Zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Bochum, April 2022

Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wächst weiter. Auch im April noch Meldungen auf Bewerber- wie auch auf Arbeitgeberseite. Frage „Wer passt zu wem?“ verstärkt quantitatives Ungleichgewicht. Berufsberatung und Entscheidungsfreude sind gefragt.

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 32

Die zweite Halbzeit auf dem Ausbildungsmarktjahr 2021/2022 ist gestartet. „Während die Betriebe ungeachtet aktueller Unwägbarkeiten durch den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen deutlich mehr Stellen anbieten als im Vorjahr, gehen die Bewerberzahlen im dritten Jahr in Folge weiter zurück. Damit verschiebt sich das Verhältnis von Ausbildungssuchenden und angebotenen Stellen weiter klar zulasten der Unternehmen, die eigene Fachkräfte ausbilden wollen. Nach zwei Jahren Pandemie und angesichts von Kriegsnachrichten aus der Ukraine sind viele junge Leute verunsicherter als noch vor Jahresfrist und weitgehend unentschlossen: Kaum scheint dank flächendeckender Impfquoten Corona schon fast überwunden, dämpft ein neues globales Krisenthema ihre Zukunftshoffnungen und lässt sie die wichtige Entscheidung über ihren Berufseinstieg nach der Schule hinauszögern. Von Unternehmensseite werden uns aber gleichzeitig kontinuierlich weitere offene Ausbildungsplätze angeboten, so dass die Schere zwischen Nachfrage und Angebot weiter auseinanderklafft. Nimmt man dann noch hinzu, dass die derzeit noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber nicht unbedingt in den Branchen suchen, die gerne mehr ausbilden möchten, wird klar, dass bis zum Spätsommer noch einiges an Beratung, Mut und Flexibilität auf beiden Seiten erforderlich ist“, so Bochums Arbeitsagenturchef Frank Neukirchen-Füsers.

Die Berufsberatung setzt alle Hebel in Bewegung, um junge Menschen auf der Suche nach der richtigen beruflichen Entscheidung zu unterstützen: im persönlichen Gespräch, aber auch online, per Telefon oder Videoberatung ins Spiel. Insgesamt meldeten sich auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober letzten Jahres 1.690 Bewerber bei der Agentur für Arbeit. Das waren 117 Jugendliche oder 6,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und 183 junge Menschen weniger als im Ausbildungsjahr 2019/2020. Zugleich gab es 2.031 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das waren gut 10 Prozent mehr als im im Jahr zuvor. Fakt ist, Ende April waren 850 Bewerber noch unversorgt (55 weniger als im Vormonat) und 1.343 Ausbildungsstellen (244 Stellen mehr als im März) noch unbesetzt.

Wer noch sucht, kann sich melden unter:

  • Für Jugendliche:

Berufsberater stehen jederzeit telefonisch unter 0800 4 5555 00 oder über die Anwahl des persönlichen Beraters zur Verfügung. Auch möglich ist, www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch oder Bochum.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

  • Für Betriebe:

Auch eine kurzfristige Bewerbersuche kann unter 0800 4 5555 20 oder über ihre/n persönliche/n Betreuer/in im Arbeitgeber-Service durchgegeben werden sowie unter Bochum.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.