Mehr offene Stellen

Deutlicher Zuwachs der Kräftenachfrage - Chancen auf Einstellung steigen

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 25

Bochum. Im Februar verzeichnet die Agentur für Arbeit erneut einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist betroffen. Eine Entwicklung, die sich, so zeigt die Erfahrung, jedes Jahr um diese Zeit abzeichnet. Der Grund: Nicht alle Unternehmen können ihre Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung übernehmen. In aller Regel ist diese Entwicklung nach ein paar Wochen wieder rückläufig. Die Weichen dafür sind bereits gestellt: Die Agentur verzeichnet einen deutlichen Zuwachs an Stellenausschreibung. Gut ausgebildetes Personal wird weiter verstärkt gesucht!

Im letzten Jahr um diese Zeit sank die Arbeitslosigkeit. Aktuell ist sie gestiegen. Dennoch gibt dies keinen Anlass zur Sorge. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Februar verläuft saisontypisch. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im letzten Jahr um diese Zeit war atypisch. Hauptsächlich bedingt ist die diesjährige gestiegene Arbeitslosigkeit, wie zu erwarten, durch ausgelaufene Verträge zum Jahresende oder durch Kündigungen im letzten Quartal. Darüber hinaus zeichnet sich ein sichtbarer Anstieg in der Jugendarbeitslosigkeit ab. Dies rührt daher, dass ein Teil der Jugendlichen nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nicht übernommen werden kann. In dieser Personengruppe kommt in der Februarstatistik jährlich der Abschluss der zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen zum Tragen. Ein Zustand, der jedoch in aller Regel nicht lange währt. Junge Menschen finden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung erfahrungsgemäß recht schnell wieder eine neue Anstellung.

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit zeigt sich weiter optimistisch und sagt: „Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Februar verläuft wie erwartet und gibt keinen Anlass zur Beunruhigung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die meisten jungen Leute, die nicht durch ihren Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten, schnell wieder vermitteln können. Wir haben einen deutlichen Zuwachs an offenen Stellen. Das offeriert sowohl den Jugendlichen, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben, als auch anderen Arbeitslosen gute Chancen. Die Unternehmen suchen Personal und das, obwohl das weltpolitische Geschehen weiterhin ungewiss bleibt. Wir verzeichnen einen deutlichen Rückgang an Arbeitslosmeldungen (minus 112 Personen, insgesamt 932) und sichtbar mehr Vermittlungen in diesem Monat (plus 148 Personen, insgesamt 768). Das stimmt zuversichtlich und zeigt, dass das Geschehen auf dem Arbeitsmarkt wieder mehr an Dynamik gewinnt. Jeder, der nun auf der Suche ist, sollte das für sich nutzen. Wer nicht gleich Erfolg hat, kann auf unsere Unterstützung bauen und soll sich an uns wenden.“

Arbeitslosigkeit
Im Februar 2023 sind mit insgesamt 16.734 gemeldeten Arbeitslosen in Bochum 144 Personen oder 0,9 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 42 Personen oder 0,3 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 8,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,5 Prozent (0,1 Prozentpunkte weniger).

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 7.002 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 6 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit sinkt die Zahl um 807 Personen. 92,7 Prozent (6.492 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
1.181 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 85 Arbeitslose (7,8 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 123 arbeitslose junge Menschen oder 11,6 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 5.718 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 58 Personen oder 1,0 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 143 Arbeitslose weniger (2,4 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 3.891 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bleibt der Wert damit unverändert. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 203 Personen oder 5,5 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Februar 2023 insgesamt 12.843 Arbeitslose. Das sind 144 Arbeitslose mehr (1,1 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 161 Arbeitslose oder 1,2 Prozent weniger. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 76,7 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
786 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Februar 2023 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 297 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 119 Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 4.390 offene Stellen. Das sind 178 mehr als im Vormonat und 679 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 22.506 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 207 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 724 Personen.