür in der Gesellschaft zu schaffen und so Stück für Stück zu mehr Geschlechtergerechtigkeit zu kommen“, erklärt Glanz.

 

Kreis Gütersloh:

Der Equal Pay Day ist jedes Jahr jener Tag, bis zu dem Frauen theoretisch arbeiten müssten, um das gleiche durchschnittliche Jahresgehalt der Männer des vergangenen Jahres zu erreichen. Dies ist 2023 der 7. März. Seit Jahren wird so auf die unterschiedliche Situation von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt hingewiesen, doch wie sieht es eigentlich im Kreis Gütersloh aus?

„Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass bei einem Bevölkerungsanteil von 50,1 Prozent die Frauen im Kreis Gütersloh nur 39,8 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stellen“, so Diana Glanz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit. Von diesen wiederum arbeiten dann nur 47,9 Prozent in Vollzeit, während es bei den Männern 93 Prozent sind. „Hier spielt oftmals die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen hinein. Von der gleichen und gerechten Aufteilung dieser sogenannten Care Arbeit sind wir noch weit entfernt“, sagt Glanz. Hinzu kommt, dass sich Frauen und Männer bei der Berufswahl für unterschiedliche Berufe und Branchen entscheiden. Im Kreis Gütersloh arbeiten Frauen besonders häufig im Einzelhandel, der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie im Gesundheitswesen, Sozialwesen, Erziehung und Unterricht. Hier wird traditionell oftmals weniger gezahlt als in den Branchen, für die sich Männer entscheiden, wie etwa Produktion, IT oder der naturwissenschaftliche Bereich. Dadurch verdienen Frauen im Kreis Gütersloh durchschnittlich 2.928 Euro brutto, während die Männer bei 3.567 Euro liegen.

Und noch eins ist klar: Geld bedeutet Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit. „Ich betone immer wieder, dass jede Frau sich selbst um ihre finanzielle Unabhängigkeit kümmern muss“, so Glanz. Hinzu kommt, dass die Reduzierung der Arbeitszeit sowie Erwerbsunterbrechungen zu weniger Ansprüchen im Alter aus der Rentenversicherung führen und sich damit auch auf die Absicherung im Alter auswirken. „Altersarmut ist in Deutschland nach wie vor ein Frauenthema. Daher ist es wichtig, ein Bewusstsein hierfür in der Gesellschaft zu schaffen und so Stück für Stück zu mehr Geschlechtergerechtigkeit zu kommen“, erklärt Glanz.