Der Arbeitsmarkt im März 2023

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 30

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im März um 56 auf nun 9.063 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent.

„Vergleicht man die Arbeitsmarktkennzahlen im Kreis Gütersloh mit denen vor einem Jahr, sind hier aufgrund des stark ausgeprägten produzierenden Gewerbes die Auswirkungen des russische Angriffskrieg auf die Ukraine auf den Arbeitsmarkt besonders deutlich zu sehen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld/Gütersloh. Denn Materialengpässe, Energiekrise, Inflation und die wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland wirken sich hier besonders stark aus. Dies spiegelt sich etwa auch in dem Rückgang der gemeldeten offenen Stellen wider. „Die Agentur für Arbeit Gütersloh verfügt jedoch auch weiterhin über viele zu besetzende Arbeitsstellen“, weiß der Agenturleiter. Und auch sonst ist der Kreis Gütersloh weiterhin gut aufgestellt: „Verglichen mit anderen Kreisen oder Städten, liegt Gütersloh trotz der Anstiege noch immer auf einem niedrigen Niveau“, so der Arbeitsmarktexperte.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Kreis Gütersloh im März 2023 auf 9.063 Personen. Dies sind 56 Personen bzw. 0,6 Prozent mehr als im Februar 2023. Im Vergleich zum März 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.390 Personen bzw. 18,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2023 4,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,6 Prozent (plus 0,7 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.919 Personen gemeldet. Dies sind 28 Personen bzw. 0,7 Prozent weniger als vor einem Monat, jedoch 645 Personen bzw. 19,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II

Bürgergeld beziehen 84 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 1,7 Prozent ) und 745 mehr als vor einem Jahr (plus 16,9 Prozent). Insgesamt zählen 5.144 Personen und damit 56,8 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

865 Arbeitslose sind im März 2023 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Dies sind 6 weniger arbeitslose junge Menschen als einen Monat zuvor (minus 0,7 Prozent), jedoch 220 mehr als vor einem Jahr (plus 34,1 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 32 Personen gestiegen (plus 1,1 Prozent). Zu März 2022 sind es 257 Arbeitslose mehr (plus 9,6 Prozent). Insgesamt sind 2.937 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Gütersloh im März 2023 um 5 Personen gesunken. Zu März 2022 sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen um 48 Personen. Insgesamt waren 3.201 Personen länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,8 Prozent (2.811 Personen) zur Grundsicherung.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 379 Stellen neu gemeldet (minus 58 zum Vormonat). Im Bestand befinden sich aktuell 4.059 offene Stellen, 109 weniger als vor einem Monat und 270 weniger als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 63.996 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 429 Menschen bzw. 0,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7.190 Menschen bzw. 12,7 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.214 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.732 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.344 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu März 2022 sind 6.031 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.503 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 94 Personen bzw. 2,0 Prozent gesunken.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2023 erneut gesunken. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.517 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent weniger als im März 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,3 Prozent weiterhin über dem Wert vor der Covid-19 Pandemie (2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, jeweils März).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.547 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 2.189 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im März 2023 wurden 3.119 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1.193 Stellen bzw. 27,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Gütersloh (4,3 Prozent) und im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Lippe (5,3 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).